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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ein DSV-Star verrät Was machen Profi-Skifahrer eigentlich im Sommer?
Der deutsche Riesenslalom-Spezialist Stefan Luitz gibt im Gespräch mit t-online.de einen Einblick hinter die Kulissen der alpinen Wintersport-Welt.
Herr Luitz, was macht ein alpiner Skifahrer eigentlich im Sommer?
Stefan Luitz (26): Bis Ende März geht die Rennsaison. Schon im April stehen dann die ersten Material-Tests auf Schnee für die neue Saison an. Wenn man sein Material wechselt, sind dieses Tests natürlich entsprechend umfangreich und können sich bis Ende April ziehen.
Wie geht es anschließend weiter?
Danach gehen wir in den wohlverdienten Urlaub. Was bei mir aber nicht heißt, dass ich nur die Füße hochlege. Ich gestalte meinen Urlaub möglichst aktiv mit vielen sportlichen Aktivitäten. Nach knapp zwei Wochen beginnt dann schon wieder die Vorbereitung auf den Winter.
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Wie sieht die aus?
In den Monaten Mai, Juni und Juli legen wir die körperlichen Grundlagen. Das ist eine skifreie Zeit, die aber dennoch sehr intensiv ist. Konditions- und Krafttraining stehen dabei im Vordergrund, aber wir arbeiten auch viel an Balance und Stabilität.
In welchem Umfang?
In diesen Monaten trainiere ich an sechs Tagen die Woche, meist je zwei Einheiten pro Tag. Als alpiner Skifahrer muss man körperlich in absolutem Top-Zustand sein. Unsere Sportart ist zu anspruchsvoll und auch zu gefährlich, als dass wir uns da Nachlässigkeiten erlauben könnten.
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Trainiert man eher individuell oder in der Gruppe?
Wir sind an unterschiedlichen Stützpunkten aktiv, an denen wir in kleineren Gruppen trainieren. Ich bin beispielsweise im Allgäu untergebracht, wo ich mit Sebastian Holzmann und Alexander Schmid arbeite. Dann gibt es auch stützpunktübergreifende Lehrgänge, wo wir mit den Kollegen aus den anderen Stützpunkten zusammenkommen und gemeinsam trainieren.
Wie wird man denn professioneller Skifahrer?
Ich bin im Allgäu aufgewachsen, dort liegen Schnee und Berge vor der Haustür. Meine Eltern sind beides Skilehrer, entsprechend früh stand ich auf den Brettern. Mein Vater hat damals Athleten im Weltcup betreut und mich dann natürlich Schritt für Schritt herangeführt. Als kleiner Junge durfte ich dann mit älteren Athleten trainieren, wie beispielsweise Felix Neureuther. Das waren tolle Erfahrungen.