Kino Steven Spielberg: "Nach 'E.T.' wusste ich, dass ich Vater werden wollte"
Steven Spielberg ist eine echte Hollywood-Legende: Kaum ein anderer Regisseur hat so viele Meilensteine der Filmgeschichte geschaffen wie der Macher von "Der weiße Hai", "E.T. - Der Außerirdische", "Indiana Jones" oder "Schindlers Liste". Am 27. Oktober erscheint Spielbergs neues Meisterwerk, die Verfilmung von Hergés legendärem Comic "Tim und Struppi". Aus diesem Anlass stellte sich der Starregisseur den Fragen der t-online.de-Redaktion und plauderte mit uns über seinen neuen Film, seine Patentochter Drew Barrymore und den wichtigsten Moment seines Lebens. Das komplette Interview lesen Sie hier.
Völlig frei von Starallüren, sehr zuvorkommend und überaus gut gelaunt präsentierte sich der große Filmemacher in dem Interview, das er auf Deutsch mit den Worten "Guten Tag!" eröffnete und in dem er viel lachte. Doch in dem Gespräch zeigte er sich auch von seiner emotionalen Seite. Gefragt nach einem unvergesslichen Moment seiner Karriere antwortete Spielberg: "Das wichtigste Erlebnis in meinem Leben war der letzte Drehtag von 'E.T.'." Die drei kindlichen Hauptdarsteller seien ihm während der Dreharbeiten so sehr ans Herz gewachsen, dass es ihm sehr schwergefallen sei, Abschied zu nehmen: "Wir drehten den Film fortlaufend, so dass die letzte Szene, die wir drehten, die war, in der das Raumschiff abhebt und losfliegt, und wir waren am Ende dieser Erfahrung alle in Tränen aufgelöst. Und in dem Moment, als ich nach Hause zurückkehrte und die Kinder alle zu ihren Familien zurückkehrten, wurde mir zum ersten Mal in meinem Leben klar, dass ich Vater werden wollte." 1985, drei Jahre nach "E.T.", kam Spielbergs erster Sohn zur Welt.
"Drew Barrymore ist meine adoptierte Patentochter"
Eine der kindlichen Hauptdarsteller von "E.T." war die damals siebenjährige Drew Barrymore. Zu ihr hat Spielberg bis heute ein enges Verhältnis, doch seine offizielle Patentochter, wie immer wieder erzählt wird, ist sie nicht. Im Interview mit t-online.de verriet Spielberg: "Drew Barrymore ist meine adoptierte Patentochter. Ich machte sie sozusagen in dem Moment, in dem wir den Film abgedreht hatten, zu meiner inoffiziellen Patentochter. Sie ist es nicht wirklich. Ich behaupte immer, ihr Patenonkel zu sein, und sie behauptet das Gleiche." Doch ob offizielle Patenschaft oder nicht: Auch heute noch, 28 Jahre nach den Dreharbeiten zu "E.T.", stehen die beiden Hollywoodstars "ständig" miteinander in Kontakt.
"Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen aufzuhören"
Obwohl Spielberg bereits auf eine mehr als 40-jährige Karriere zurückblicken kann und wohl alles erreicht hat, was man in Hollywood erreichen kann, denkt der 64-Jährige noch lange nicht daran ans Aufhören: "Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen aufzuhören. Und jeder neue Film, den ich mache, ist wie ein neuer Anfang. [...] Mein Enthusiasmus und meine Verwunderung, eine Geschichte erzählen zu können, geben mir das Gefühl, von vorne anzufangen." So bald wird Steven Spielberg seine Karriere wohl also nicht an den Nagel hängen - und wir können uns noch auf jede Menge weitere Filme des Meisterregisseurs hoffen.
"Tim und Struppi": Ein mitreißender Abenteuerfilm im Stil von "Indiana Jones"
Doch zunächst einmal können wir uns auf "Tim und Struppi - Das Geheimnis der 'Einhorn'" freuen. Denn soviel sei vor dem Kinostart am nächsten Donnerstag schon mal verraten: Der Animationsfilm versprüht den klassischen Spielberg-Charme, ist ein mitreißender und actiongeladener Abenteuerfilm im Stil von "Indiana Jones" und eine liebevolle und detailgetreue Umsetzung der Hergé-Comics. Dennoch ist der Streifen nicht nur für Fans der "Tim und Struppi"-Reihe etwas, glaubt der Regisseur: "Ich würde sagen, dass dieser Film etwas für jeden zwischen acht und 98 ist." Spielberg hat es schließlich schon immer geschafft, Zuschauer aller Altersklassen zu begeistern - und das könnte ihm auch mit seinem neuen Werk gelingen.