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Harry und Meghan in Australien: "Nur einmal im Leben" – Royale Begegnung am anderen Ende der Welt


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Meghan und Harry in Melbourne
Warum die Australier das royale Paar so feiern

Von Anna-Lena Janzen, Melbourne

18.10.2018Lesedauer: 4 Min.
Prinz Harry lässt australische Teenie-Herzen höher schlagen: Die 19-Jährige India Brown kann ihr Glück kaum fassen und bricht in Freudentränen aus.Vergrößern des Bildes
Prinz Harry lässt australische Teenie-Herzen höher schlagen: Die 19-jährige India Brown kann ihr Glück kaum fassen und bricht in Freudentränen aus. (Quelle: Phil Noble/Pool Photo via AP/ap)

Australien feiert den Besuch von Herzogin Meghan und Prinz Harry. t-online.de-Redakteurin Anna-Lena Janzen war mittendrin. So erlebte sie den seltenen Besuch am anderen Ende der Welt – zwischen Tausenden Royal-Fans.

Seit vier Uhr morgens stehen die zwei Mädchen schon im Regen, denn heute soll ein ganz großer Traum wahr werden. "Ich bin ein Riesenfan – ich folge den Royals schon, seitdem ich acht Jahre alt bin," sagt India Brown zu einem ABC-News-Reporter. Was die 19-Jährige aus Melbourne nicht ahnt: Ihre rührende Begegnung mit dem Prinzen wird später weltweit für Schlagzeilen sorgen.

Einige Stunden später, Donnerstagmorgen 10 Uhr: Die große Rasenfläche rund um das Government House in Melbourne hat sich mittlerweile gefüllt. Mehr als 3.000 Menschen säumen die Straße, an der das royale Paar die Massen begrüßen soll. Es werden australische Flaggen geschwenkt, viele Fans haben Geschenke für den nächsten Nachwuchs im Hause Windsor mitgebracht: verschiedenste Plüschtiere, vor allem Koalas und Kängurus. Hauptsache echt "Aussie".

Herzogin Meghan und Prinz Harry in "Down Under" – wer denkt, ihre Hochzeit sei emotional gewesen, der hat offenbar nicht mit den Australiern gerechnet. Und nun, da die 37-jährige Herzogin auch noch ihr erstes Kind erwartet, erreicht der Royal-Hype am anderen Ende der Welt ungeahnte Ausmaße. In Australien ist Harrys Großmutter, die Queen, das offizielle Staatsoberhaupt. Prinz Harry, der schon zuvor zu Besuch war, ist bei den Menschen besonders beliebt. Und laut einem Bericht im Jahr 2016 findet eine neue Generation von jungen Australiern die Royals so "richtig cool".

Auch ich bin jetzt am Government House angekommen. Und frage mich, was das Theater 17.000 Kilometer entfernt vom Zentrum der britischen Monarchie denn eigentlich soll. Es ist kalt, es regnet. Ich finde das hier irgendwie albern.

"Meghan ist die neue Diana"

"Harry und Meghan sind 'down to earth' und wollen einfach eine gute Zeit mit ihren Fans haben," sagt mir Sophie Clarke. "Es ist toll, dass sie sich so viel Zeit nehmen, um mit den Leuten zu reden." Die 18-Jährige hat heute extra die Schule geschwänzt, um mit dabei zu sein. "Meghan ist die neue Diana, die Prinzessin der Menschen. Ich bin extra aus Adelaide angereist," sagt mir eine andere junge Frau. Sie trägt eine Plastikkrone und ein eigens angefertigtes T-Shirt mit der Aufschrift "Willkommen in Australien Harry und Meghan".

Shelley McLean war 13 Jahre alt, als sie zum ersten Mal auf die Royals traf – in einem Einkaufszentrum in Melbourne schoss sie 1983 Fotos von Diana und Charles. 35 Jahre später ist Shelley immer noch im Adelsfieber – "Ich war traurig, dass William und Kate bei ihrem letzten Besuch in Australien nicht nach Melbourne gekommen sind," erklärt Shelley. Daher freue sie sich besonders, heute das Paar in ihrer Stadt begrüßen zu können. Bei dem Besuch im Jahr 2015 hatten Prinz William und Herzogin Kate die Australier auch schon in totale Begeisterung versetzt. Die beiden waren mit ihrem ältesten Sohn George unterwegs, der damals erst zwei war.

Eine Queen als Staatsoberhaupt – wo gibt es denn so was?

Nicht alle Australier sind begeisterte Anhänger der britischen Krone. Eine Umfrage kurz vor der Hochzeit von Harry und Meghan ergab, dass 48 Prozent der Menschen das Land zu einer Republik machen wollen. Etliche Versuche, die Queen durch ein gewähltes Staatsoberhaupt zu ersetzen, sind bisher dennoch gescheitert.

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Warum sind die Australier so vernarrt in die britische Königsfamilie? Ich verstehe den Hype noch nicht so ganz. Doch die Begeisterung der Menschen um mich herum steckt mich langsam an. Ob der Prinz mir vielleicht sogar die Hand schüttelt? Ich bin bei dem Gedanken doch ein wenig aufgeregt. Nun kann es nicht mehr lange dauern.

"Man muss in Melbourne für vier Jahreszeiten an nur einem Tag gewappnet sein," sagt mir eine der Schaulustigen. Sie sei besonders auf die Kleiderwahl der Herzogin gespannt. Meghan gilt in Australien als Stilikone. Was sie trägt, ist in Höchstgeschwindigkeit ausverkauft. Schon wenige Stunden nach ihrem Auftreten können Fans ihr Outfit, ein maßgeschneidertes marineblaues Kleid, für satte 1.300 Australische Dollar online bestellen. Das sind umgerechnet rund 800 Euro. Das Geld geht natürlich an einen australischen Designer. Auch das finde ich etwas kurios.

"Das erlebt man nur einmal im Leben"

Nach stundenlangem Warten geht dann alles ganz schnell. Ein riesen Polizeiaufgebot rückt an. Journalisten zücken ihre Kameras. Die Menschenmassen fangen an zu schreien. Das weiße Auto fährt vor. Das Paar wird von den Fans wie Rockstars gefeiert. Winken, lächeln, ein paar herzliche Worte, Umarmungen, Fotos.

Dann hat auch India Brown ihren ganz besonderen Moment – vor den Augen von Tausenden Menschen darf sie Harry umarmen. "Das erlebt man nur einmal im Leben," ruft sie danach, noch immer hoch emotional, in die Kameras der Nachrichtensender. Auch ich komme nicht zu kurz: Das Paar schreitet an mir vorbei. Unnahbar – und doch so nah, dass meine ausgestreckte Hand sie fast berühren kann. Nach rund einer halben Stunde ist das Spektakel vorbei. Die Stimmung ist heiter, die Menschen sind zufrieden. Überall strahlende Gesichter, noch mehr Freudentränen.

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Harry und Meghan haben noch einen langen Tag vor sich, einschließlich dem Besuch einer Grundschule, einer Fahrt mit einer der legendären Straßenbahnen der Stadt, einer Aufräumaktion an einem Strand. Dann geht es zurück nach Sydney. "Das war das beste Erlebnis meines Lebens", ruft neben mir ein kleiner Junge. Viele würden ihm da sicher nicht widersprechen. Ja, auch ich gebe es zu: Mich hat die Begegnung berührt, mitgerissen, für einige Stunden in Freude versetzt und abgelenkt. Es ist tatsächlich ein besonderes Ereignis – passiert ja nicht so häufig, dass sich ein Prinz im fernen Down Under blicken lässt.

Verwendete Quellen
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