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ARD-Talk mit Caren Miosga statt Anne Will: Sie verteidigt ihr Talkshow-Honorar


Anders als Anne Will
Caren Miosga: "Wir müssen die AfD einladen"

Von t-online, mbo

Aktualisiert am 21.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Caren Miosga: Am 21. Januar läuft die erste Ausgabe ihrer Talkshow, dem Nachfolgeformat von "Anne Will".Vergrößern des Bildes
Caren Miosga: Am 21. Januar läuft die erste Ausgabe ihrer Talkshow, dem Nachfolgeformat von "Anne Will". (Quelle: IMAGO / APress)
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Caren Miosga begrüßt erstmals zu ihrer Talkshow. Für eine Ausgabe bekommt sie ein Honorar von 19.000 Euro. Dieses verteidigt sie – und spricht über den Umgang mit der AfD.

Am 21. Januar 2024 feiert der neue Sonntagstalk mit Caren Miosga im Ersten Premiere. Zwar ist der Sendeplatz derselbe wie der ihrer Vorgängerin Anne Will – um 21.45 Uhr, direkt nach dem "Tatort" –, ansonsten möchte die 54-Jährige jedoch vieles anders machen, wie sie Anfang des Monats im Gespräch mit dem "Spiegel" erklärte.

So sagte Miosga, dass sie ihre Sendung "sooft es geht mit Einzelgesprächen beginnen" wolle. Sie ist der Ansicht, "dass Politikerinnen und Politiker anders antworten, wenn sie nicht das Gefühl haben, dass in der Runde lauter Rottweiler lauern, die sich gleich auf sie stürzen". Auch seien Politikerinnen und Politiker heute aufgrund der Dauerbeobachtung, unter der sie stehen, "vorsichtiger" und sowieso "extrem durchgecoacht". Doch Miosgas Ziel sei es, dass ihre Gäste ihre Rollen "wenn auch nur eine Millisekunde" im Talk mit ihr verlassen.

"Bei uns bleiben die Claqueure draußen"

Zudem wolle Miosga das Publikum zurück ins Studio holen, das es etwa bei "Markus Lanz" seit der Pandemie nicht mehr gibt und auf das auch Anne Will verzichtete. Die Zuschauerinnen und Zuschauer seien "auch ein Resonanzraum für das, was auf der Bühne gesagt wird. Und ein Zeichen für Offenheit", so Miosga. Diesbezüglich stellte sie aber klar: "Bei uns bleiben die Claqueure draußen. Wir werden ihnen gemütliche Plätze im Backstage-Bereich anbieten, dort können sie die Sendung auf dem Bildschirm verfolgen, bei Snacks und Getränken."

Noch etwas möchte Miosga anders machen als ihre Vorgängerin Anne Will, bei der zuletzt keine Politikerinnen und Politiker der AfD mehr zu Gast waren. Miosga betonte nun allein aufgrund der anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg: "In allen drei Bundesländern liegt die AfD vorn, also müssen wir sie einladen. Das gilt allerdings nicht für jeden und jede aus dieser Partei." Denn: "Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügengebäuden. Da kommst du als Moderatorin im Überprüfen der Aussagen live nicht hinterher."

Auch sagte Miosga, was Gäste aus der AfD angeht: "Es gibt in dieser Partei jene, die so krass rechtsextrem sind, dass sie ebenfalls keine Einladung bekommen werden." Doch mit Deutschlands erstem AfD-Bürgermeister in Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt würde sie "gern über populistische Versprechen reden", so Miosga.

"Sie finden ihre Wählerschaft auch ohne uns"

Die frühere "Tagesthemen"-Moderatorin erklärte, dass sie nichts von dem Argument halte, dass Talkshows solchen Parteien eine Bühne böten, "die sie größer mache". Sie sagte: "Ich glaube, die brauchen ARD und ZDF nicht. Sie finden ihre Wählerschaft auch ohne uns, über Social Media."

Miosga ist nicht nur Gastgeberin ihrer Show, sie produziert diese auch mit ihrer eigenen Firma. Nach Verhandlungen mit der ARD über ihr Budget bekommt sie dafür 5,8 Millionen, statt der von ihr gewünschten 6,5 Millionen Euro. 580.000 Euro davon erhält Miosga für ihre Funktion als Moderatorin. Das entspricht bei den geplanten 30 Sonntagen im Jahr gut 19.000 Euro pro Folge – hier können Sie die Details nachlesen. Dazu stellte Miosga klar: "Fernsehen machen kostet nun mal Geld. Die Technik, das Studio, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, all das muss bezahlt werden."

Bei Moderatorinnen und Moderatoren aus Sport- und Unterhaltungsbranche sei das Gehalt kaum ein Thema. "Nur bei politischen Journalisten und Journalistinnen sind die Zahlen plötzlich ein Affront. Das erschließt sich mir nicht." Dass der "Business Insider" die Summen öffentlich gemacht hat, finde Miosga aber "total in Ordnung". Denn: "Wir arbeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wir finanzieren uns durch Beiträge, dazu gehört Transparenz."

Verwendete Quellen
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