"Das schlimmste Verbrechen" "Tatort" aus Zürich wird kritisiert – und holt Negativrekord
Die Zürcher Kommissarinnen waren in ihrem dritten "Tatort" mit einer bizarren Künstlerin und einem geldgeilen Galeristen konfrontiert. Doch die Reaktionen auf den Fall sind sehr durchwachsen.
Der Fall "Schattenkinder" begann mit einem Schockmoment. In einer Fabrikhalle entdeckt der dorthin gelockte Schönheitschirurg Beat Gessner (Imanuel Humm) seinen völlig verpackten und verklebten Sohn Max (Vincent Furrer) wie inszeniert von der Decke hängend. Die Ermittlerinnen stellen fest, dass der Tote kahlgeschoren und nicht nur im Gesicht, sondern auch auf der Hornhaut der Augen tätowiert war – eine unsäglich schmerzliche Prozedur. In der Halle lief eine Kamera.
Schweizer "Tatort"-Krimis haben in der Gunst des Publikums ohnehin einen schweren Stand. Dieses Thema dürfte also nicht dazu beigetragen haben, dass die Kommissarinnen Tessa Ott (Carol Schuler) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) diesmal zu neuen Zuschauerrekorden aufbrachen. Und so war es auch. Mit 6,84 Millionen Zuschauenden fuhr der dritte Fall der Züricher Ermittler die niedrigste "Tatort"-Reichweite des laufenden Jahres ein.
Im Vergleich zum Krimi-Primus aus Münster wirkt eine solche Zahl erschreckend niedrig. Prahl und Liefers hatten vergangene Woche noch mehr als elf Millionen Zuschauer vor die Röhren gezogen. Doch nicht alles war schlecht. Der Marktanteil von "Tatort: Schattenkinder" belief sich auf gute 22,3 Prozent. Damit stand also auch diesen Sonntag wieder einmal fest: Am ARD-Krimi gab es kein Vorbeikommen – und alle anderen TV-Sender mussten sich zur Primetime hinten anstellen.
Unmut über "Tatort" bei Twitter
Dennoch war auch in den sozialen Medien zu spüren, wie schwierig der neueste Schweizer Fall aufgenommen wurde. Das sehr spezielle Thema und Milieu, dazu die künstlerische Inszenierungsform: All das sorgte bei größeren Teilen des Publikums für Stirnrunzeln. "Wieso läuft dieser #Tatort nicht auf Arte, so um 2 Uhr nachts, mit japanischen Untertiteln", heiß es da zum Beispiel in scharf sarkastischem Ton.
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Viele zogen auch Vergleiche zu dem Verschwörungs-"Tatort" aus Münster, der am vergangenen Sonntag bereits für reichlich Diskussionen gesorgt hatte. Der Wunsch der Zuschauer nach einem konventionellen Krimi scheint größer zu werden. Bleibt zu hoffen, dass Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz mit ihrem Fall "Tatort: Tyrannenmord" aus dem hohen Norden nächste Woche für mehr normale Krimikost sorgen werden.
- DWDL: "Züricher 'Tatort' rutscht unter die 7-Millionen-Marke"
- Twitter: #Tatort