Der Fall aus Frankfurt Darum lief der "Tatort" gestern später als sonst
Der sonntägliche "Tatort" ist für viele TV-Zuschauer der perfekte Wochenendabschluss. Am 1. September lief der Krimi im Ersten jedoch
Jeden Sonntagabend schalten Millionen von Menschen in die ARD. Am 1. September zeigte das Erste einen "Tatort" aus Frankfurt, aber erst zehn Minuten später als sonst. "Tatort: Falscher Hase" wurde um 20.25 Uhr statt um 20.15 Uhr ausgestrahlt. Der Grund für die Verschiebung war die "Tagesschau". Die Nachrichtensendung lief am Sonntag zehn Minuten länger, von 20.00 bis 20.25 Uhr, denn am 1. September fanden die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg statt.
Darum gings im "Tatort" aus Frankfurt
Wenn Frankfurt als die amerikanischste aller deutschen Großstädte bezeichnet wird, ist in der Regel die Skyline von "Mainhattan" mit Bürohochhäusern und Wohntürmen gemeint. Im neuen "Tatort" am Sonntagabend ist von Wolkenkratzern nichts zu sehen. Für die TV-Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) gibt es in "Falscher Hase" aber natürlich trotzdem einen Mordfall.
Anders als die Ermittler wissen die Fernsehzuschauer schon in den ersten fünf Minuten, was es mit dem Tod eines Wachmanns und dem gefesselten und angeschossenen Inhaber eines mittelständischen Unternehmens auf sich hat. Nicht die Frage "Wer war es?" beherrscht diesen Sonntagskrimi, sondern eher: "Was geht als Nächstes schief?".
Denn Hajo und Biggi Lohmann (Peter Trabner und Katharina Marie Schubert), überfordertes und in finanziellen Nöten steckendes Unternehmerpaar, weiß weder ein noch aus. Die Firma steht vor der Pleite, ein fingierter Raubüberfall soll mit Versicherungsgeldern die Sanierung und die Rettung der Arbeitsplätze ermöglichen. Aber dann kommt alles ganz anders.
Gaunerkomödie und Liebesgeschichte
"Es wird alles wieder gut", stammelt Biggi ihrem schnauzbärtigen Ehemann tröstend zu - und ihre schreckgeweiteten Augen verraten: Irgendwie ist es zu spät für ein Happy End. Eine Gruppe von Kleinkriminellen kommt ins Spiel, die Rivalität zweier Brüder, die Ereignisse überschlagen sich. Nur die Liebe zwischen Biggi und Hajo, die ist so unverbrüchlich, dass auch hartgesottene Krankenschwestern und Polizistinnen sentimental werden, wenn sie die beiden kuscheln sehen. An schrägen Figuren und Dialogen herrscht kein Mangel in diesem "Tatort".
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Schon in der Vergangenheit liebäugelten die Frankfurt-Tatorte mit anderen Genres als dem reinen Kriminalfilm. Im Fall von "Falscher Hase" ist eine Mischung von Krimi, schwarzer Komödie und Liebesgeschichte herausgekommen, voller Antihelden. Auch kleine Rollen können hier Akzente setzen - wobei Schuberts "Biggi" diesen Tatort prägt mit ihren großen Augen und der verzweifelten Hoffnung, dass alles doch noch gut werden könnte.
- Nachrichtenagentur dpa
- eigene Recherche