Umstrittener Kabarettist Dieter Nuhr: "Es gibt Leute, die werden mundtot gemacht"
Werden Spötter der Bundesregierung in die rechte Ecke getrieben? So sieht es der Kabarettist Dieter Nuhr.
Der Kabarettist Dieter Nuhr sorgt sich um den Zustand der Meinungsfreiheit in Deutschland. Das sagte der 63-Jährige dem "Zeit Magazin".
Die Kritik an bestimmten Themen würde hierzulande dazu führen, dass man mit Folgen rechnen müsse, "die eben nicht ohne Weiteres auszuhalten sind." Dazu erklärte er: "Es gibt Leute, die werden mundtot gemacht. Das reicht bis zur Vernichtung von Existenzen!" Konkrete Beispiele blieb Nuhr schuldig.
Nuhr fürchtet um "Grundfesten der demokratischen Gesellschaft"
Der Kabarettist, der in seiner Sendung "Nuhr im Ersten" wiederholt Kritik auf sich gezogen hat, betonte, dass er sich selbst nicht als konservativ oder rechts einstuft. In den 70er-Jahren sei Nuhr sogar Gründungsmitglied der Grünen in Düsseldorf gewesen und habe sich für den Umweltschutz eingesetzt.
Ihn störe heute, dass jede Auseinandersetzung mit klimapolitischen Maßnahmen, die von der Regierung geplant werde, als rechts diffamiert werde. Für ihn sei aber klar: Wer seine kritische Haltung gegenüber der Regierung als rechts bezeichne, zerstöre schlussendlich die "demokratische Gesellschaft in ihren Grundfesten." Das lasse er sich nicht bieten. Das Recht, die Regierung zu kritisieren, nehme er sich heraus.
Nuhr war für seine Auftritte in der Vergangenheit von Bühnen-Größen wie Jan Böhmermann und Volker Pispers scharf kritisiert worden. Letzterer hatte ihn etwa als "humoristischen Arm der Pegida" bezeichnet, Böhmermann wiederum nutzte in diesem Frühjahr eine ganze Ausgabe seiner ZDF-Show "Magazin Royale", um die Machart von "Nuhr im Ersten" zu parodieren.
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- E-Mail, Vorabmeldung der "Zeit", 30.10.2023
- rnd.de: Comedy und "Cancel Culture" – Kabarettist Dieter Nuhr wird 60