"Mich besorgt, dass so viele die AfD wählen" Micaela Schäfer und Julian F.M. Stoeckel treten Partei bei
Mit ihren Auftritten in etlichen TV-Formaten haben sich Micaela Schäfer und Julian F.M. Stoeckel einen Namen gemacht. Jetzt schlagen sie einen neuen Karriereweg ein.
Mit ihrer Teilnahme bei "Germany's Next Topmodel" legte Micaela Schäfer 2006 den Grundstein ihrer Fernsehkarriere. Anschließend nahm sie an zahlreichen Realityformaten wie "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" oder "Promi Big Brother" teil – und zog mit ihren freizügigen Outfits die Aufmerksamkeit auf sich. Auch auf roten Teppichen ist sie ein gern gesehener Gast.
Doch das reicht Micaela Schäfer nicht. Gemeinsam mit ihrem TV-Kollegen Julian F.M. Stoeckel möchte sie sich politisch engagieren. Im Februar sind die beiden einer Partei beigetreten – und ihre Wahl ist überraschend konservativ.
"Ich bleibe Erotikmodel"
Im "Bild"-Interview verrät Micaela Schäfer, warum es sie in die Politik zieht. "Ich finde es wichtig zu zeigen, dass man wählen geht. Mich besorgt, dass so viele die AfD wählen. Ich glaube wirklich, dass der Großteil der Deutschen vernünftig ist." Der 40-Jährigen liege es besonders am Herzen, dass die Arbeitslosenquote sinkt. Ihrer Meinung nach gebe es "genug Arbeitslose, die den Fachkräftemangel ausgleichen könnten".
Ein Ansatz, den auch die CDU verfolgt. Der Parteivorstand forderte im März die Abschaffung des Bürgergelds, Sozialleistungen für Arbeitsunwillige sollen entfallen. Ideen, die offenbar auch Micaela Schäfer überzeugt haben. Seit Februar ist sie Mitglied im CDU-Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf. Selbst kandidieren wolle die Wahl-Berlinerin jedoch nicht. "Ich bleibe Erotikmodel und möchte meinen Job weiter ausüben", so Schäfer. Vorerst wolle sie zu Sitzungen im Ortsverband gehen und bei der Wahlwerbung helfen.
Dieses Vorhaben schreibt sich auch Julian F.M. Stoeckel auf die Fahne. Früher war der ehemalige Dschungelcamper, der offen mit seiner Bisexualität umgeht, Mitglied der SPD. Doch mittlerweile seien seine Werte konservativer geworden. Daher störe sich der 37-Jährige auch nicht daran, dass sich zahlreiche Vertreter seiner neuen Partei einst nicht für seine Rechte einsetzten. "Ich bin nicht böse auf Angela Merkel, dass sie nicht für die Ehe für alle gestimmt hat", so Stoeckel.
Im vergangenen Jahr sah sich die CDU mit einigen prominenten Austritten konfrontiert. Sophia Thomalla kehrte der Partei nach zwölf Jahren den Rücken. "Den immer größer werdenden Realitätsverlust mancher Politiker möchte ich nicht weiter mittragen", erklärte sie im Oktober 2023 auf Instagram.
Entsprechend gut kommen die politischen Ambitionen von Micaela Schäfer und Julian F.M. Stoeckel bei ihren Parteimitgliedern an. Dabei ist nicht nur ihre Unterstützung so kurz vor der bevorstehenden Europawahl im Juni gern gesehen: "Durch sie lerne ich die Kulturszene besser kennen", freut sich Vize-Kreisvorsitzende Judith Stückler.
- bild.de: "Micaela Schäfer tritt in Partei ein!"
- instagram.com: Profil von sophiathomalla