Sechs Prozent mehr Zahl der Schutzsuchenden steigt auf knapp 1,8 Millionen
Rund 1,8 Millionen Schutzsuchende hielten sich 2018 in Deutschland auf. Dazu zählen Asylbewerber, Bewilligte wie auch Abgelehnte. Die Zahl stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent.
Die Zahl der ausländischen Schutzsuchenden in Deutschland ist im vorigen Jahr um sechs Prozent auf knapp 1,8 Millionen gestiegen. Sie erhöhte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 101.000, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Zahl erfasst alle Menschen, die im Ausländerzentralregister (AZR) registriert sind und die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. Der Anstieg entsprach in etwa dem des Vorjahres.
In der Aufstellung enthalten waren alle Menschen in einem laufenden oder schon rechtskräftig abgeschlossenen Asylverfahren, darunter auch abgelehnte oder nach Ablauf ihres Schutzstatus' ausreisepflichtige Migranten. Deren Zahl erhöhte sich laut Wiesbadener Bundesamt im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent oder 15.000 auf rund 192.000.
Davon war allerdings die große Mehrheit von 81 Prozent geduldet. Das bedeutet, dass die Abschiebung ausgesetzt war. Die meisten abgelehnten Schutzsuchenden kamen aus Afghanistan, dem Irak und Serbien.
Mehr Schutzsuchende aus der Türkei und dem Iran
Insgesamt waren rund 1,3 Millionen aller Schutzsuchenden anerkannt und damit aus humanitären Gründen berechtigt, sich in Deutschland aufzuhalten. Das waren elf Prozent oder 129.000 mehr als 2017, die meisten kamen aus den Kriegs- und Krisenländern Syrien (526.000), Irak (138.000) und Afghanistan (131.000). Mit 79 Prozent war der Status für die allermeisten Schutzsuchenden zeitlich befristet.
Die Zahl der Schutzsuchenden, deren Anerkennungsverfahren noch lief, sank laut Ausländerzentralregister zwischen Ende 2017 und Ende 2018 um 43.000 auf 306.000. Verglichen mit dem Höchststand an offenen Verfahren, der sich nach den großen Flüchtlingsbewegungen Ende 2016 aufgestaut hatte, ging sie um 269.000 zurück. Der Grund dürfte in der Abarbeitung anhängiger Asylverfahren und der weiter rückläufigen Zahl neuer Asylanträge sein, erklärte das Bundesamt.
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- Nachrichtenagentur AFP
- Mitteilung des Statistischen Bundesamtes