"Stellen, die wehtun" "Tatort"-Star Ulrike Folkerts berichtet über Abtreibung
Schauspielerin Ulrike Folkerts hat ihre Autobiografie vorgelegt. Darin schreibt die "Tatort"-Kommissarin aus Ludwigshafen unter anderem über einen "besonderen Dreh- und Angelpunkt" – und meint damit eine Abtreibung.
Seit 32 Jahren spielt Ulrike Folkerts im "Tatort" die Kommissarin Lena Odenthal. Jetzt hat sie ihre Rolle getauscht und statt der Lederjacke zum Stift gegriffen. In einer Autobiographie mit dem Titel "Ich muss raus" schreibt sie laut eigenen Angaben über "verhasste Tanzstunden im Rock", die unbeholfenen Versuche, "für den tollen Typen zu schwärmen", vom "Sexismus in der Schauspielbranche" und über ihren "Kampf gegen innere und gegen äußere Widerstände."
Das Buch habe Folkerts während der Corona-Pandemie geschrieben. Und neben all den genannten Themen gewährt die Schauspielerin auch einen intimen Blick in einen Moment, der schon weit zurückliegt – sie aber bis heute beschäftigt. Als sie eine junge Frau war, habe sie eine Abtreibung vornehmen lassen. "Der Abbruch war ein besonderer Dreh- und Angelpunkt in meinem Leben", berichtet die heute 59-Jährige und fügt im Interview mit "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" an: "Hätte ich das Kind bekommen, wäre mein Leben sicher ganz anders verlaufen."
"Tatort" mit Ulrike Folkerts heute im Ersten
Beim Schreiben sei ihr klar geworden, das alles mache nur Sinn, wenn sie auch die schmerzlichen Momente ihres Lebens einbringe. "Und so gibt es einige Stellen, die wehtun, aber zu mir gehören", sagte Folkerts, die heute mit einer Frau liiert ist. Bereits vor mehr als 20 Jahren hatte sich die gebürtige Kasselerin geoutet und lebt seitdem offen homosexuell.
Im Ludwigshafener "Tatort" ist sie seit 1989 als Kommissarin Lena Odenthal an Bord. Der aktuelle Fall läuft an diesem Sonntag im Ersten – hier geht es zur Kritik. Spoiler: Für den Film brauchen Zuschauer gute Nerven.
- Nachrichtenagentur dpa