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Biathlon-WM 2017: Dahlmeier gibt Entwarnung nach Zusammenbruch


Entwarnung nach Schwächeanfall
Dahlmeier holt drittes WM-Gold in Hochfilzen

Von dpa, sid
Aktualisiert am 15.02.2017Lesedauer: 3 Min.
Weltmeisterin über 15 Kilometer in Hochfilzen: Biathletin Laura Dahlmeier.Vergrößern des Bildes
Weltmeisterin über 15 Kilometer in Hochfilzen: Biathletin Laura Dahlmeier. (Quelle: dpa-bilder)
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Laura Dahlmeier hat bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Hochfilzen bereits ihr drittes Gold gewonnen und einen erstaunlichen Rekord eingestellt.

Die 23-Jährige setzte sich bei Kaiserwetter vor der Tschechin Gabriela Koukalova und der Italienerin Alexia Runggaldier durch. "Schon wieder ganz oben, ich kann es kaum glauben", sagte die total geschaffte Siegerin in der ARD. In die Top Ten schafften es auch Maren Hammerschmidt und Vanessa Hinz - gute Voraussetzungen für die Damen-Staffel am Freitag in Hochfilzen.

Schwächeanfall - Entwarnung

Dahlmeier erlitt nach dem Rennen einen Schwächeanfall, gab aber Entwarnung. Wegen gesundheitlicher Probleme war sie mit Verspätung zur Siegerehrung im Stadion gekommen. Sie habe Probleme mit dem Blutdruck gehabt, sagte sie später und stellte fest: "Jetzt ist es wieder okay."

Das Rennen bei plus elf Grad hatte die Partenkirchnerin geschlaucht Es sei fast so warm wie im Sommer gewesen, sagte sie. "Es schaut jetzt vielleicht schlimmer aus als es ist. Mein Körper ist ganz schlau und sagt mir, wann er eine Pause braucht. Und dann muss ich nur auf ihn hören und dann geht es schon wieder weiter." In der Damen-Staffel am Freitag ist Dahlmeier als Schlussläuferin fest eingeplant.

Neuners Titelrekord im Visier

Ihre einmalige Mischung aus Fitness, mentaler Stärke und taktischer Flexibilität zeigte Dahlmeier im Biathlon-Klassiker im Fernduell mit Koukalova in Vollendung. Die nun fünfmalige Weltmeisterin kann nun durchaus den Titelrekord von Magdalena Neuner brechen.

"Als allererstes bin ich mal total K.o. Es ist doch superanstrengend gewesen über die 15 Kilometer", sagte Dahlmeier und beschrieb ihr Erfolgsrezept: "Mir ist es ganz gut gelungen, mit einer gewissen Lockerheit an den Start zu gehen."

Bei ihrer WM-Stippvisite schwärmte die zwölfmalige Weltmeisterin Neuner am Schießstand über den neuen deutschen Star: "Es ist einfach großartig, was die Laura macht. Vor allem die Art, wie sie es macht. Mit der Abgeklärtheit, der Coolness", sagte die zwölfmalige WM-Titelträgerin.

Beim letzten Schießen unter Druck

Beim letzten Schießen musste Dahlmeier nach ihrem frühen Fehlschuss fehlerfrei bleiben - und sie schaffte es. Damit ist sie nach Petra Behle (1989, 1991 und 1993), Andrea Henkel (2005) und Kathi Wilhelm (2009) die vierte deutsche Einzel-Weltmeisterin.

Saisonübergreifend hat Dahlmeier nun im neunten WM-Rennen in Serie eine Medaille gewonnen, im Vorjahr nahm sie fünf aus Oslo mit, je einmal Gold und Silber, sowie dreimal Bronze. Nicht einmal Magdalena Neuner hatte das geschafft: Dreimal Gold und zweimal Silber 2011 in Sibirien waren die reichste Ausbeute der Rekord-Weltmeisterin, die aber nie bei einem Großereignis die 15 Kilometer gewinnen konnte.

Zwei weitere Medaillenchancen

In den beiden Lang-Rennen in diesem Winter war Dahlmeier bereits vorn. So ganz nebenbei hat sich die Weltcup-Spitzenreiterin in der Biathlon-Urdisziplin schon die kleine Kristallkugel gesichert. Bei der WM in Hochfilzen hat sie nun schon vier Medaillen in vier Rennen gewonnen. Und hat zwei weitere große Chancen. In der Damen-Staffel am Freitag (ab 14.30 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de) und im Massenstart am Sonntag (ab 11.15 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de) könnte es schon wieder mit Edelmetall klappen.

Mit sechs Medaillen kehrten bislang nur die Norwegerin Tora Berger und die Französin Marie Dorin-Habert von der WM zurück, Berger schaffte dies 2013 in Nove Mesto, Dorin-Habert 2016 in Oslo. Berger brachte es damals auf neun WM-Medaillen in Serie, Laura Dahlmeier kann mit einem weiteren Medaillen-Erfolg in der Staffel die alleinige Rekordhalterin werden. Und Dahlmeier ist erst 23, die zwölf WM-Titel von Magdalena Neuner scheinen nicht unerreichbar. Zuletzt hatte sie einmal gesagt: "Wenn ich aufhöre, bin ich vielleicht 30."

Es sei zwar nicht ihre Motivation, irgendwelche Rekorde zu brechen, sagt Dahlmeier. Aber stolz ist sie doch: "Wenn man sich mal in einer stillen Minute hinsetzt und überlegt, wie viele Medaillen man gewonnen hat - das ist schon ein schönes Gefühl." Schon als Sechsjährige hatte sie in ein Poesiealbum als Traumberuf geschrieben: "Olympiasiegerin oder Hüttenwirtin." Im nächsten Jahr bei Olympia in Südkorea könnte es klappen - wenn Dahlmeier gesund bleibt.

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