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"Jurassic World": So schlecht ist der neue "Jurassic Park"


Gigantischer Unfug
"Jurassic World" ist leider nur eine sinnbefreite Materialschlacht

t-online, Marc Thomé

Aktualisiert am 13.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Szene aus "Jurassic World": Der Supersaurier schnappt sich die nächste Beute.Vergrößern des Bildes
Szene aus "Jurassic World": Der Supersaurier schnappt sich die nächste Beute. (Quelle: Universal)

Da hatte ich doch gehofft, dass "Jurassic World" die Magie von Steven Spielbergs 22 Jahre altem Klassiker "Jurassic Park" einfangen und dank moderner Spezialeffekte noch wesentlich besser aussehen lassen könnte. Leider ist das Ergebnis trotz einiger Schauwerte nicht viel mehr als eine überladene, sinnbefreite Materialschlacht geworden.

Um das Publikum bei Laune zu halten, entwickeln Forscher im Freizeitpark "Jurassic World" durch Kreuzungen immer größere und gefährlichere Dinos, bis sie irgendwann über das Ziel hinausschießen. Gleiches wiederfährt leider auch Regisseur Colin Trevorrow mit seinem Film. Zugegeben: Von einem Streifen über mit Hilfe von Gentechnologie gezüchtete Dinosaurier allzu viel Logik einzufordern, ist zu viel verlangt. Aber wenn man die Vorgabe einmal akzeptiert hatte, dann machte "Jurassic Park" als Auseinandersetzung einer Handvoll Menschen mit einem aus den Fugen geratenen Experiment durchaus Sinn. "Jurassic World" führt jetzt aber auch noch skrupellose Militärs, streng geheime Genmanipulationen und hochintelligente Supersaurier ins Feld, was den Bogen letztlich überspannt.

Prähistorisches Disneyland

Der Film spielt 22 Jahre nach "Jurassic Park". Mittlerweile ist der Erlebnispark ein beliebtes Ausflugsziel; eine Art prähistorisches Disneyland. Um immer wieder weitere Attraktionen präsentieren zu können, werden neue Dino-Arten entwickelt. Die neueste ist eine Art Supersaurier, größer, stärker und intelligenter als ein T-Rex. Es dauert nicht lange, bis sich dieser aus seinem Hochsicherheitsgehege mit einer List befreien kann und anschließend weder vor Mensch noch Saurier haltmacht.

Von da an regiert zumeist das Gesetz der Wiederholung. Denn wenn der riesige Schädel des Viehs zum fünften Mal vor einem Versteck der panischen Protagonisten auftaucht, führt dies beim Zuschauer nicht mehr zu erhöhtem Puls sondern zu gepflegtem Gähnen. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen. Genauso wie im Finale, wenn Trevorrow noch einmal alle Register zieht und diverse Saurier in bester "Godzilla"-Manier zu einer gigantischen Massenprügelei aufeinander loslässt.

Mehr Bay als Spielberg

Bei soviel Effektbombast bleiben die menschlichen Darsteller die meiste Zeit nur Staffage. Was auch nicht wirklich stört, da die Charaktere nicht mehr sind als klischeehafte Abziehbildchen. Zumindest sind die Tricks absolut auf Blockbuster-Niveau und sorgen für diverse Aha-Momente, ohne allerdings neue Standards zu setzen. So erinnert "Jurassic World" mit seiner Gigantomanie und der zusammengewürfelten Story mehr an das Actionkino eines Michael Bay ("Transformers") als an Steven Spielbergs spannenden und gut erzählten Vorgänger mit seinen erinnerungswürdigen Charakteren.

Kinostart "Jurassic World": 11. Juni 2015

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