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ARD-Chef Kai Gniffke wird ungemütlich bei Geldfragen


Kai Gniffke über Intendantengehälter
ARD-Chef wird bei Geldfragen ungemütlich

Von t-online, sow

Aktualisiert am 01.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Prof. Dr. Kai Gniffke: Der ARD-Vorsitzende gerät in einem Format seines eigenen Senders in die Schusslinie.Vergrößern des Bildes
Prof. Dr. Kai Gniffke: Der ARD-Vorsitzende stellt sich auch unbequemen Fragen. (Quelle: SWR/Patricia Neligan)
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Werden bald mehr als 18,36 Euro monatlich vom Konto verschwinden für ARD und Co.? Der Vorsitzende Kai Gniffke spricht in einem Interview ungern über Geldfragen.

Er ist Intendant des SWR und zugleich Vorsitzender der ARD: Kai Gniffke. Kurz: Er ist oberster Dienstherr von Deutschlands größtem Senderverbund. Mehr als sechs Milliarden Euro fließen jährlich in den ARD-Apparat – und womöglich steht schon bald eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags an. Der Senderverbund hat einen Finanzbedarf für die Gebührenperiode ab 2025 eingereicht, der über dem gegenwärtigen Betrag liegt.

Nur logisch, dass sich Kai Gniffke angesichts dieser Lage in einem Interview auch Finanzfragen stellen muss. Der "Spiegel" hat den 62-Jährigen damit konfrontiert und erlebt dabei einen ARD-Boss, der ungemütlich werden kann. Als es zum Beispiel um die Gehälter der Intendanten geht und die Frage gestellt wird, ob Gniffke es gut findet, wenn diese sinken, reagiert er so: "Warum müssen wir immer so viel über Geld reden?"

"Die Frage nach Gehältern eher Prio C"

Nur um dann doch noch die Frage zu beantworten: "Ich fände es gut, wenn wir uns mal über Zukunftsfragen unterhalten würden und nicht über den Verdienst einzelner Führungskräfte. Verglichen mit der Frage, wie wir in zehn Jahren noch unabhängigen Journalismus sicherstellen können, ist die Frage nach Gehältern eher Prio C."

Angesprochen auf die über 328 Millionen Euro, die die ARD in die digitale Entwicklung stecken will, antwortet Gniffke: "Die Anmeldung für Zukunftsinvestitionen ist Teil eines Gesamtpakets, das weit unter der Inflationsrate liegt. Das bedeutet: Wir schrumpfen von Jahr zu Jahr, bauen Stellen ab, werden immer weniger. Ich möchte aber keine Bruchlandung, ich will das Schrumpfen gestalten, damit die Menschen in Deutschland in der ARD weiter einen verlässlichen, unabhängigen Partner haben."

Auch ein anderes Thema scheint dem ARD-Boss nicht zu behagen. Zuletzt gab es auch intern im Senderverbund Kritik an den ARD-Talkshows, weil sie sich "in ihrer Machart, ihrem Profil und Inhalt" nicht genug voneinander unterscheiden. Gniffke sieht das anders, für ihn seien "Hart aber fair" sowie "Anne Will" "schon rein optisch und durch Aufbau und Gesprächstemperatur" völlig unterschiedlich.

Dass Louis Klamroth eine in ihrer Gestaltung alte Talkshow seines Vorgängers geerbt hat, die zudem auch noch von Frank Plasbergs Produktionsfirma hergestellt wird, lässt Kai Gniffke kalt. Er teile den Befund nicht, dass Klamroth in ein "veraltetes Konzept" gezwängt werde. Nur eine Ankündigung hat er noch parat: Ab 2024 werde sich das ändern und Louis Klamroth spiele dabei "eine wichtige Rolle".

Doch auch das ist eigentlich nichts Neues. Bereits die Programmdirektorin Christine Strobl hatte das im Sommer dieses Jahres verkündet. Auch auf Nachfrage von t-online versicherte der für "Hart aber fair" zuständige WDR: Ab nächstem Jahr werde alles anders – nur zu den Details schweigen alle Beteiligten weiter eisern.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: "'Warum müssen wir immer so viel über Geld reden?'" (kostenpflichtig)
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