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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wovor haben Sie Angst? Emily Cox: "Die große Gefahr von Angst ist Aggression"
Emily Cox ist Schauspielerin. In ihrer Rolle in "Jerks" befasst sie sich mit Fremdscham, in "37 Sekunden" mit Grenzüberschreitung aus Liebe. Wovor sie persönlich Angst hat, verrät sie im Gespräch mit t-online.
Es herrscht Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, der Klimawandel sitzt uns im Nacken und im Internet lesen wir Nachrichten voller Hass, Häme und Diskriminierung. Das alles schürt Angst. Prominente Persönlichkeiten beantworten in der Serie "Wovor haben Sie Angst, …?" die Frage nach dem furchtbarsten aller Gefühle, suchen Ursachen und Wege, mit ihr umzugehen.
Emily Cox, 38, Schauspielerin und Jerks-Star
"Ich habe Angst vor vielen Dingen. Angst fühlt sich eng an, unangenehm und traurig. Die große Gefahr bei Angst ist, dass Menschen, die Angst haben, aggressiv werden.
Deswegen ist es wahnsinnig wichtig zu versuchen, möglichst vielen Menschen die Angst zu nehmen. Je mehr Menschen Angst haben, desto mehr Menschen sind aggressiv – desto mehr Konfliktpotenzial gibt es. Das fängt schon im Kleinen an: Mir macht Angst, wenn Menschen nicht miteinander kommunizieren, weil so die größten Missverständnisse und Konflikte entstehen.
Zur Person
Emily Cox ist eine in Deutschland und Österreich gebuchte Schauspielerin. Sie wuchs zweisprachig (englisch und deutsch) im deutschsprachigen Raum auf. Von 2003 bis 2008 studierte Cox Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien. Ihr Filmdebüt feierte sie 2008 in Tobias Dörrs Kurzfilm "Verwehte", neben u.a. Susanne Lothar und Ulrich Mühe. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit der erfolgreichen Netflix-/BBC-Serie "The Last Kingdom", in sie in der Hauptrolle der Kriegerin Brida zu sehen war. Emily Cox spielte in der Serie "Jerks" neben Christian Ulmen die Rolle der "Emily" und besetzte in der sechsteiligen ARD-Serie "37 Sekunden" eine der drei Hauptrollen.
Die Angst vor fehlender Kommunikation
Oft findet Kommunikation auch nur über das Internet statt. Das finde ich nicht gut. Wir sollten mehr direkt miteinander kommunizieren und weniger schwarz-weiß denken oder Etiketten auf Leute kleben. Wir sollten uns zuhören – in dem Versuch, uns gegenseitig zu verstehen.
Wir sollten uns gegenseitig weniger Angst machen
Es ist wichtig, dass wir den Glauben nicht aufgeben, dass es gut werden kann. Wenn alle Menschen den Glauben aufgeben, dann hören Menschen auch auf, sich dafür einzusetzen, dass es gut wird und dass es allen Menschen und dem Planeten gut geht.
Wir sollten alle versuchen, uns gegenseitig weniger Angst zu machen und uns stattdessen auf das Finden von Lösungen konzentrieren für diese unendlich komplexen Themen, die uns – leider oft sehr zu Recht – Angst machen."
- Gespräch zwischen t-online und Emily Cox
- Vita Emily Cox
- Eigene Recherchen