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Polizeiruf-110-Kritik: Hallenser "Polizeiruf" verwirrte mehr als er aufklärte


Tatort
"Polizeiruf" aus Halle einfach zu vollgestopft

t-online, SKO

Aktualisiert am 19.03.2012Lesedauer: 2 Min.
Szenenbild "Polizeiruf 110: Raubvögel"Vergrößern des Bildes
Szenenbild "Polizeiruf 110: Raubvögel" (Quelle: ARD)
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Glaubhafte Charaktere, blühende Landschaften, aber nahezu so viele Verdächtige wie der Krimi Darsteller hatte: So beschaulich der gestrige "Polizeiruf 110" aufgrund der Panoramen des Hallenser Umlandes daherkam, so verwirrend war der Plot, bei dem so gut wie keiner der wichtigen Charaktere nicht unter Verdacht geriet.

Dass die Kommissare Schmücke (Jaecki Schwarz) und Schneider (Wolfgang Winkler) mit ihrem Bernhardiner-Charme nicht gerade die junge Zielgruppe, sondern eher das ältere Publikum ansprechen, ist nicht neu, aber durchaus okay so. Dafür sorgte Isabell Gerschke als jung-dynamische Kommissarin Lindner auch im drittletztem Fall der Hallenser für den nötigen Pepp. Auch die weiteren Darsteller wie vor allem Henny Reents als Falknerin Jenny Münzer wirkten in ihren Rollen durchweg authentisch.

Des Drehbuchautors zähe Kost

Dass der Krimi dennoch zähe Kost bot, war somit weniger den Schauspielern als dem "Tatort"-erfahrenen Drehbuchautor Andreas Pflüger geschuldet. Denn der hat offenbar große Freude daran gefunden, mit zig Verdächtigen, deren Verstrickungen untereinander und möglichen Mordmotiven von Eifersucht über Drogengeschäften bis Schuldenproblemen nur so herum zu jonglieren - und damit die Geduld der Zuschauer gehörig auf die Probe zu stellen.

So gut wie alle mal verdächtig

So zählte Jenny, die Lebensgefährtin des Ermordeten Fluglehrers Wanka (Jean-Marc Birkholz), ebenso mal zu den Verdächtigen wie der Fuhrunternehmer Adamski, der Wanka wegen eines geheimnisvollen Geschäfts auf die Pelle gerückt war. Jennys Bruder und der Tierschützer Köhler, eigentlich beide im Clinch, schienen spätestens da verdächtig, als Schmücke sie bei seinem Undercover-Einsatz plötzlich gemeinsam sichtete. Dass letztlich seine Ex-Frau Maria (Esther Zimmering) Wanka mit dem Spaten niederstreckte, weil dieser ihr ein Liebes-Comeback vorgaukelte, um an wertvolle Adler-Eier zu gelangen, wirkte irgendwie dahin gedreht.

Raffinierte Auflösung: Fehlanzeige

Während wir den letzten "Polizeiruf" aus Halle ("Blutige Straße") als erfreulich "spannend, aber nicht zu schwer verdaulich" lobten, bot der gestrige Fall geradewegs das Gegenteil. Trotz guter schauspielerischer Leistungen der Kommissar-Mimen und übrigen Darsteller wirkte der Krimi inhaltlich einfach zu überladen. Gerade deswegen hätten die Zuschauer nach all dem Verwirrspiel um potenzielle Mordmotive und Verdächtige zum Schluss wenigstens eines verdient: eine raffinierte Auflösung!

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