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Annie Ernaux: Antisemitismus-Vorwürfe gegen Literaturnobelpreisträgerin


Annie Ernaux
Antisemitismus-Vorwürfe gegen Literaturnobelpreisträgerin

Von t-online, CKo

Aktualisiert am 07.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Annie Ernaux: Die Autorin steht offen zu ihren antisemitischen Ansichten.Vergrößern des Bildes
Annie Ernaux: Ein neuer Medienbericht wirft ein schlechtes Licht auf die Autorin. (Quelle: IMAGO / Future Image)

Der Literaturnobelpreis wird überschattet. Mit Annie Ernaux wurde eine Gewinnerin ernannt, die sich gegen den Staat Israel ausspricht.

"Sie sollten wissen, dass das etwas ganz Großes für mich ist." So reagierte Annie Ernaux am Donnerstag auf den Literaturnobelpreis. Die 82-jährige Autorin betonte, dass sie mit dem Sieg nun auch die Verantwortung trage, ihren Kampf gegen Ungerechtigkeiten fortzusetzen.

Doch die selbst ernannte Kämpferin gegen Ungerechtigkeiten hegt offenbar antisemitische Ressentiments und ist Anhängerin der politischen Bewegung "Boycott, Divestment and Sanctions", die den Staat Israel isolieren will. Das berichtet nun "The Jerusalem Post".

Ernaux unterzeichnete mehrere Briefe

2019 hat die Schriftstellerin demnach mit über 100 weiteren französischen Künstlern einen Brief unterzeichnet, der zum Boykott des in Tel Aviv stattfindenden Eurovision Song Contest aufrief. Gleichzeitig forderte man das französische Fernsehen auf, das internationale Musikevent nicht zu übertragen.

Das soll laut dem Medium allerdings nur die Spitze des Eisbergs sein: Ein Jahr zuvor hatte es bereits einen Brief gegeben, in dem rund 80 Künstler, unter ihnen Ernaux, ihrer Empörung über eine interkulturelle Zusammenarbeit zwischen Israel und Frankreich Luft machten. Dies trage dazu bei, das Bild des Staates Israel zu "beschönigen".

Schreiben fordert Freilassung eines verurteilten Mörders

"The Jerusalem Post" weiß zudem von einem dritten Brief, den die Preisträgerin unterzeichnet hat. In diesem wurde die Freilassung von Georges Abdallah gefordert. Der libanesische Aktivist wurde 1982 wegen der Ermordung des US-Militärattachés Oberstleutnant Charles R. Ray und des israelischen Diplomaten Yaakov Bar-Simantov zu lebenslanger Haft verurteilt. In dem Schreiben wurden die beiden Männer als "aktive Mossad- und CIA-Agenten" betitelt. Abdallah seinerseits "engagiert [sich] für das palästinensische Volk und gegen die Kolonialisierung".

Hinzu kommt noch ein Brief aus dem vergangenen Jahr. Mit dem Titel "Ein Brief gegen die Apartheid" wurde er nach dem Israel-Gaza-Konflikt 2021 aufgesetzt. Darin wurden die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sowie auf die Araber und Palästinenser gelistet – nicht jedoch die Angriffe auf Israel. "Es ist falsch und irreführend, dies als einen Krieg zwischen zwei gleichberechtigten Seiten darzustellen. Israel ist die kolonisierende Macht. Palästina ist kolonisiert. Das ist kein Konflikt, das ist Apartheid", heißt es in dem ebenfalls von Ernaux unterzeichneten Brief.

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