William Shatner wird 85 Lebe lang und in Frieden, Captain Kirk!
Die "unendlichen Weiten" des Weltraums hat William Shatner alias Captain Kirk schon lange hinter sich gelassen und versucht sich längst in ganz anderen Abenteuern. Dennoch wird er auf ewig untrennbar mit dem "Star Trek"-Universum verbunden bleiben. Auch wenn er am 22. März schon seinen 85. Geburtstag feiert.
Die Erde schien für Shatner schon immer ein bisschen zu klein. "Unendliche Weiten" erkundete der Schauspieler in der TV-Serie, die ihn bei Erdbewohnern berühmt machte. Nach Jahrzehnten "Raumschiff Enterprise", nach viel Wohltätigkeitsarbeit und Dutzenden Büchern - darunter ein Ratgeber zum "Shatnerverse" genannten Universum des Kanadiers - ist noch immer nicht Schluss.
Shatner studierte Wirtschaft
Vor Publikum stand Shatner schon zu Kinderzeiten gern, und auch im College versuchte sich der Wirtschaftsstudent im Theater. Nach Stationen am New Yorker Broadway und beim Fernsehen kam 1966 aus heutiger Sicht der Ritterschlag: die Rolle des Captain Kirk. Zwar wurde "Star Trek" nach drei Staffeln wegen schwacher Quoten eingestellt, doch als alte Folgen Anfang der 1970er wiederholt wurden, wuchs die kleine Fanbasis langsam aber sicher zur globalen "Trekkie"-Gemeinde, der die Serie sich bis heute erfreut.
Von Kirk ist bei ihm nicht mehr die Rede
Vom berühmten Raumschiff scheint der jovial wirkende Schauspieler sich gelöst zu haben, nicht einmal in der Kurzbiografie zu seinem von 2,3 Millionen Nutzern verfolgtem Twitter-Profil ist noch von Kirk die Rede. Stattdessen beschreibt er sich als "Wohltäter, Schauspieler, Produzent, Vater, Ehemann und Großvater". Gespeichert hat er an der digitalen Pinnwand die Sätze: "Meine Kinder sind mein Leben. Ich habe insgesamt drei Kinder, Leslie, Lisabeth und Melanie. Sie sind mein Grund, jeden Tag aufzustehen und das Leben in vollen Zügen zu leben."
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"Gutes Augenbrauen-Geschick"
Eifrig tauscht er sich im Kurznachrichtendienst mit den Fans aus, etwa mit einer Nutzerin, die das Foto eines neunjährigen "Mister Spock"-Doubles teilt. "Gutes Augenbrauen-Geschick", kommentierte der Golden-Globe-Gewinner die hochgezogenen Brauen des Jungen, der die Hand mit gespreizten Fingern wie Leonard Nimoy zum Vulkanier-Gruß hebt. Nimoy, der langjährige Star-Trek-Weggefährte Shatners, war im Februar 2015 gestorben. Zur Beisetzung schaffte Shatner es nicht, weil er dem Roten Kreuz in Florida auf einem Ball beim Spenden sammeln half.
Macht sich für gute Zwecke stark
Überhaupt scheint Shatner sich für gute Zwecke stark zu machen, statt sich auf den Lorbeeren seiner langen TV-Karriere auszuruhen. 18 Organisationen und 17 wohltätige Zwecke unterstützte er der Website "Look to the Stars" zufolge. 2006 verkaufte er für 25.000 Dollar einen Nierenstein an ein Online-Casino und spendete das Geld an den Verein Habitat for Humanity, der Häuser für Bedürftige baut.
Seit 24 Jahren besteht zudem seine Pferdeshow in Hollywood, deren Erlöse bereits an 23 Wohltätigkeitsorganisationen flossen. Viele davon sitzen in Los Angeles - sie helfen Kindern, Kranken und Behinderten. Ein VIP-Tisch für zehn Personen kostet 4000 Dollar. Aus Shatners Idee, das trockene Kalifornien angesichts anhaltender Dürre mittels einer Pipeline mit Regenwasser aus dem Norden zu versorgen, ist bislang allerdings noch nichts geworden.
Rappen kann er auch - mehr oder weniger
Und Shatner kann noch mehr. 2011 produzierte er für einen Versicherungsanbieter eine äußerst skurrile Rap-Ballade, in der er zum Thanksgiving-Fest davor warnt, Truthähne zu frittieren. Beim Wunsch nach einem saftigen Festmahl und "vom Hunger geblendet" taucht er den Vogel in das Frittierfett, das überschwappt, Feuer fängt und dem Schauspieler Brandwunden zufügt.
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Auftritt als Storm Trooper
Die Begeisterung für die Zukunft und das Universum hat der Mann auch jenseits von "Star Trek" letztlich aber nie verloren. "TekWar" heißt die neunteilige Serie von Krimi-Büchern, in der Privatermittler Jake Cardigan Bösewichten im Jahr 2122 das Handwerk legt. Und dass selbst der oft kolportierte Zoff zwischen Anhängern der Star-Trek-Serie und den Star-Wars-Abenteuern um Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Han Solo am Ende gar nicht so wild ist, bewies der Captain höchstpersönlich: Zur Verleihung der CMA-Countrypreise zwängte er sich im November in ein "Storm Trooper"-Kostüm - mit 84 Jahren.