Rammstein-Sänger streitet Vorwürfe ab Lindemann schaltet Anwälte ein – und geht in die Offensive
Erstmals in der Lindemann-Affäre kommt es nun zu einer Äußerung des Sängers – wenn auch über Umwege. Eine Anwaltskanzlei spricht in seinem Namen.
Seit dem 25. Mai 2023 sind Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann in der Welt – erstmals losgetreten von der Nordirin Shelby Lynn, die am 22. Mai ein Konzert der Band in Vilnius besucht hatte. Wenige Tage später veröffentlichte die Band ein kurzes Dementi. Als weitere Anschuldigungen gegen Lindemann erhoben wurden, in denen es um Drogenmissbrauch und sexuelle Handlungen ging, wandte sich Rammstein erneut an die Öffentlichkeit. Doch der Frontmann persönlich blieb stumm.
Bis jetzt. Am Donnerstagnachmittag hat die Anwaltskanzlei Schertz Bergmann eine Presseerklärung verbreiten lassen. Darin wird erklärt, dass die in den Medien bereits durch andere prominente Fälle bekannten Rechtsanwälte Christian Schertz und Simon Bergmann den Sänger vertreten. Dabei gehe es um die "äußerungs- und presserechtlichen Angelegenheiten" – also im Wesentlichen um die angeblich Betroffenen und die Berichterstattung in den vergangenen Wochen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
"In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben", heißt es von der Kanzlei und weiter: "So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.O.-Tropfen bzw. Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können." Dazu halten die Anwälte fest: "Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr."
Kanzlei kündigt rechtliche Schritte an
Doch bei dem Dementi im Namen Till Lindemanns bleibt es nicht. Das Schreiben kündigt auch rechtliche Schritte an. So wolle man nun gegen die Personen vorgehen, die diese Vorwürfe erhoben haben. Konkret heißt es: "Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten."
Außerdem werde man die Verdachtsberichterstattung in den Medien prüfen. Die Kanzlei betrachtet diese "in einer Vielzahl von Fällen" als "unzulässig". Aus Sicht des juristischen Beistands von Lindemann ist die Sache klar: "In fast allen Fällen fand eine nachhaltige Vorverurteilung zulasten unseres Mandanten statt."
Neben Shelby Lynn hat seit dem 25. Mai eine Vielzahl an Frauen Muster beschrieben, wie sie Lindemann im Rahmen seiner Konzertauftritte zugeführt wurden – hier lesen Sie einen Bericht über Alena Makeeva, die dabei eine zentrale Rolle gespielt haben soll und infolge der Vorwürfe von der Band verbannt wurde. Medien wie die "Süddeutsche Zeitung", der NDR oder die "Welt am Sonntag" hatten nicht nur Lindemann um Stellungnahme gebeten und keine erhalten, es wurden auch eidesstattliche Versicherungen der Zeuginnen eingeholt. Diese hätten sich also strafbar gemacht, sollten sich ihre Aussagen im Nachhinein als unwahr herausstellen.
- twitter.com: Profil von @schertzbergmann