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SUV-Fahrer: Mythen im Check – Sind sie wirklich wilde Punktesammler?


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Diese Zahlen beweisen es
Sind SUV-Fahrer wirklich wilde Punktesammler?


Aktualisiert am 05.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Große Freiheit: SUV bedeutet, auch abseits der Straßen fahren zu können. Und manchmal auch zu parken. Bilder wie dieses haben viele Kritiker im Kopf, wenn sie an die großen Offroader denken.Vergrößern des Bildes
Große Freiheit: SUV bedeutet, auch abseits der Straßen fahren zu können. Und manchmal auch zu parken. Bilder wie dieses haben viele Kritiker im Kopf, wenn sie an die großen Offroader denken. (Quelle: Stefan Zeitz/imago-images-bilder)

SUV sind übertrieben teuer und viel zu stark. Ihre Fahrer sind alt und halten sich nicht an die Verkehrsregeln, heißt es oft. Stimmt das alles? Der Check.

Das SUV ist der FC Bayern unter den Autos: Die einen lieben es, die anderen hassen es – dazwischen scheint es nichts zu geben. Für ihre Fans sind SUV praktisch und übersichtlich, für ihre Gegner eine rollende Provokation. Ein ausgestreckter Mittelfinger auf Rädern, und ihre Fahrer im permanenten Nahkampf-Modus. Was ist dran an diesen Klischees? Eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox exklusiv für t-online zeigt es.

Ist das SUV ein Männer-Auto?

Ja – zumindest mehr als andere. 71 Prozent aller SUV werden von Männern gefahren, alle Autos zusammengenommen nur zu 65 Prozent.

Übrigens: Das SUV als Familienauto – dieser Mythos stimmt nicht. Während alle Autos zu 27 Prozent von Eltern gefahren werden, sind es nur 23 Prozent der SUV. Womöglich ist es also nicht vordergründig Platzbedarf für Kind und Kegel, der zum SUV-Kauf führt.

Sind SUV die Autos der Älteren?

Ja. Der SUV-Anteil ist bei Senioren (70-79 Jahre alt) um mehr als die Hälfte höher als im gesamten Durchschnitt. Bereits im Alter ab 50 ist der Anteil überproportional. In den jüngeren Altersgruppen hingegen sind SUV teils sehr unterdurchschnittlich vertreten.

Allerdings: Je größer das SUV, desto seltener sitzt ein Senior am Steuer. Das häufig strapazierte Bild von überforderten Rentnern in riesigen Stahlpanzern stimmt also eher nicht.

Altersgruppe Index-Wert
18-29 Jahre 34
30-39 Jahre 67
40-49 Jahre 87
50-59 Jahre 114
60-69 Jahre 144
70-79 Jahre 160
ab 80 Jahre 132

Zum Verständnis der Tabelle: Der Indexwert 160 beispielsweise bedeutet, dass der SUV-Anteil unter den 70- bis 79-Jährigen um 60 Prozent höher liegt als im Gesamtschnitt aller Versicherten.

Sammeln ihre Fahrer mehr Punkte in Flensburg?

Da muss man genauer hinschauen. Verivox hat dazu einen Index gebildet. Demnach kommen die Fahrer aller Autos zusammen auf einen Wert von 100. Die Fahrer aller SUV bringen es auf einen Wert von 93 – sie liegen also ein wenig unter dem Durchschnitt.

Aber: Die Masse dieser SUV zählt natürlich zur Kompakt- oder Mittelklasse, ihre Fahrer sind eher älter und besonnener. Längst nicht jedes dieser Autos ist also ein wuchtiger Porsche Cayenne oder BMW X6. Und in diesem Segment sehen die Zahlen schon anders aus: Fahrer großer SUV kamen in einer früheren Analyse auf einen Indexwert von 122, Geländewagenfahrer sogar auf den Wert 136.

Die Antwort lautet also: Nein, SUV-Fahrer sammeln generell nicht mehr Punkte als andere. Für Fahrer großer Modelle gilt das allerdings schon.

Info

Datengrundlage sind alle Versicherungsabschlüsse, die über Verivox in den vergangenen 24 Monaten abgewickelt wurden.

Sind SUV wirklich deutlich teurer?

Ja. SUVs sind Lifestyle-Autos. Ihren angesagten Look und moderne Komfort-Extras muss der Kunde deshalb teuer bezahlen: Schon im Polo-Segment müssen Sie unter Umständen fast 3.000 Euro drauflegen. Und in höheren Segmenten nimmt auch der Preisunterschied teilweise deutlich zu. Hinzu kommen der höhere Verbrauch und höhere Fixkosten. Alles in allem kann das SUV bis zu einem Viertel teurer werden als beispielsweise ein Kombi in vergleichbarer Größe.

Sind sie auch stärker?

Auch hier: klares ja. Das deutsche Durchschnitts-Auto (ohne SUV) hat laut einer früheren Verivox-Analyse genau 120 PS. Rechnet man die SUV hinzu, dann sind es bereits 125 PS. Sie allein leisten im Schnitt nämlich 164 PS. Also ein gutes Drittel mehr.

Da sie obendrein deutlich schwerer und weniger aerodynamisch sind als andere Autos, müssen sie viel häufiger an die Tankstelle: Laut ADAC beträgt der Mehrverbrauch bis zu ein Drittel.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung des Vergleichsportals Verivox
  • Verkehrsclub ADAC
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