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Technische Probleme: Pflicht zum E-Rezept kommt doch nicht


Technische Probleme
Pflicht zum E-Rezept auf unbestimmte Zeit verschoben

Von dpa, arg

21.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Gang zur Apotheke: Das E-Rezept könnte ihn überflüssig machen.Vergrößern des Bildes
Gang zur Apotheke: Das E-Rezept könnte ihn überflüssig machen. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Die allgemeine Einführung der elektronischen Arztrezepte war für Januar geplant. Daraus wird nun nichts: Technische Probleme machen eine Verschiebung notwendig. Der Testbetrieb geht weiter.

Jedes Jahr werden Hunderte Millionen Rezepte in Arztpraxen ausgestellt – auf Papier. Eigentlich sollte zum Januar 2022 auf das elektronische Rezept umgestellt werden.

Diesbezüglich begann eine Testphase mit digitalen Verschreibungen bereits dieses Jahr. Aus der geplanten Einführung Anfang nächstes Jahr wird nun nichts mehr: Der Testbetrieb geht weiter, ein offizieller Start des elektronischen Rezepts verzögert sich aber.

Technische Schwierigkeiten

Es sei deutlich geworden, dass "die erforderlichen technischen Systeme noch nicht flächendeckend zur Verfügung stehen", heißt es in einem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums, das der dpa vorliegt und auf den 20. Dezember datiert ist.

Die Verfügbarkeit sei Voraussetzung für die verpflichtende Einführung, so ein Ministeriumsvertreter. Nun soll "der kontrollierte Test- und Pilotbetrieb in den kommenden Wochen schrittweise fortgesetzt und ausgeweitet werden". Ein neuer Termin, ab dem die Pflicht greift, steht noch nicht fest.

Das Schreiben richtet sich an die Gesellschafter der Gematik, der für das E-Rezept zuständigen Firma. Dazu gehören neben der Bundesärztekammer und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen auch das Bundesgesundheitsministerium. Dieses hält auch die Mehrheit am E-Rezept-Unternehmen.

Im Gesundheitsbetrieb und unter Ärzten gab es zuletzt große Bedenken, der frühe Start war als überhastet angesehen worden. Der ursprüngliche Zeitplan wurde von Beginn an für unrealistisch gehalten. Diesen Bedenken wird nun Rechnung getragen und der offizielle Start auf unbestimmte Zeit verschoben, während der Testbetrieb weitergeht.

Behördliches Mammutprojekt

Der Umstieg auf das E-Rezept ist ein Mammutprojekt im Gesundheitswesen, das schon seit längerem Anlaufschwierigkeiten hat. An dem deutschlandweiten Pflichtstart ab Januar wurde zunächst festgehalten, die Verpflichtung wurde aber aufgeweicht:

Im November teilte die Gematik mit, dass sie die Pflicht nur auf diejenigen beziehen werde, "die dazu technisch in der Lage sind". Doch selbst diese schwache Vorgabe wird nun vorerst auf Eis gelegt, wie aus dem Schreiben des Ministeriums hervorgeht.

Mit dem E-Rezept soll die Zettelwirtschaft bei Rezepten beendet werden: Gesetzlich Versicherte sollen künftig einen QR-Code erhalten, entweder per Smartphone oder ausgedruckt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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