Nach Skandal bei Ski-WM Wilhelm über Dopingsünder: "Vielleicht nur noch mit Haftstrafen abschrecken"
Die Doping-Fälle bei der Ski-WM erschütterten den Wintersport. Die Konsequenzen für diesen Betrug müssen schärfer sein, sagt Kati Wilhelm. Sie schlägt eine andere Behandlung vor.
Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm setzt nach dem jüngsten Dopingskandal um die Nordische Ski-WM in Seefeld auf härtere Strafen. "Vielleicht kannst du die Leute wirklich nur noch mit Haftstrafen abschrecken und bestrafst sie wie Schwerverbrecher. Weil Sperren reichen ja scheinbar nicht mehr. Wir haben schon zu oft gesehen, dass die, die zurückkommen, nach Sperren teilweise wieder dopen", sagte die 42-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
"Jetzt sind tiefgründige Untersuchungen notwendig"
In der Woche nach den Enthüllungen in Österreich beginnt am Donnerstag im schwedischen Östersund die Biathlon-WM. "Ich hoffe nicht, dass Biathlon betroffen ist. Aber natürlich muss jetzt erst mal das gefundene Material weiter gesichtet werden und wie man sagt, werden noch weitere Beteiligte vermutet", sagte Wilhelm: "Wenn, dann wünsche ich mir eine rasche Bekanntgabe, möglichst noch vor der WM. Jetzt sind tiefgründige Untersuchungen und Handeln notwendig."
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An systematisches Doping in Deutschland glaubt die Thüringerin nicht. "Ich glaube, wenn in Deutschland jemand dopt, sind es Einzelfälle. Dann ist das eine Sache, wo der Sportler für sich diesen Schritt geht, weil er keine andere Möglichkeit sieht und um jeden Preis den Erfolg sucht", sagte die fünfmalige Weltmeisterin, die als TV-Expertin für die ARD arbeitet.
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Um auszuschließen, dass deutsche Athleten in die neuesten Fälle verwickelt sein könnten, sei eine schnelle Aufarbeitung nötig. "Deshalb hoffe ich, dass die Untersuchungen schnell voranschreiten, um darüber auch Gewissheit zu bekommen."