Louis Klamroth "Er hat Plasbergs Schatten abgelegt"
"Hart aber fair" ist wieder auf Sendung, mit Louis Klamroth als Moderator – und nun auch als Produzent. So kommt er bei den Zuschauern an.
Frank Plasberg hat die Sendung "Hart aber fair" seit mehr als einem Jahr nicht mehr moderiert. Bis vor eineinhalb Monaten war er jedoch noch mit der Talkshow verbunden, da seine Firma Ansager & Schnipselmann weiterhin produzierte. Damit ist jetzt Schluss, da Louis Klamroth, der seit Januar 2023 das Gesicht der Sendung ist, nun auch die Produktion des ARD-Formats übernimmt. Eine Entscheidung, die zu einem Zerwürfnis zwischen den Männern führte. Mehr dazu lesen Sie hier.
Am Montagabend kehrt das Format nach der Winterpause zurück auf die Bildschirme. Da viele t-online-Leser langjährige "Hart aber fair"-Zuschauer sind, haben sie sich ein Urteil über Plasberg und seinen Nachfolger gebildet. Etliche vermissen den 66-Jährigen – nicht wenige wünschen ihn sich zurück. Doch auch Klamroth hat Fürsprecher.
"Plasberg konnte nicht mehr überzeugen"
Andreas Kocher schreibt: "Mit Frank Plasberg war es eine hervorragende und informative Sendung, mit Louis Klamroth leider ein Grund, das Programm zu wechseln. Er gibt dieser Sendung kein Format und wird dem Anspruch eines wertvollen Polittalks nicht gerecht. Schade, denn der Montag mit 'Hart aber fair' war immer eine gute Unterhaltung, jetzt nicht mehr."
Michaela Ariane Löffler entgegnet: "Die Übernahme durch Louis Klamroth ist sehr zu begrüßen. Frank Plasberg konnte mit seiner Art, die Sendung zu führen, schon länger nicht mehr überzeugen."
"Er wirkt wie ein Aktivist"
"Mir gefällt Louis Klamroths Art überhaupt nicht", sagt Christoph Stecher. "Er wirkt überheblich, hat eine festgefahrene Meinung und lässt seine Gäste spüren, wenn ihm deren Beträge nicht passen. Er wirkt wie ein Aktivist, nicht wie ein Journalist. Ich sehe mir die Sendung mittlerweile nicht mehr an."
Isabel Hermanns hingegen meint: "Louis Klamroth macht einen super Job und ich finde, dass der Wechsel gelungen ist. Er ist souverän, eloquent und jedem Gast gegenüber freundlich. Ich sehe die Sendung jetzt regelmäßiger als vorher." Dass Plasberg sich in ihm getäuscht habe, weil er "Hart aber fair" nun in Eigenregie führt, kann die t-online-Leserin nicht nachvollziehen.
"Er hat Plasbergs Schatten abgelegt"
Silke Roepke ebenso nicht, denn sie schreibt: "Herr Plasberg sollte seine Wunden lecken und souverän anerkennen, dass die Generation nach ihm nicht unbedingt in Ehrfurcht vor seiner Leistung erstarrt. Er hat Louis Klamroth diesen Job zugetraut und der ist selbstbewusst genug, sein Ding jetzt auf seine eigene Art und ohne übergroßen Ziehvater zu machen. Viele müssen am Ende ihres Berufslebens erkennen: Jeder ist ersetzbar und selbst die größte hinterlassene Lücke schließt sich irgendwann."
Die t-online-Leserin beobachtete bei Klamroth zwar anfängliche Probleme "dem Format gerecht zu werden", doch mittlerweile mache er einen guten Job. "Er ist in die großen Schuhe seines Vorgängers hineingewachsen, hat dessen Schatten sogar abgelegt."
"Holt Plasberg zurück"
"Das Profil der Show ging durch die Übernahme deutlich verloren", stellt Peter Meilinger fest. "Das intensive Nachhaken von Plasberg fehlt bei Klamroth gänzlich. Keine Professionalität ist mehr erkennbar. Klamroth ist zwar ein netter Mensch, aber von journalistischer Arbeit hat er keine Ahnung", findet der t-online-Leser.
"Es ist schade um die Sendung, die vertane Sendezeit. Holt Plasberg zurück, er war und ist das Gesicht und die Stimme der Sendung. Ich schaue mir das Gefasel auf jeden Fall nicht mehr an."
"Die gute Seele der Sendung"
Brigitte Büscher brachte mehr als zwei Jahrzehnte lang die Sicht der Zuschauer in die Diskussionen mit ein. Im Dezember 2023 hörte sie auf. Unser Interview mit ihr lesen Sie hier. Viele t-online-Leser mochten sie.
Peter Siglow mailt: "Sie war die gute Seele dieser Sendung. Ich hatte mich immer auf sie gefreut. Ihre sympathische Art gefiel mir."
"Seit jeher ein Ärgernis"
"Der Abschied von Büscher war viel zu spät", findet Hanns Schneider. "Ihre willkürliche, dem Mainstream geschuldete Auswahl der Kommentare ist seit jeher ein Ärgernis. Zudem war Büscher unfähig, fehlerlos vorzulesen."
Ruth König und ihr Mann behalten sie in guter Erinnerung: "Frau Büschers Art, Publikumsmeinungen zu präsentieren, fanden wir immer sehr angenehm." Sie bedauern das Ausscheiden der "Zuschaueranwältin".
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