Schockmoment im Ersten Das sagt Anna Schudt zu ihrem "Tatort"-Abschied
Martina Bönisch ist tot. Mit dieser für viele "Tatort"-Fans sicherlich erschütternden Nachricht verabschiedet sich Anna Schudt vom Ermittlerteam aus Dortmund – und findet versöhnliche Abschiedsworte.
Sie war immer eine besondere Ermittlerfigur im "Tatort"-Kosmos. Martina Bönisch war tough und trotzdem einfühlsam. Sie lebte getrennt von ihrem Mann und ihren zwei Söhnen, galt als Arbeitstier und stürzte sich immer wieder in Affären und One-Night-Stands. Neben dem eigenwilligen Hauptkommissar Peter Faber war sie aber vor allem eines: ein Korrektiv.
Jetzt wird es das nicht mehr geben. Die von Anna Schudt über mehr als zehn Jahre und 22 Fälle gespielte Kommissarin stirbt am Ende der Folge "Liebe mich". Es ist das abrupte wie überraschende Ende einer "Tatort"-Größe. Doch: Warum eigentlich? Was hat die 47 Jahre alte Schauspielerin dazu bewegt, mit dem ARD-Krimi abzuschließen? Hatte sie nicht noch Ende vergangenen Jahres in einem Interview mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" gesagt: "Kommissar Faber und Martina Bönisch sind noch nicht miteinander fertig, und noch höre ich überall Neugierde, wie es mit den beiden wohl weitergeht."
Gerade jetzt, wo die beiden in "Liebe mich" zueinander finden, das erste Mal eine Nacht miteinander verbringen und eine Beziehung entstehen könnte, kommt der Tod von Martina Bönisch zu einem emotional aufgeladenen Zeitpunkt – lesen Sie hier mehr zu dem "Tatort"-Fall aus Dortmund.
Schudt: "Für mich entsteht damit Raum für Neues"
"Abschied vom Dortmunder Tatort zu nehmen, ist mir sehr schwer gefallen", erzählt Anna Schudt in einem Interview mit der ARD nun und fügt in versöhnlichem Ton an: "Denn im Gegensatz zum häufig angespannten Arbeitsklima in der Dortmunder Mordkommission fühlt sich jeder Dreh fast wie ein vertrautes Familientreffen an." Die "Tatort"-Rolle Martina Bönisch habe in den letzten zehn Jahren "einen großen Platz" in ihrem Herzen eingenommen, heißt es von Schudt weiter.
Für sie sei es "nach den 22 intensiven Einsätzen (...) nun an der Zeit, Lebewohl zu sagen." Zu den Gründen sagt die gebürtige Konstanzerin lediglich: "Für mich entsteht damit Raum für Neues, auf das ich mich sehr freue." Die 47-Jährige, die seit 2010 mit dem Schauspieler Moritz Führmann verheiratet ist und in Düsseldorf lebt, freue sich fortan die Zukunft von "Faber ohne Bönisch (...) gespannt als Zuschauerin zu verfolgen."
WDR bedauert Abgang: "Verabschieden uns schweren Herzens"
Auch der WDR äußert sich zur überraschenden Personalie. Alexander Bickel, Leiter des WDR-Programmbereichs Fiktion, wird in einer Mitteilung so zitiert: "In der eher selten behaglichen und eigentlich nie bequemen Welt des Tatort Dortmund verkörpert Anna Schudt mit ihrer Martina Bönisch so etwas wie das Versprechen, dass sich am Ende Verbrechen nicht lohnt, wohl aber Anständigkeit. Dass es ein Unterschied ist, ob man den Job für seinen Gehaltszettel macht oder aus Überzeugung."
Bickel betont Anna Schudts Rolle als "Bindeglied und positiv treibende Kraft im Team". Auch jenseits der 90 Minuten "Tatort" sei die Schauspielerin eine wichtige Stützte für das Ensemble gewesen. "Für die Kreativität und Energie, die sie dem Team gegeben hat (...), schulden wir ihr größten Dank und Anerkennung", so der WDR-Programmleiter, der sein Statement abschließt mit den Worten: "Wir verabschieden sie schweren Herzens aber in großer Verbundenheit."
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- WDR-Pressemitteilung
- "Tatort: Liebe mich" vom 20. Februar 2022