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Stefan Raab: TV-Urgestein feiert fulminantes TV-Comeback gegen Halmich


Fight gegen Regina Halmich
Standing Ovations: Raab feiert fulminantes TV-Comeback

Von dpa, t-online, rix

15.09.2024Lesedauer: 4 Min.
Stefan Raab vs. Regina Halmich: Nach 17 Jahren kämpften sie wieder gegeneinander.Vergrößern des Bildes
Stefan Raab vs. Regina Halmich: Nach 17 Jahren kämpften sie wieder gegeneinander. (Quelle: RTL+)
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Das Comeback des Jahres lief anders als gedacht. Stefan Raab boxte zwar gegen Regina Halmich, doch der Höhepunkt folgte später.

Das Spektakel ist beendet, der Kampf vorüber: Regina Halmich hat Stefan Raab zum dritten Mal im Boxring besiegt. Weil dieses Ergebnis kaum einen Zuschauer überraschte, war Raab vorbereitet – und verkündete direkt im Anschluss sein TV-Comeback. Doch wie genau verlief der Abend, wie schlug sich der 57-Jährige gegen die ehemalige Weltmeisterin? RTL übertrug das Event live – mit viel Tamtam und inklusive gigantischem Feuerwerk. Hier können Sie alle lustigen bis schmutzigen Details noch einmal nachlesen.

Der "Clark Final Fight" begann mit zahlreichen Rückblicken und Ausschnitten aus alten Raab-Shows. Einspieler mit Weggefährten wurden gezeigt. Mehr als 13.000 Zuschauer waren vor Ort, Millionen von Zuschauern saßen vor den Bildschirmen. Ein paar von ihnen zeigten sich im Netz genervt. Beim Kurznachrichtendienst X häuften sich die Kommentare. "Wann kommt Raab? Das ist schon wieder mehr Gelaber als alles andere", schrieb zum Beispiel ein User. "Dafür, dass es monatelang angekündigt war und Leute in der Halle mehrere hundert Euro dafür bezahlt haben, ist das tatsächlich sehr enttäuschend", beschwerte sich ein weiterer. "Langweilig. Umgeschaltet", verabschiedete sich ein Zuschauer sogar.

Erst um kurz nach 22 Uhr war es dann so weit – und der einstige Metzgerlehrling aus Köln-Sülz ließ sich nahezu religiös von seinem Publikum empfangen. Nach einem Countdown schob sich eine Show-Treppe – die extra für diesen Anlass gebaut worden war – aus der hohen Hallendecke, die vom Himmel herabzuführen schien. Danach schwebte Fitness-Influencerin Pamela Reif als Engel an Halteseilen über das Publikum und sang die Hymne: "Stefan Raab ist zurück."

So sieht Raab nun aus

Raab selbst stieg daraufhin genüsslich langsam in weißem Anzug und weißem Umhang die ewig lange Himmelsleiter zu pathetischer Musik hinab und schien das Licht im Raum gottgleich unter Kontrolle zu haben. Mit den beiden Rappern Sido und Ski Aggu sang er seinen neuen Boxkampf-Song "Pa aufs Maul".

Auffallend waren dabei zwei Dinge: Er wirkte ausgesprochen austrainiert, seine Kondition ließ jedoch in den ersten Runden bereits nach. Aber Raab war auch schlagfertig. Halmich monierte: "Du hast es mir schwer gemacht. Du hast dich kein einziges Mal blicken lassen." Der 57-Jährige konterte darauf: "Ich bin ja kein Altenpfleger. Ich bin Sportler." Die ehemalige Boxweltmeisterin gewann den Kampf, in dem Raab bisweilen ziemlich schnaufte, klar nach Punkten. Er soll der letzte zwischen den beiden gewesen sein. Daraufhin buhte das Publikum vor Ort.

Das Ergebnis des Kampfes zwischen Stefan Raab und Regina Halmich rückte allerdings schnell in den Hintergrund, als der Ex-ProSieben-Star verkündete: "Ich hab' mir überlegt: Ich mach' wieder Shows." Das Publikum in der Halle jubelte, rastete aus. Schon in der kommenden Woche gehe es los.

Die neue Sendung soll den Namen "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" tragen und am Mittwoch um 20.10 Uhr beim Streamingdienst RTL+ zu sehen sein. Es handle sich sozusagen um "die erste Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show der Welt", wie es Raab formulierte. Darin sei alles zu sehen, was er beherrsche. Unter anderem werde er auch das Geschehen der Woche "sezieren" und jede Woche werde es eine Million Euro zu gewinnen geben. All das klang ein wenig nach einer Mischung aus "TV total" und "Schlag den Raab", zwei seiner alten Formate aus früheren Fernseh-Tagen.

Fünf-Jahres-Exklusivvertrag mit RTL

Dabei soll es aber nicht bleiben. Raab – der jahrelang den Konkurrenten ProSieben mit seinen Sendungen prägte – wird nun ein festes RTL-Gesicht. Er hat einen Fünf-Jahres-Exklusivvertrag unterschrieben, wie der Kölner Privatsender mitteilte. Geplant seien unter anderem "verschiedene aufsehenerregende Primetime-Shows".

Raab selbst wirkte bester Laune, als er das Ende seiner Bildschirm-Pause verkündete. 2015 hatte er sich überraschend weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und fortan hinter den Kulissen gewirkt. Dass er noch einmal vor die Kameras zurückkehren könnte, daran hatten nicht mehr viele geglaubt.

Den Sinnesumschwung erklärte Raab bei einer fiebertraumartigen Pressekonferenz, bei der er zeitweise auf dem Tisch tanzte, damit, dass er mit RTL eine "übereinstimmende Philosophie gefunden" habe. Er ließ durchblicken, dass er Freiheiten brauche, um so arbeiten zu können, wie er das wolle. Der Sendetag seiner neuen Show hat zugleich eine gewisse Brisanz. Der Mittwochabend ist auch der Sendeplatz von "TV total" bei ProSieben – Raabs alter Show, nun moderiert von Sebastian Pufpaff. Auch wenn Raab nun im Netz zu sehen sein wird.

Raab steigt vom Himmel zu seinem Volk herab

Für die Nachricht von der Rückkehr der "Raabinators" hatten der Moderator und seine Leute dramaturgisch eine der größten Rampen gebaut, die das deutsche Fernsehen je gesehen hat. Rund um Ostern hatte Raab das Comeback in kleinen Internet-Clips angedeutet und erklärt, er wolle noch einmal gegen Halmich boxen – wie schon 2001 und 2007. 2001 brach ihm Halmich dabei die Nase. Diesmal klagte Raab nach der Auseinandersetzung "über einen kleinen Rippenschaden".

In den vergangenen Monaten war dann ein großes Geheimnis um alles gemacht worden, was mit dem Kampf zu tun hatte – und mit Raab. Alles war auf den einen Moment ausgerichtet, in dem das Fernsehpublikum den mittlerweile 57 Jahre alten Entertainer, der von vielen Fans immer noch verehrt wird, nach fast einem Jahrzehnt mal wieder zu Gesicht bekommt. So banal, so wirkmächtig. Angeblich kannte niemand sein derzeitiges Aussehen. "So wie ich das einschätze, wird er zwischen 85 und 90 Kilo wiegen", las Boxkommentator Frank "Buschi" Buschmann im Kaffeesatz.

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"Ich habe zehn Kilo abgenommen, ich habe nur Hähnchen und Salat gegessen – für morgen früh aber schon Mett gekauft", berichtete Raab über seine Vorbereitungen. Zudem habe er "einfach hart trainiert". "Im Wesentlichen habe ich alleine die ersten vier Monate nur am Sack trainiert", sagte er genüsslich. Gemeint war ein 45-Kilo-Sack aus dem Boxsport-Bedarf. Aber der Satz gefiel dem Moderator so einfach besser – klassischer Raab-Humor.

Hinzu kam offenbar reichlich Versteckspiel. Denn klar: Hätte ihn vorher irgendwer gesehen oder gar gefilmt, wäre der ganze Zauber dahin gewesen. "Ich bin nicht viel rausgegangen", berichtete Raab. Er habe sich nur zwischen der Firma und Orten bewegt, zu denen er hin und wieder mal hingemusst habe. "Aber ich bin natürlich nicht in den Supermarkt gegangen und so. Mache ich sonst eigentlich", sagte er.

Künftig kann er wieder in den Supermarkt gehen – und vor die Kamera.

Verwendete Quellen
  • RTL: "Der Clark Final Fight – Stefan Raab vs. Regina Halmich" am 14. September 2024
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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