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DDR-Star Franziska Troegner: Darum wurde sie nie Mutter


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Franziska Troegner ist kinderlos
"Ich sollte nicht reinpfuschen, wenn die Natur mich so eingerichtet hat"


Aktualisiert am 24.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Franziska Troegner: Die Schauspielerin steht seit über 40 Jahren vor der Kamera.Vergrößern des Bildes
Franziska Troegner: Die Schauspielerin steht seit über 40 Jahren vor der Kamera. (Quelle: IMAGO / STAR-MEDIA)

Ob in "Mama ist unmöglich" oder in etlichen Theaterstücken, oft verkörperte Franziska Troegner die Rolle der Mutter. Im echten Leben wurde sie allerdings nie eine. Wie sie heute, mit 67 Jahren, dazu steht, hat sie t-online verraten.

Franziska Troegner, die Mitte der Fünfzigerjahre in der DDR geboren wurde, hat bereits in 20 Kinofilmen, über 50 Fernsehproduktionen und rund 30 Theaterstücken mitgewirkt. Für ihr Schaffen wurde sie 1989 mit dem Kunstpreis der DDR ausgezeichnet, für den Deutschen Fernsehpreis wurde sie Anfang der 2000er-Jahre nominiert.

Wichtig bei den Projekten, die sie für sich auswählt, sei "die Substanz des Stoffes, der Regisseur, aber vor allem die Partner", erklärt die Schauspielerin im t-online-Interview. Geld würde dabei keine Rolle spielen. "Ich habe ich auch schon in etlichen Low- und No-Budget-Produktionen mitgewirkt, von denen einige später sogar preisgekrönt wurden."

Doch es gab auch kostspielige, aufwendige Produktionen, in denen sie mitwirkte. Sogar bis nach Hollywood schaffte es Troegner. 2005 spielte sie unter der Regie von Tim Burton in der US-amerikanisch-englischen Kinofilmproduktion "Charlie und die Schokoladenfabrik" an der Seite von Johnny Depp die Mutter eines verwöhnten Jungen.

"Wenn die Natur mich so eingerichtet hat, sollte ich ihr nicht ins Handwerk pfuschen"

Apropos Mutter. Zahlreiche Male verkörperte die 1,60 Meter große Frau eine Mutter. Im richtigen Leben nahm sie diese Rolle nie ein. Der Grund: Es hat wohl einfach nicht geklappt. Mit Reue schaut Troegner auf diesen Verlauf ihres Lebens aber nicht zurück. "Nein, ich habe es nicht bereut", sagt sie im Interview. "Ich stehe auf dem Standpunkt: Wenn die Natur mich so eingerichtet hat, dann sollte ich ihr nicht ins Handwerk pfuschen."

Die Schauspielerei scheint ohnehin ihre große Passion, ihr Mittelpunkt im Leben zu sein. Schon bald ist sie wieder auf den TV-Bildschirmen zu sehen. In "Mein Freund, das Ekel" spielt sie an der Seite von Dieter Hallervorden die Rolle der Hilde. Sie selbst beschreibt die Figur als "humorvolle, bodenständige und lebensfrohe Frau, die in ihrer Jugend in die Alkoholabhängigkeit gerutscht ist, beladen mit Schuldkomplexen, ihr Leben aber wieder in den Griff bekommt".

In der Miniserie, die ab dem 30. September im ZDF ausgestrahlt wird, geht es um Olaf Hintz (gespielt von Hallervorden) und Familie Kuntz, die in einer skurrilen WG zusammen wohnen. Mit dem 86-jährigen Schauspieler verbindet Troegner eine langjährige Zusammenarbeit. Sowohl auf der Theaterbühne als auch vor der Kamera harmonieren die beiden.

"Hallervorden ist in der Arbeit stets hundertprozentig vorbereitet, was er auch von seinen Partnern erwartet. Er ist ein höchst professioneller Entertainer, der nicht auf den Zufall hofft und als Partner daher äußerst präzise und zuverlässig ist. Deshalb macht die Zusammenarbeit mit ihm auch nach über 20 Jahren noch immer große Freude", so Troegner.

Nicht immer habe sie Rollen gespielt, auf die sie im Nachhinein stolz ist, gibt die ehemalige DDR-Bürgerin zu. Welche das sind, wolle sie nicht verraten. "Mitunter sieht es der Zuschauer auch nicht so extrem, wie man selbst. Außerdem gibt es unter den Schauspielern den Satz: Man muss auch mal Schande ertragen können."

"Älter zu werden ist doch ein normaler biologischer Prozess"

Mit ihrem Alter wird das Spektrum der Rollenangebote für Troegner immer weniger vielfältig. Sie ist oft die Verschrobene, die ältere Dame oder schlicht die Oma. Daran scheint sie sich aber nicht zu stören. "Älter zu werden ist doch ein normaler biologischer Prozess", findet sie. "Ich habe damit kein Problem. Eine verrückte Omi oder eine Art Miss Marple oder eben die Hilde in 'Mein Freund, das Ekel' zu spielen, kann sehr reizvoll sein."

In weniger als drei Jahren wird die Berlinerin 70. Ans Aufhören denkt sie schon so manches Mal. Sie möchte im Alter nicht nur arbeiten. "Solange ich noch 'krauchen' (Anmerkung der Redaktion: anderes Wort für kriechen) kann, möchte ich privat noch möglichst viel unternehmen, wie zum Beispiel verreisen", sagt sie. Leicht wird ihr der Abschied von der Schauspielerei mit Sicherheit nicht fallen. Schon jetzt weiß sie: "Sollte mir jedoch noch eine verlockende Rolle, mit guten Partnern angeboten werden – egal in welchem Genre –, werde ich sicher nicht 'Nein' sagen."

Verwendete Quellen
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