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Letzter "Polizeiruf": Verena Altenberger wünschte sich anderen Ausstieg


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"Wäre gern zum Racheengel mutiert"
Verena Altenberger wünschte sich anderen "Polizeiruf"-Ausstieg

InterviewVon Janna Halbroth

Aktualisiert am 12.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Verena Altenberger: Sie spielte vier Jahre lang die Rolle von Elisabeth "Bessie" Eyckhoff.Vergrößern des Bildes
Verena Altenberger: Sie spielte vier Jahre lang die Rolle von Elisabeth "Bessie" Eyckhoff. (Quelle: BR/Amalia Film und Dragonbird Films/Sabine Finger)
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Vier Jahre spielte sie die Ermittlerin Eyckhoff im "Polizeiruf 110", jetzt nimmt Verena Altenberger Abschied. Der war anders als gewünscht, wie sie t-online sagt.

Verena Altenberger gehört zu den Schauspielerinnen, denen man nahezu jede Rolle abkauft. Auch die der Ermittlerin im "Polizeiruf 110". Sechsmal verkörperte sie die Polizistin mit dem Spitznamen "Bessie", war bei Zuschauerinnen und Zuschauern vor allem wegen ihrer Empathie und ihrer Liebe zu den Menschen beliebt.

Am Sonntag war sie zum letzten Mal in dieser Rolle zu sehen. Der "Polizeiruf 110: Paranoia" erzählte eine Geschichte über die Wahrheit und wie schwer es manchmal ist, sie zu erkennen. t-online hat mit Verena Altenberger über ihren Abschied, ihr eigenes Fernsehverhalten und ihre Einstellung zur Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen gesprochen.

t-online: Frau Altenberger, mit welchen Gefühlen beenden Sie das Projekt "Polizeiruf 110"?

Verena Altenberger: Mit viel Wehmut und dem Gefühl, gerade deshalb die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ein klarer Fall von aufhören, wenn's am schönsten ist.

Sind Sie denn mit dem Ende von Elisabeth "Bessie" Eyckhoff zufrieden, oder hätten Sie sich einen anderen Ausgang gewünscht?

Also ich persönlich wäre ja gerne von der empathischen Ermittlerin zum eiskalten Racheengel mutiert, aber wohl eher, weil ich so gerne mal die brutale Rächerin spielen möchte, weniger aus Figurenlogik gedacht. (lacht) Der BR war da natürlich schlauer und hat für "Bessie" ein Ende gefunden, das ich wahnsinnig stimmig finde, und das ich vor allem auch sehr gerne gespielt habe. Es passt alles genau so.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie der Rolle der Ermittlerin Eyckhoff entwachsen sind?

Nein. Ich liebe "Bessie" sehr, ich hätte sie gerne noch länger und ausführlicher kennengelernt, aber schon vor Antritt meines Engagements war klar, dass vier Jahre geplant sind. An die habe ich mich gehalten, weil ich grundsätzlich keine Schauspielerin bin, die eine Rolle allzu lange spielen möchte. Niemals würde ich es aushalten, eine Rolle durch persönliches am Sessel kleben zu beschädigen.

Mit Ihrem Fortgang fehlt dem Sonntagskrimi eine wichtige, einzigartige Komponente, finden Sie den Krimi der Öffentlich-Rechtlichen eigentlich noch zeitgemäß?

Ich habe bis vor wenigen Jahren selbst noch jeden Sonntag "Tatort" oder "Polizeiruf" geschaut, war manchmal auch bei öffentlichen Screenings in lokalen Kinos, so richtig kultig. In den letzten Jahren hat sich mein persönliches Fernsehverhalten verändert.

Inwiefern hat sich Ihr Fernsehverhalten verändert?

Ich streame mehr, allerdings nicht nur klassische Streamingangebote, sondern die Onlineangebote der Öffentlich-Rechtlichen. Und ich gehe nach wie vor sehr viel ins Kino. Auf der professionellen Ebene bin ich den vielen mutigen "Tatort"- und "Polizeiruf"-Produktionen dankbar. Es ist nach wie vor ein Format, das gerne ausprobiert. Als Schauspielerin für einen dieser Sonntagskrimis angefragt zu werden, ist immer noch eine Ehre. Diesen Mut dürfen die Sender allerdings nicht verlieren. Bloß nicht zu verträglich werden.


Quotation Mark

Das ist so ein kostbares Gut, das müssen wir uns auch was kosten lassen.


Verena Altenberger


Immer wieder gibt es Diskussionen, dass bei den Öffentlich-Rechtlichen zu viele Gelder in zu viele Krimis gesteckt werden. Wie bewerten Sie diese Kritik?

Ich kenne diese Kritik, kenne aber ehrlich gesagt keine rationalen Zahlen dazu. Ich finde es aber sehr interessant, nicht nur für Krimis, sondern allgemein für die in Deutschland und Österreich produzierte Fiktion. Grundsätzlich finde ich jeden Cent, der in inhaltlich oder formal mutige und zeitgemäße Serien oder Filme investiert wird, großartig.

Wir können hierzulande echt viel, erzählen fantastische Geschichten, können damit auch Gesellschaft abbilden und wertvolle Diskussionen anregen. Das ist so ein kostbares Gut, das müssen wir uns auch was kosten lassen!

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Verena Altenberger
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