t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeUnterhaltung

Christopher Lee im Alter von 93 Jahren in London gestorben


Star aus "Dracula" und "Herr der Ringe"
Christopher Lee ist im Alter von 93 Jahren gestorben

Von afp, dpa, t-online
Aktualisiert am 11.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Christopher LeeVergrößern des Bildes
Christopher Lee (Quelle: dpa-bilder)

Der Schauspieler Christopher Lee ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb der vor allem aus "Dracula" und "Herr der Ringe" bekannte Brite bereits am vergangenen Sonntag im Alter von 93 Jahren. Das teilte eine Sprecherin der Stadtverwaltung von Kensington und Chelsea in London mit. Zuvor hatten bereits mehrere britische Medien wie der "Guardian" über den Todesfall berichtet.

Lee war den Berichten zufolge wegen einer Atemwegserkrankung und Herzproblemen im Chelsea and Westminster Hospital in London gewesen. Dort sei er am Sonntag verstorben.

Eine Sprecherin des Schauspielers kommentierte die Todesnachricht am Donnerstag nicht. Die Familie wünsche das so, sagte sie. Londons Bürgermeister Boris Johnson würdigte den Verstorbenen als "einen der größten britischen Schauspieler" und "Meister des Makabren".

Finstere und böse Rollen

Die Mehrzahl der von Christopher Lee gespielten Charaktere waren finster und böse. Die Rolle, mit der er Ende der 50er Jahre weltweit berühmt wurde, ist die des Dracula. Und obwohl der transsilvanische Untote von vielen hochkarätigen Schauspielern verkörpert wurde, ist und bleibt Lee für viele Cineasten der beste Dracula-Darsteller aller Zeiten.

Christopher Frank Carandini Lee kam am 27. Mai 1922 in London als Sohn eines Offiziers und einer italienischen Gräfin zur Welt. Nach der Schulausbildung diente er im Zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe und in einer Spezialeinheit des Nachrichtendienstes. Nach Kriegsende schwankte er zunächst zwischen der Schauspielerei und dem Wunsch, Opernsänger zu werden. Letztendlich entschied er sich für die Schauspielerei, doch der Musik blieb er ebenfalls treu. Immer wieder nutzte er Gelegenheiten zu musikalischen Auftritten und nahm mehrere Platten auf, unter ihnen auch einen Song mit der Heavy-Metal-Band Rhapsody.

Der ewige Dracula

Es war Ende der 50er Jahre, als die kleine Londoner Filmgesellschaft Hammer Films damit begann, in Vergessenheit geratene Horrorgeschichten anglikanischen Ursprungs zu entstauben und in grellen Popfarben auf die Leinwand zu bringen. Monster, Vampire und Werwölfe durften einer neuen Kinogeneration gehörige Schauer über den Rücken jagen, darunter als Fürst der Finsternis Christopher Lee. Für ihn war es nach jahrelanger Durststrecke mit kleineren Rollen der Start zu einer außerordentlichen Filmkarriere.

Nachdem Christopher Lee in der Hammer Filmproduktion "Frankensteins Fluch" (1957) bereits das Monster mimte, spielte er in dem Film "Dracula" (1958) von Terence Fisher zum ersten Mal den transsilvanischen Grafen. Hoch gewachsen, mit dunklen, Blut unterlaufenen Augen betrat Lee mit einer Aura gefährlicher Eleganz und unterschwelliger Sexualität die Bühne des Horrorfilms. Den Grafen spielte er dann noch mehrere Male und schuf so sein Image, das viele Jahre den Verlauf seiner Karriere bestimmen sollte - ein Gentleman des Bösen mit allen Abgründen und Sehnsüchten der menschlichen Seele.

Exotische Schurken und ein Bond-Bösewicht

In der Folgezeit verkörperte der überaus sprachbegabte Christopher Lee in internationalen Produktionen einige der schillerndsten Schurken der Filmgeschichte, darunter den von der Weltherrschaft besessenen Dr. Fu Man Chu oder den zwielichtigen Lord Sommerisle in dem inzwischen zum Kult avancierten Film "The Wicker Man" (1973) von Robin Hardy. Unter all den Bösewichten ragte die Rolle des Bond-Gegenspielers Scaramanga hervor, den Lee in "Der Mann mit dem goldenen Colt" (1974) verkörperte. In den "Star Wars"-Episoden "Der Angriff der Klonkrieger" und "Die Rache der Sith" (2002 und 2005) von George Lucas spielte er den finsteren Count Dooku.

Auf diese Rollen angesprochen zitierte Lee gern seinen Kollegen Anthony Hopkins, der gesagt haben soll: "Ich spiele keine Monster, ich spiele Menschen". In einem "Tagesspiegel"-Interview aus dem Jahre 2005 fügte Lee hinzu: "Dracula, Frankensteins Monster und die Mumie sind keine Menschen. Aber für meine anderen Rollen möchte ich schon in Anspruch nehmen, Facetten des Menschlichen darzustellen."

Seit 2009 ein "Sir"

Ab und zu wechselte Lee in andere Rollenfächer und Genres. So war er Kardinal Richelieus Handlanger Rochefort in "Die drei Musketiere" (1973) von Richard Lester und Sherlock Holmes kongenialen Bruder Mycroft in Billy Wilders "Das Privatleben des Sherlock Holmes" (1969). Den Meisterdetektiv selbst verkörperte er in den 90er Jahren in zwei britischen Fernsehfilmen an der Seite von Patrick MacNee.

Einen Traum hat er sich mit der Rolle des Saruman im "Herrn der Ringe" erfüllt. Ob mit Zauberstab oder als Count Dooku mit Laserschwert - Lee schien sich auch in seinen Altersrollen mit finsteren Charakteren besonders wohl zu fühlen.

Christopher Lee war seit 1961 mit dem ehemaligen dänischen Fotomodell Birgit Kroenke verheiratet. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter. 2009 wurde Lee von Königin Elizabeth II. in den Ritterstand erhoben und durfte seitdem den Titel "Sir" in seinem Namen tragen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website