50 Jahre Comedykult "'Klimbim' wäre heute undenkbar"
Ein halbes Jahrhundert "Klimbim": t-online-Leser verraten, welche Einzigartigkeit der Kultsendung sie heute schmerzlich vermissen.
Kaum eine andere Sendung genießt einen derart großen Kultstatus wie "Klimbim", obwohl die Comedyserie nur 30 Folgen umfasst. Wir nehmen das 50-jährige Jubiläum zum Anlass, t-online-Leser in Erinnerungen schwelgen zu lassen. Außerdem wollten wir wissen, was den Zuschauern daran gefallen hat und ob eine solche Sendung heute noch funktionieren würde.
"Lustiger als Kebekus und Welke"
"Das fiel damals total aus dem Rahmen der Fernsehunterhaltung und war echt schräg", stellt Sylvia Müller rückblickend fest.
Stefan Baumann war ein paar Jahre zu jung, als dass er "Klimbim" zum Zeitpunkt der Ausstrahlung hätte verfolgen können. Wenn er sich die Folgen heute anschaut, kommt er zu dem Urteil: "Es ist lustiger als Carolin Kebekus und Oliver Welke."
"Heute undenkbar"
"Rückblickend gefiel mir an 'Klimbim' die politische Inkorrektheit, das war herrlich", schreibt Susanne Güttsches. Damit steht sie nicht alleine da. Viele t-online-Leser vermissen die Lockerheit der damaligen Comedy.
"Obwohl einiges überzogen war, war die Sendung erfrischend politisch inkorrekt", sagt Richard Bartz. "Das wäre heute undenkbar. Nach der ersten Folge würden die Grünen sie wahrscheinlich verbieten", spottet er.
"Würde nicht mehr funktionieren"
Wolfgang Gerstenhöfer denkt ähnlich: "Mit Blick auf die politische Korrektheit und das verbreitete Verständnis von Wokeness wäre eine solche Sendung heute wohl nicht mehr denkbar."
"Viele Sendungen von früher würden heute gar nicht mehr funktionieren, da sich etliche Minderheiten auf den Schlips getreten fühlen würden", glaubt auch René Malz.
Jeanny Miller schreibt: "Es müsste mal wieder etwas Schönes zu sehen geben, das nicht politisiert ist – etwas zum Entspannen und Lachen. Es sollte witzig sein, aber nicht so flach wie die meisten Comedians von heute."
"Man muss es nur probieren"
"Na klar würde eine Sendung wie diese wieder beim Publikum ankommen", äußert sich Annette Franke optimistisch. "Man muss es nur probieren, ganz einfach."
"Würde man es komplett wiederholen zur besten Sendezeit, würde man ja sehen, was passiert", schreibt Michael Laudahn mit einem unterschwelligen Appell an die Fernsehsender der Nation, "Klimbim" zurückzuholen.
Marcus Brauer kann sich eine Rückkehr von "Klimbim" nur bedingt vorstellen: "Schwierig! Bei diesen Intendanten wird das nichts im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Das könnte nur ein Privatsender machen, die sind nicht so prüde."
"Grauenhaft"
Doch nicht alle wünschen sich eine Wiederholung oder Neuauflage der Kultsendung aus den Siebzigern. "Mir war das zu laut", kritisiert Regina Wagner. Vanessa Beigel schreibt: "Mir hat es nie gefallen. Auch wenn ich es heute wieder mal sehe, finde ich es grauenhaft."
Und der Geschmack von Ines Lux veränderte sich mit den Jahrzehnten, zu Ungunsten von "Klimbim": "Damals fand ich das toll, heute finde ich es nicht mehr so lustig."
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