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"Maischberger", "Hart aber fair", "Anne Will": Welche ARD-Talkshows bleiben?


Zu wenig abwechslungsreich
ARD setzt politische Talkshows auf den Prüfstand

Von t-online, mbo

Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Sandra Maischberger: Am Mittwoch empfängt sie nur einen Gast in ihrer Talkshow.Vergrößern des Bildes
Sandra Maischberger: Auch ihre Talkshow soll geprüft werden. (Quelle: IMAGO / Eibner)
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Fast jeden Abend zeigt das Erste eine Polittalkshow. Mit anderen Gastgebenden, aber doch den gleichen Themen. Das soll so offenbar nicht weitergehen.

Immer wieder wird die ARD kritisiert. Nun auch von ihrer Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK). Sie hat die diversen Polittalks, die das Erste produziert, zum Prüffall erklärt. Dies berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf offizielle Dokumente aus dem April.

Die Zeitung zitiert aus den Papieren, dass das oberste Kontrollgremium der ARD den Vorsitzenden Kai Gniffke sowie die Programmdirektorin Christine Strobl "mit Blick auf die Ende 2023 auslaufenden Verträge der Polit-Talks im Ersten um zeitnahe Information und beratende Einbeziehung hinsichtlich einer künftigen crossmedialen Gesamtkonzeption" bitte. Konkret gehe es dabei um "Anne Will", "Maischberger" und "Hart aber fair".

Talkshows müssen sich "deutlich voneinander unterscheiden"

Weiter soll es in den Dokumenten heißen, dass sich die Talkshows "in ihrer Machart, ihrem Profil und Inhalt deutlich voneinander unterscheiden" müssten. Auch, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Die GVK wollte dem Bericht nach über die Kosten für die Formate informiert werden und mit der ARD "über die künftige redaktionelle Endverantwortung" diskutieren. Denn es genüge nicht, "sich nur durch unterschiedliche Moderatoren-Persönlichkeiten zu unterscheiden". Gästeliste und Themenauswahl der unterschiedlichen Polittalks seien zu wenig abwechslungsreich.

So waren im vergangenen Jahr etwa CDU-Politiker Norbert Röttgen und "Welt"-Journalist Robin Alexander besonders häufig gesehene Gäste in den diversen Talkshows (auch bei Lanz und Illner im ZDF), wie das Medienmagazin "Meedia" für 2022 ausgewertet hat. Thematisch ging es 2022 in allen Formaten meist um den Ukraine-Krieg. In den Vorjahren war noch Corona das Hauptthema gewesen und der heutige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der am häufigsten gesehene Gast.

Das Problem: Die Talkshows unterliegen unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen, werden von den jeweiligen dritten Sendern produziert, die auch die redaktionelle Verantwortung haben. Doch ein ARD-Sprecher sagte der "SZ", dass sich die Redaktionen "regelmäßig zur Planung der einzelnen Talksendungen" abstimmen. Die GVK erwartet nun, dass sich auch bezüglich der Themen abgesprochen wird, um keine Dopplungen zu senden sowie "aktuelle Ereignisse und Themen zielgerichteter aufzugreifen".

Dass "Hart aber fair" gewissermaßen auf dem Prüfstand steht, ist schon länger bekannt. Vor der Sommerpause sagte der Sender unter anderem zu t-online: "Der aktuelle Produktionsvertrag läuft bis Ende 2023. Die Gespräche des WDR mit Moderator und Produktionsfirma haben ergeben, dass eine Zusammenarbeit in der bisherigen Form über 2023 hinaus nicht möglich ist." Doch man prüfe "weitere Optionen für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Louis Klamroth und 'Hart aber fair' in 2024" – insbesondere, um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Zudem soll eine neue Produktionsfirma übernehmen.

Miosga übernimmt von Will

Ebenfalls seit diesem Jahr ist bekannt, dass Anne Will zum Jahresende aufhört mit ihrer gleichnamigen Talkshow am Sonntagabend. Übernehmen wird "Tagesthemen"-Moderatorin Caren Miosga, mit der man derzeit ein Konzept erarbeite. Hierzu sagte der ARD-Sprecher der "SZ", dass die Sendung "weiterhin durch die Auswahl hochkarätiger Gäste den Anspruch unterstreichen [soll], die relevanteste und reichweitenstärkste politische Gesprächssendung im Deutschen Fernsehen zu sein". Dabei sollen gesellschaftlich und politisch relevante Themen im Fokus stehen.

Mitte September könnte es mehr Informationen darüber geben, was bei der ARD-Prüfung der eigenen Talkshows herausgekommen ist. Dann trifft die GVK die Programmverantwortlichen der ARD. Die Talkshows sollen im Fokus der Sitzung stehen.

Verwendete Quellen
  • sueddeutsche.de: "ARD-Talkshows: Überall dieselben Nasen" (kostenpflichtig)
  • meedia.de: "Norbert Röttgen entthront Karl Lauterbach als Talkshowkönig"
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