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Meret Beckers "Tatort"-Ende: Jetzt reagiert der rbb auf ihre Kritik


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rbb reagiert auf Meret Beckers Unmut
Ein Ende mit Schrecken


Aktualisiert am 23.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Meret Becker: Sieben Jahre "Tatort"-Karriere fanden am Sonntag ein Ende. Ihre Ermittlerfigur Nina Rubin starb den Serientod.Vergrößern des Bildes
Meret Becker: Sieben Jahre "Tatort"-Karriere fanden am Sonntag ein Ende. Ihre Ermittlerfigur Nina Rubin starb den Serientod. (Quelle: Matthias Nareyek/Getty Images)

Ein tödlicher Schuss beendet Meret Beckers "Tatort"-Karriere. Doch Zufriedenheit will sich bei der Schauspielerin nicht einstellen, ihre kritischen Äußerungen werfen Fragen auf. Jetzt reagiert der zuständige Sender.

Ist das schon ein Nachtreten? Als wir Meret Becker einige Wochen vor der Ausstrahlung ihres letzten "Tatort"-Krimis treffen, wirkt sie aufgeräumt. Sie hat längst mit dem rbb und ihrer dortigen Rolle im Berliner Ermittlerduo abgeschlossen. Schließlich hat der Sender den Ausstieg von Nina Rubin bereits vor drei Jahren verkündet. Darauf angesprochen, weicht die gute Laune plötzlich Verwunderung. Mehr noch: Becker wirkt unzufrieden.

"Ich hätte meinen Abschied auch gerne im Film erzählt, weil ich das spannender finde", erzählt die 53-Jährige und gibt zu, sich ein anderes Ende gewünscht zu haben. Ihr nächstes Ärgernis: Die Kommunikation des rbb. Schon im Jahr 2019 in einer Pressemitteilung bekanntzugeben, Meret Becker verlasse den "Tatort", missfiel ihr. "Der Sender hat argumentiert, dass es sonst zu schnell durchsickere und sie müssten ja casten und überlegen, wer in meine Fußstapfen tritt", wiederholt sie den Standpunkt der Verantwortlichen.

Doch es geht auch anders. Als wir sie auf das Ende von Anna Schudt im WDR-"Tatort" ansprechen, schnellt ihre Augenbraue in die Höhe: "Das überrascht mich", antwortet sie verdutzt. Sie fragt nach, wie genau das abgelaufen sei. Schudt stirbt ebenfalls in ihrer Rolle der Martina Bönisch, doch es ist ein Schock für die Fans. Denn: Niemand hat geahnt, dass es mit ihrer Ermittlerfigur in Dortmund nicht weitergehen wird. Produktion, Sender, Presse: Alle halten dicht – für die maximale Überraschung.

Offenbar ein Ende, nach dem sich auch Meret Becker sehnte. "Aber so ist das halt. Ich bin ein Spieler, aber der Sender und die Produktionen müssen die Verantwortung tragen", versucht sie Verständnis zu zeigen. Der Unmut über die Entscheidung ist ihr dennoch anzumerken.

Nachfrage beim rbb. Wie hat der Sender das t-online-Interview aufgenommen, in dem Meret Becker Kritik äußert? "Wir haben uns für die Kommunikation des Ausstiegs von Meret Becker anders entschieden, auch weil die Nachfolge für das Berliner 'Tatort'-Team gefunden werden musste, die damit verbundenen Entscheidungen haben längere Vorläufe", so die Antwort mit Blick auf die anders gestaltete Dramaturgie in Dortmund. "Der Abschied von und mit ihr war sehr rührend, wir sind in sehr gutem Kontakt mit ihr und sehr dankbar", wiegelt der Sender auf t-online-Nachfrage ab.

"Für Meret Becker ein sehr emotionaler Moment"

Böses Blut zwischen verdientem "Tatort"-Star und Sender? Dem will man in Berlin keine Nahrung geben. Angesprochen auf die Tatsache, dass durch die Interviewaussagen Beckers der Eindruck entsteht, hier seien die Parteien nicht im Guten auseinandergegangen, widerspricht der rbb: "Nein, das können wir nicht bestätigen", heißt es von einer Sendersprecherin. Es habe "ein kleines Abschiedsfest am Set mit Reden und viel Emotion" gegeben. Erst danach sei die letzte Klappe gefallen. "Für Meret Becker ein sehr emotionaler Moment – das war allen bewusst. Die Stimmung am Set war sehr gut", beschreibt Ulrike Herr die Sicht des rbb.

Meret Becker sieht es anders: ein "rationaler Vorgang" sei der letzte "Tatort"-Dreh für sie gewesen. Einigkeit sieht anders aus.

Zur Auswahl der Schlussszene äußert sich der Sender auf Nachfrage ebenfalls. Sie "spielt auf dem BER, wo schon der erste 'Tatort' von Rubin und Karow gedreht wurde", berichtet der rbb und fügt an: "Auch ihr Wunsch, dass sie die Sterbeszene nur einmal spielen und nicht 'mehrmals sterben' möchte, wurde berücksichtigt, und wir fanden das Ergebnis alle sehr beeindruckend."

Ende gut, alles gut? Vielleicht bleibt festzuhalten, dass nicht alles glattlief zwischen Becker und rbb. Die gebürtige Berlinerin bringt diese Erkenntnis mit einer Aussage auf den Punkt: "Ich bin ja nicht der Bestimmer. Das ist auch eines der Dinge, die man bei dieser Arbeit lernt, sich auf Kompromisse zu einigen." Bei der Premiere am 16. Mai im Berliner Kino Delphi kommt es zu einer Art Versöhnung. Meret Becker wird mit Standing Ovations und zahlreichen Danksagungen verabschiedet. Der rbb sieht damit seine Sicht der Dinge bestätigt: "Wir gehen mit großem Dank auseinander", wird abschließend betont.

Wie heißt es so schön? Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Schließlich zeigt sich Meret Becker rückblickend eh überrascht davon, dass sie es sieben lange Jahre beim "Tatort" ausgehalten hat.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Interview mit Meret Becker in Berlin
  • "Tatort: Das Mädchen, das allein nach Haus' geht" vom 22. Mai 2022
  • Anfrage an den rbb
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