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"Bärbel Schäfer" startete vor 29 Jahren: Was wurde aus den Talkshowstars?


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Talkshow-Stars im Wandel
Ihr Leben nach dem Scheinwerferlicht

Kai Butterweck

Aktualisiert am 04.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Kiesbauer, Türck und Schäfer: die Talkshowstars der NeunzigerjahreVergrößern des Bildes
Kiesbauer, Türck und Schäfer (v. l. n. r.): die Talkshowstars der Neunzigerjahre (Quelle: imago images / Collage t-online)
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Vor etwa 30 Jahren grüßten Arabella Kiesbauer, Andreas Türck und Bärbel Schäfer vom Gipfel der deutschen TV-Unterhaltungsbranche. Was machen sie heute?

Während die eine Hälfte des Landes sich Mitte der Neunziger auf den nahenden Feierabend freute, saß die andere Hälfte mit großen Augen, gespitzten Ohren und ein bisschen Knabberzeug vor der Mattscheibe. Der Grund: Im Rennen um die nachmittägliche Zuschauergunst buddelten Moderatorinnen und Moderatoren täglicher Talkshows ganz tief im Seelendunkel des Landes.

Der erste König auf der Talkcouch hörte auf den Namen Hans Meiser. Eine knappe Dekade lang sorgte der ehemalige Moderator dafür, dass nachmittags bis zu 40 Prozent aller TV-Zuschauer im Talkfieber waren. Von 1992 bis zum Jahr 2001 stand der Name Hans Meiser für erdige Talkkost rund um allerlei triviale Alltagsthemen. Nach der Einstellung des Formats konnte Meiser noch an der Seite seiner Kollegin Birgit Schrowange für Aufsehen vor der Kamera sorgen – und zwar mit der Sendung "Life! Dumm gelaufen". Außerdem moderierte er das Erfolgsformat "Notruf" bis Mitte der Nullerjahre.

Danach wurde es immer stiller um den ehemaligen Talkkönig. Nach einigen kurzen Auftritten in der ZDFneo-Show "Neo Magazin Royale" verblasste der Meiser-Stern schließlich komplett. Nach seinem TV-Aus lebte er zurückgezogen mit seiner dritten Ehefrau in Scharbeutz an der Ostsee. Im Herbst 2023 starb Hans Meiser im Alter von 77 Jahren überraschend an Herzversagen.

Nach dem erfolgreichen Meiser-Debüt schossen weitere Talkshows wie Pilze aus dem Boden. Eine der ersten Nacheiferinnen war Arabella Kiesbauer, die zwei Jahre nach dem Meiser-Start mit ihrer eigenen Talkshow ähnlich große Erfolge feiern konnte. Mit ihrer kessen und bisweilen ziemlich lauten Art heimste sie gar eine Echo-Trophäe ein. Nach dem Ende ihrer Talkshow im Jahr 2004 legte Kiesbauer eine längere TV-Pause ein.

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Erst neun Jahre später kehrte die studierte Theaterwissenschaftlerin zurück ins Rampenlicht. Für den Sender ATV moderiert die 55-Jährige bis heute die österreichische Version von "Bauer sucht Frau". Im deutschen Fernsehen sieht man die in Wien lebende Moderatorin nur noch ganz selten. Dafür gibt es hin und wieder mal private Einblicke auf Instagram.

Ein Strahlemann im Abseits

Die wohl wildeste TV-Berg-und-Tal-Fahrt durchlebte der ehemalige Handballprofi Andreas Türck. Von der Zeitschrift "Bunte" einst zu "Mr. Charming" gekürt, wickelte der Talkmaster Ende der Neunziger Millionen von Frauen spielend leicht um den Finger.

Der Ruhm und der Erfolg kehrten sich aber im Jahr 2004 urplötzlich um, als Türck mit strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert wurde. Knapp zwei Jahre dauerte der Prozess, bei dem der Moderator letztlich "wegen erheblicher Zweifel an der Glaubwürdigkeit des angeblichen Opfers" freigesprochen wurde. Trotz des Freispruchs kam die TV-Karriere des einstigen Strahlemanns danach nie wieder so richtig ins Rollen. Heute ist der 55-Jährige ein engagierter Umweltschützer und Unternehmer.

Von der Moderatorin zur Autorin

Und dann gibt es da natürlich noch Bärbel Schäfer – ebenfalls ganz vorn im Rennen um die Krone der Neunzigerjahre-Talkshows. Die ausgebildete Hotelkauffrau aus Bremen startete ihre Talkshowkarriere 1995. Heute, am 4. September, ist es genau 29 Jahre her, dass ihre Sendung erstmals ausgestrahlt wurde. Satte 1.500 Mal stand Bärbel Schäfer im Talkstudio. Sieben Jahre lang brauste die Goldene-Kamera-Preisträgerin auf der Talkshowüberholspur, ehe sie sich nach dem Ende ihrer TV-Glanzzeit mehr und mehr dem Schreiben widmete.

Am 30. August 2002 moderierte sie ein letztes Mal ihre Show. Mittlerweile hat Bärbel Schäfer mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben. Ihr erster Roman "Wer, wenn nicht er?" erschien 2005. Es folgten Bücher wie "Die besten Jahre. Frauen erzählen vom Älterwerden", "Das Glücksgeheimnis. Paare erzählen vom Gelingen ihrer Liebe" oder auch "Ist da oben jemand? Weil das Leben kein Spaziergang ist". Ihr letztes Buch veröffentlichte Bärbel Schäfer im vergangenen Jahr: "Avas Geheimnis: Meine Begegnung mit der Einsamkeit".

Privat ist die ehemalige Talkerin mit der blonden Kurzhaarfrisur zweifache Mutter. Seit 2004 ist die 60-Jährige mit dem jüdischen Journalisten und Vater ihrer beiden Kinder Michel Friedman verheiratet.

Verwendete Quellen
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