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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Schlecht bewerteter Krimi Von "Zumutung" bis "Katastrophe": Bremen-"Tatort" enttäuscht
Nach vielen gut bewerteten "Tatort"-Folgen der letzten Wochen hatten es die Bremer Ermittlerinnen am vergangenen Sonntag schwer, das Publikum von sich und ihrem Fall zu überzeugen. "Liebeswut" kam bei den t-online-Lesern nicht gut an.
Etwas mehr als sieben Millionen Menschen schalteten am Sonntagabend das Erste ein, um die Geschichte rund um den Selbstmord einer Mutter von zwei verschwundenen Töchtern zu verfolgen. Zwar erreichte man damit einen zufriedenstellenden Marktanteil von rund 24 Prozent, doch die Zuschauerwerte liegen beim "Tatort" sonst meist noch höher.
Die Einschaltquote war also unterdurchschnittlich – und aus Sicht der meisten t-online-Leser ließ die Qualität des Krimis zu wünschen übrig. Nur von wenigen wurde "Liebeswut" gut bewertet. Stattdessen war vielfach "Wirrwarr", "Blödsinn" oder "grottenschlecht" zu lesen.
"Viel zu chaotisch"
t-online-Leserin Marion Mattern schreibt: "Es war viel zu chaotisch. Mir scheint, da wurde alles reingepackt, was irgendwie nach Horror aussah. Teilweise konnte man nicht Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden. Noch einen von der Sorte brauche ich nicht!"
"Selten so einen Schwachsinn gesehen"
Auch t-online-Leser Hans-Jürgen Bullmann hatte Probleme, der Handlung zu folgen. Schließlich gab er auf: "Ich habe umgeschaltet, selten so einen undurchsichtigen Schwachsinn gesehen", erzählt er.
t-online-Leserin Helga Reichert geht mit dem Bremer "Tatort" hart ins Gericht: "Fürchterlich unrealistische Handlung", findet sie. "Die kleine Kommissarin war total daneben. Schrecklich waren diese Rückblenden, total chaotisch. Ich ärgere mich, dass ich diesen Mist angesehen habe."
"Ein starkes Team"
t-online-Leserin Marita Kirchhoff hingegen war angetan. "Der Film war besser als erwartet. Zwar außergewöhnlich und zum Teil überzeichnet, aber spannend. Und die beiden Kommissarinnen – so vollkommen unterschiedlich sie sind – gefallen mir inzwischen."
t-online-Leserin Ulrike Wilking findet die Ermittlerinnen ebenfalls gut: "Ein starkes Team", äußert sie.
"Man kann nur noch umschalten"
Viele andere kritisieren jedoch die ermittelnden Bremerinnen. t-online-Leserin Silke verrät: "Die beiden Kommissarinnen sind so gar nicht mein Fall. Welche ist schlimmer?", fragt sie spöttisch.
t-online-Leserin Marianne Kunert pflichtet Silke bei: "Man kann nur noch umschalten. Wenn ich diese beiden Frauen sehe, wird mir schlecht. Sie sind absolut negativ. Zum Glück gibt es noch andere Kommissare", schreibt sie beruhigt.
t-online-Leserin Annett Paulisch ist ebenfalls kein Fan von Liv Moormann und Linda Self: "Ein weiteres Team, neben Thiel und Börne, welches ich mir nicht mehr anschauen werde", lässt sie wissen. "Es ist schade um die Zeit."
"Ist das jetzt 'Tatort'-Mode?"
Besonders negativ fielen die persönlichen Probleme der jungen Protagonistinnen auf, die in die Ermittlungen des Falls einflossen. "Ist es jetzt 'Tatort'-Mode, die Traumata der Ermittler darzustellen? Der gute alte Derrick hatte nicht mal ein Privatleben", stellt t-online-Leserin Hannelore Poppinga-Hanssen fest.
"Leider wieder so eine Story, in der die Ermittler auf irgendeine komische Art und Weise privat mit der Handlung zu tun haben und selbst die Leidenden sind", bedauert t-online-Leser Marc Neinert. Er kritisiert, ebenso wie Hannelore Poppinga-Hanssen, dass sich das in letzter Zeit häufe.
"Die Geschichte wurde insgesamt rund"
"Die Flashbacks von Kommissarin Liv haben die Story etwas durcheinandergewirbelt und für Unruhe gesorgt", meint t-online-Leserin Karla Richards, ist insgesamt aber zufrieden. "Das Ende fand ich richtig gut. Die Geschichte wurde insgesamt rund. Mir hat der 'Tatort' gut gefallen. Gerne wieder!"
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