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Rammstein, Lindemann und die Konzerte: Deutsche sind gespalten


Exklusives Umfrageergebnis
Die Deutschen reagieren beim Thema Rammstein gespalten

Von t-online, sow

Aktualisiert am 09.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Rammstein: Lindemann polarisiert derzeit nicht nur mit seinen Auftritten.Vergrößern des Bildes
Rammstein: Lindemann polarisiert derzeit nicht nur mit seinen Auftritten. (Quelle: IMAGO/Gonzales Photo/Sebastian Dammark)

Till Lindemann und seine Band beherrschen die Schlagzeilen. Die aktuelle Rammstein-Tour wird von Vorwürfen überschattet. Das Stimmungsbild: kompliziert.

Am Donnerstag hat sich etwas verändert in der Debatte um Rammstein und den unter Beschuss stehenden Frontsänger Till Lindemann. Eine Anwaltskanzlei wurde eingeschaltet – und zwar nicht irgendeine. Schertz und Bergmann hat schon Prominente wie Luke Mockridge in #metoo-Fällen verteidigt, jetzt übernimmt die Anwaltskanzlei auch die Causa Lindemann. Eine offensive Gangart wird verkündet, rechtliche Schritte angedroht: Hier lesen Sie die Hintergründe.

Richtig ist: Bisher sind es nur Vorwürfe gegen den 60-Jährigen. Die Anschuldigungen mehrerer Frauen ähneln sich. Sie drehen sich um möglichen Machtmissbrauch, ein Sexsystem hinter der Band Rammstein und um die Betäubung von Mädchen "mithilfe von K.o.-Tropfen bzw. Alkohol", wie es die Kanzlei Schertz und Bergmann nennt und die Vorwürfe in einem Schreiben umgehend als "ausnahmslos unwahr" zurückweist.

Die Unschuldsvermutung gilt und damit ein Zustand, in dem viel Unklarheit herrscht. Auf der einen Seite angebliche Opfer eines einflussreichen Rockstars, auf der anderen Seite ein Mann, der mit all dem nichts zu tun haben will. Derzeit befindet sich die weltberühmte Band auf Stadiontour in Europa, in München gab es seit dem 7. Juni bereits zwei Konzerttermine vor jeweils 60.000 Menschen, zwei weitere werden folgen. Insgesamt werden dann 240.000 Konzertbesucher allein in der bayerischen Landeshauptstadt trotz der Vorwürfe live Songtexte mitgrölen, jubeln und ihrem Idol applaudieren.

42 Prozent der Befragten haben aktuell nichts gegen Konzerte

Im Auftrag von t-online hat das Meinungsforschungsinstitut civey deshalb eine Umfrage gestartet. Die Frage lautete: "Wie bewerten Sie es, dass Rammstein-Konzerte stattfinden, während die Missbrauchsvorwürfe (z.B. Einsatz von K.o.-Tropfen) gegen den Frontmann Till Lindemann nicht abschließend geklärt sind?" Das Ergebnis zeigt, wie gespalten die Deutschen in der Sache sind.

Etwas über ein Drittel der Deutschen finden es falsch, dass Rammstein-Konzerte stattfinden, während die Missbrauchsvorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann nicht geklärt sind. Insgesamt schließen sich exakt 34 Prozent dieser Meinung an. Knapp ein Viertel will sich nicht festlegen in der Frage und wählt die Option Unentschieden.

Ältere Befragte lehnen die Rammstein-Konzerte derzeit eher ab

42 Prozent finden es hingegen richtig, dass die Konzerte stattfinden. Innerhalb der drei Antwortvarianten also die größte Gruppe, acht Prozentpunkte vor den Gegnern von Rammstein-Konzertauftritten.

Erstaunlich an dem Ergebnis ist auch ein Blick auf die Altersstruktur: Jüngere Deutsche finden es überwiegend richtig, dass die Konzerte, während die Vorwürfe nicht geklärt sind, stattfinden. Umso älter die Umfrageteilnehmer werden, umso mehr sinkt die Bereitschaft, Akzeptanz für Rammstein-Auftritte zu zeigen. In der Altersgruppe 65+ sagen sogar 46 Prozent, dass sie es für falsch halten.

Männer finden es mit 44 Prozent eher richtig, dass die Konzerte stattfinden, Frauen mit 38 Prozent etwas seltener. Bei den Ergebnissen nach Parteipräferenz zeigt sich: Mit 60 Prozent sind mehr als die Hälfte der FDP-Anhängerschaft für die Konzerte, die Grünen-Anhängerschaft findet es hingegen am häufigsten falsch, Rammstein derzeit auftreten zu lassen.

Die Ergebnisse der Umfrage sind repräsentativ und spiegeln so das Stimmungsbild in der gesamten deutschen Bevölkerung. Civey hat dafür vom 6. bis 8. Juni online rund 5.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Vorwürfe gegen Till Lindemann sind seit dem 25. Mai dieses Jahres in der Welt, die Nordirin Shelby Lynn brachte sie nach einem Konzertbesuch der Band in der litauischen Hauptstadt Vilnius ins Rollen. Seitdem berichten immer mehr Frauen von ähnlichen Erlebnissen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Civey: "Konzerte trotz Missbrauchsvorwürfe?"
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