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Nach Razzia bei Nordischer Ski-WM: Rad-Profi Georg Preidler gesteht Doping


Fall Mark S. weitet sich aus
Selbstanzeige: Rad-Profi gesteht Doping

Von t-online, sid
Aktualisiert am 04.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Entschied sich für die Selbstanzeige: Georg Preidler.Vergrößern des Bildes
Entschied sich für die Selbstanzeige: Georg Preidler. (Quelle: Eibner Europa/imago-images-bilder)

Das Doping-Netzwerk des deutschen Sportmediziners Mark S. fliegt langsam auf. Nach den fünf Fällen bei der Ski-WM gab es nun ein weiteres Geständnis.

Der Doping-Skandal rund um die Nordische Ski-WM in Seefeld hat sich auf den Sommersport ausgeweitet. Der österreichische Radprofi Georg Preidler (28) hat am Sonntag bei der Staatsanwaltschaft in Graz eine Selbstanzeige erstattet, wie die "Kronen"-Zeitung berichtet. "Ich hab' ein Doping-Geständnis abgelegt. Ich hab' mir Blut abnehmen lassen, es aber nie rückgeführt. Aber allein der Gedanke und die betrügerische Absicht sind schon ein Delikt", sagte Preidler in einem Interview mit dem Blatt.

"Ich weiß nicht, ob ich überführt worden wäre"

Zuvor hatten am Sonntag mehrere österreichische Medien übereinstimmend berichtet, dass die Staatsanwaltschaft Innsbruck bereits gegen einen 31 Jahre alten Tiroler Radprofi ermittelt. Dieser soll in einem Verhör ein umfassendes Blutdoping-Geständnis abgegeben haben.

Der Steirer Preidler erzählte, er habe schlaflose Nächte hinter sich und mit dem Geheimnis nicht mehr leben können. "Ich weiß nicht, ob ich überführt worden wäre. Ich weiß nicht, wie und ob dieser Doping-Arzt alles verschlüsselt hat", sagte Preidler, der beim französischen Team Groupama-FDJ unter Vertrag steht.

"Der größte Fehler meines Lebens"

Er sei ausgesucht worden, berichtete Preidler auch: "Alle meine Erfolge, etwa beim Giro, waren sauber. Ich war ohne Doping gut, habe nie etwas getrickst. Das macht einen interessant." Preidler verglich Doping mit dem "Hütchenspiel. Du weißt, dass es Betrug ist. Aber du spielst mit." Der Arzt, in dem Fall Mark S., gebe den Sportlern das Gefühl, "dass du nie auffliegst."

Bei Preidler sei die Hemmschwelle "erst vor Kurzem" gefallen. Es sei "der größte Fehler meines Lebens. Ich muss mich bei jedem, der sich jetzt betrogen fühlt, entschuldigen." Er wisse keine Namen von anderen Athleten, könne sich aber "ein internationales Erdbeben" vorstellen.


Im Rahmen der "Operation Aderlass" waren bislang die fünf Skilangläufer Max Hauke und Dominik Baldauf aus Österreich, Andreas Veerpalu und Karel Tammjärv aus Estland sowie Alexei Poltoranin aus Kasachstan aufgeflogen. Weitere Enthüllungen sind wahrscheinlich, nachdem bei Razzien in Erfurt rund 40 Blutbeutel und eine Zentrifuge sichergestellt worden waren.

Verwendete Quellen
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