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Max Giesinger über sein Verhältnis zu Talkshows: "Bin super nervös"


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Ehrliche Worte
Warum Max Giesinger nur ungern in Talkshows sitzt

InterviewVon Maria Bode

Aktualisiert am 21.02.2020Lesedauer: 5 Min.
Max Giesinger: Der Sänger ist in diesem Jahr wieder Coach bei "The Voice Kids".Vergrößern des Bildes
Max Giesinger: Der Sänger ist in diesem Jahr wieder Coach bei "The Voice Kids". (Quelle: imago images / Future Image)
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2012 wurde er bei "The Voice of Germany" Vierter. Jetzt versucht sich Max Giesinger als Coach bei der Kiddie-Version. Im t-online.de-Interview verrät der Musiker aber auch, dass es für ihn gar nicht immer so einfach ist, im TV aufzutauchen.

Er heizt auf der Bühne riesigen Menschenmengen ein, wird regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet und läuft spätestens seit der EM-Hymne "80 Millionen" (2016) mit seinen Songs im Radio auf und ab. Auch im TV ist Max Giesinger gern gesehener Gast. Pudelwohl fühlt er sich vor den Fernsehkameras bislang aber nicht. Jedenfalls, wenn diese in Talkshowstudios aufgestellt sind.

Lieber ist es ihm dann doch, wenn er im Coachsessel von "The Voice Kids" gefilmt wird (Start der neuen Staffel: 23. Februar 2020, 20.15 Uhr bei Sat.1). Über die Konzertbühne geht aber nichts, wie er im Interview mit t-online.de erzählt.

t-online.de: Herr Giesinger, warum sind Sie so gut als Coach für "The Voice Kids" geeignet?

Max Giesinger: Ich bin für die Sendung wie gemacht, weil ich jegliche Situationen hier selbst durchlebt habe und als einziger Coach weiß, wie es ist auf der anderen Seite zu stehen, da ich in der ersten Staffel von "The Voice of Germany" als Talent dabei war. Dementsprechend kann ich den Kids weiterhelfen, wenn sie sich zu viel Druck machen. Ich weiß, auf was ich achten sollte, weil ich damals auch nicht alles richtig gemacht habe und nicht immer auf mein Herz gehört habe bei der Songauswahl. Das muss sich einfach alles gut für einen selbst anfühlen. Außerdem habe ich großen Spaß daran, mit den Kids zu arbeiten. Ich finde es super spannend, mitzubekommen, wie die Kleinen heutzutage so ticken. In meinem alltäglichen Leben gibt’s da ja nicht so viele Überschneidungspunkte.

Sie sind jetzt zum zweiten Mal bei "The Voice Kids" dabei. War es erst mal schwierig, sich da rein zu finden? Es ist ja schon etwas anderes, mit Kindern zu arbeiten.

Für mich war es anfangs nicht ganz einfach, mich einzufinden, weil es die größte TV-Show war, die ich bis dato gemacht habe. Es war ein Jahr nach meinem Durchbruch. Ich hatte echt mega Bock darauf, aber es war auch schon aufregend, da mit Mark Forster und Nena zu sitzen. Da fragt man sich schon, ob man dieser Sache überhaupt gewachsen ist. Ich hatte mich aber komplett umsonst verrückt gemacht, habe mich direkt wie zu Hause gefühlt. Bei der Zusammenarbeit mit den Kids muss man aber schon ein bisschen gucken, wie man die Dinge formuliert. Nicht unbedingt nur Fachvokabular benutzen, sondern alles einfach und verständlich verpacken. Die Kritik sollte man etwas mehr in Watte packen, als bei den Erwachsenen. Die Kinder lassen alles sehr an sich ran, deswegen muss man schauen, wie man sowas weitergibt. Es geht da eben nicht ganz so heftig zu wie bei den Großen. Auch zwischen den Coaches herrscht ein anderer Ton. Aber das finde ich genau richtig so. Ich bin ja auch nicht so der Oberdisser.

Warum könnten Sie dieses Mal gewinnen?

Ich habe wirklich ein sehr gutes, talentiertes und sympathisches Team. Sehr unterschiedliche Charaktere, die aufeinandertreffen. Wenn wir einen guten Riecher haben, was die Songs anbelangt, dann kann man die Leute vor den Mattscheiben dieses Landes ordentlich berühren und das Teil auch mit nach Hause nehmen.

Wie wichtig ist Ihnen Ihre Anwesenheit in verschiedenen TV-Shows?

Natürlich ist es eine schöne Sache, um den Leuten meine Musik näherzubringen und mich weiter zu etablieren. Ich habe ja lange Zeit gebraucht, bis es bei mir karrieretechnisch abgegangen ist. Dafür ist es schon was Tolles, in TV-Shows zu sitzen. Aber bei mir kommt es sehr darauf an, was es ist. "The Voice Kids" macht mir sehr viel Spaß. Aber es gibt auch TV-Shows, da bin ich super nervös und dann eben auch froh, wenn es vorbei ist. Ich bin mehr der Typ, der ein Konzert gibt, im Studio sitzt oder zu Hause Klavier spielt, als in jeder TV-Show dabei sein zu müssen. Aber es gibt eben Ausnahmen wie "The Voice Kids" oder "Sing meinen Song". Da bin ich gerne mit dabei.

Also kann man schon sagen, dass Sie eher auf der Bühne aus sich rauskommen können als beispielsweise in einer Talkshow?

Auf der Bühne fühle ich mich wie ein Fisch im Wasser. Wenn ich da einen guten Tag habe, kann ich das total genießen. Ich gehe ganz vitalisiert von der Bühne runter. Wenn ich in einer Talkshow sitze, würde ich mich am liebsten danach ins Bett legen und einfach schlafen, weil das so anstrengend für mich ist. Da muss man seine Person so zur Schau stellen. Das war nie der Grund, warum ich angefangen habe, Musik zu machen. Ich wollte einfach Konzerte spielen. Es war nie mein Wunsch, megamäßig bekannt zu werden. Ich wollte einfach nur auf Tour gehen. Ich kann mich auch noch an die ersten Anfragen erinnern mit meiner ersten Band. Da haben wir beim Sportfest in Burbach gespielt und jeder hat dafür 30 Euro bekommen. Ich hatte mich eine Woche auf dieses Konzert gefreut und wusste nicht mal, dass wir dafür überhaupt eine Gage bekommen sollten. Ich sehe mich mehr als Musiker als als TV-Gesicht. Vielleicht denke ich da ja in vier, fünf Jahren auch ganz anders drüber.

Sie haben jetzt zum ersten Mal eine Kinderband, Deine Freunde, in der Riege der Coaches. Würde es für Sie auch infrage kommen, Musik speziell für Kinder zu machen?

Das kann ich mir tatsächlich nicht vorstellen. Ich finde es total süß, was Deine Freunde machen. Die Texte sind lustig und die beiden gehen cool und locker damit um. Die machen das super und das ist deren Metier, aber für mich wäre das jetzt nicht so die Komfortzone. Ich könnte mir vorstellen, irgendwann mal Englisch zu singen, eine Band zu haben, aber keine Kiddie-Musik.

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Wie verstehen Sie sich mit den anderen Coaches?

Wir mussten uns natürlich am Anfang alle erst mal kennenlernen. Ich kannte Lena auch noch gar nicht so gut. Zwischen uns allen ist aber alles total harmonisch. Wir sitzen nach der Show immer noch beim Catering abends und quatschen miteinander. Es ist nicht so, dass die Kameras ausgehen und wir alle nach Hause fahren und dann nichts mehr miteinander zu tun haben. Hier herrscht echt sehr freundschaftliche und gute Stimmung. Vor allem auch sehr respektvoll. Wobei in der Show natürlich auch der eine oder andere blöde Spruch dazugehört.

Was schätzen Sie an Lena, Deine Freunde und Sasha?

Ich schätze alle total! Es ist der Wahnsinn, wie Lena mit den Kids umgeht. Sie findet da auch immer die richtigen Worte. Gerade wenn jemand getröstet werden muss, kommt das aus Lena ganz natürlich raus. Sie hat echt ein großes Einfühlungsvermögen, wo ich teilweise nicht gewusst hätte, wie ich reagieren sollte. Bei Deine Freunde merkt man eben, dass die schon seit Jahren mit Kids zu tun haben und auch alles ganz natürlich daherkommt.

Und Sasha ist einfach schon seit Jahrzehnten dabei, wird von uns liebevoll Onkel Sashi genannt. Er ist so der Fels in der Brandung. Zu ihm sind auch die krassesten Talents gegangen, weil er einfach für langanhaltende Qualität steht. Mit ihm bin ich auch echt richtig dicke geworden. Wir sitzen auch abends oft noch im Hotel zusammen, quatschen viel. Ist ein richtig guter Typ!

Dankeschön für das Interview.

Verwendete Quellen
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