Biathlon-Weltcup Emotionaler Abschied: Bö-Brüder bei letztem Rennen gefeiert

Gleich zwei Größen des Biathlon-Sports beenden gleichzeitig ihre Karrieren. Das Heimpublikum jubelt Die deutschen Biathleten haben derweil nichts mit dem Sieg zu tun.
Große Emotionen und ein bewegender Abschied am Holmenkollen: Die Brüder Johannes Thingnes und Tarjei Bö haben sich beim letzten Weltcup-Rennen ihrer Karriere vor heimischem Publikum feiern lassen. Trotz verpasster Podestplätze im Massenstart wurden sie von den Fans lautstark bejubelt.
Das Rennen entschied der Schwede Sebastian Samuelsson für sich, der mit nur einer Strafrunde den Sieg holte. Johannes Thingnes Bö belegte mit vier Schießfehlern und einem Rückstand von 41,1 Sekunden den siebten Platz. Sein Bruder Tarjei kam nach einer Strafrunde und einem Rückstand von 3:04,4 Minuten auf Rang 23 ins Ziel. Bester Deutscher war Roman Rees, der mit einer Strafrunde und 1:36,8 Minuten Rückstand Rang 15 erreichte. Philipp Nawrath wurde 20., Danilo Riethmüller folgte auf Platz 22 und Justus Strelow belegte den 27. Rang. Philipp Horn verzichtete auf einen Start, da der DSV nach eigenen Angaben beim gesundheitlich angeschlagenen 30-Jährigen "keine gesundheitlichen Risiken" eingehen wollte.
Johannes Thingnes Bö hatte sich vor dem Rennen in den sozialen Medien an seinen Bruder gewandt: "Lass es uns noch einmal machen, Bruder", schrieb er bei Instagram. Tarjei war nach einer Erkältung mit Fieber rechtzeitig wieder fit geworden, hatte zuvor aber auf Sprint und Verfolgung am Holmenkollen verzichten müssen. Im abschließenden Massenstart liefen die Brüder zwar nicht an der Spitze mit, doch das spielte an diesem Tag keine Rolle – der emotionale Abschied stand im Mittelpunkt.
"Genug gesiegt"
Die Bö-Brüder wollen künftig mehr Zeit mit ihren Familien verbringen. Der Aufwand für die Olympischen Winterspiele 2026 in Antholz sei ihnen zu groß. Johannes Thingnes Bö hatte sich zuletzt in Lenzerheide mit seinen Titeln 21 bis 23 zum alleinigen Rekordweltmeister gekrönt und Ole Einar Björndalen in dieser Statistik abgelöst. Insgesamt gewann er 80 Weltcup-Einzelrennen und fünfmal die große Kristallkugel. Bei Olympia sicherte er sich zudem fünf Goldmedaillen.
"Die Urgewalt" Johannes Thingnes habe "genug gesiegt", sagte sein fünf Jahre älterer Bruder Tarjei mit einem Augenzwinkern. Auch Tarjei blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück: Er gewann dreimal Olympiagold, einmal den Gesamtweltcup und holte insgesamt zwölf Weltmeistertitel.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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