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Biathlon - Auf der Jagd nach Siegen und Titeln: Biathleten starten


Biathlon-Weltcup in Östersund
Auf der Jagd nach Siegen und Titeln: Biathleten starten

Von dpa
Aktualisiert am 24.11.2016Lesedauer: 3 Min.
Simon Schempp wird zum Saisonauftakt geschont und lässt die Mixed-Kämpfe in Östersund aus.Vergrößern des Bildes
Simon Schempp wird zum Saisonauftakt geschont und lässt die Mixed-Kämpfe in Östersund aus. (Quelle: Sergei Ilnitsky./dpa)

Östersund (dpa) - Skijäger Simon Schempp will diesmal den großen Coup landen, Kollegin Laura Dahlmeier stapelt vor Beginn des neuen Weltcup-Winters erst einmal tief.

Die deutschen Biathleten setzen wieder auf ihr Top-Duo und wollen an ihre überragende Vorsaison mit 14 Siegen und insgesamt 45 Podestplätzen anknüpfen. Beenden Dahlmeier und Schempp eine jahrelange Durststrecke und holen endlich das Gelbe Trikot oder gar den Gesamtweltcup wieder nach Deutschland? Die Männer warten seit Michael Greis 2007 und die Damen seit Magdalena Neuner 2012 auf den ganz großen Weltcup-Triumph.

"Ich will um den Gesamtweltcup kämpfen, er hat eine große Bedeutung für mich", sagt Deutschlands Nummer eins Schempp mit Blick auf das Dauerduell mit Biathlon-König Martin Fourcade aus Frankreich. Verfolgungsweltmeisterin Laura Dahlmeier ist anders als in der Loipe bei solchen Ansagen zurückhaltender.

"Ich möchte mir den Gesamtweltcup nie als großes Ziel setzen, weil dann würde ich mich bei jedem Rennen enorm unter Druck setzen", sagt die fünfmalige WM-Medaillengewinnerin. "Mein Ziel ist es, viele Rennen konstant gut zu laufen und bei der WM in Bestform zu sein. Von daher erwarte ich zum Saisonauftakt noch keine absoluten Höchstleistungen von mir."

Doch während die 23-Jährige mit Vorfreude dem Saisonstart am Sonntag in Östersund mit den Mixed-Staffeln entgegenblickt, wird Schempp wegen eines Infekts geschont. Somit starten Dahlmeier, Franziska Hildebrand, Arnd Peiffer und Benedikt Doll in der Mixed-Staffel (15.30 Uhr) und Franziska Preuß und Erik Lesser in der Single-Mixed (18.10 Uhr). "Wir wollen ein Wort um das Podest mitreden können", sagte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner. Im Kader sind noch Miriam Gössner und Maren Hammerschmidt. Die beiden letzten Männer-
Startplätze werden nach dem IBU-Cup am Wochenende vergeben. Dort wird auch Langlauf-Umsteigerin Denise Herrmann ihr internationales Wettkampf-Debüt bei den Skijägern geben.

Somit könnte Schempp bei seinem Unterfangen, den fünfmaligen Triumphator Fourcade endlich vom Thron zu stoßen, wie in der Vorsaison von seiner Gesundheit ausgebremst werden. Neben drei Infekten in den vergangenen acht Wochen kam auch noch eine schwere Rippenprellung nach einem Fahrradsturz hinzu. "Ich werde wohl nicht gleich die Top-Form wie im letzten Jahr haben", sagte der 28-Jährige. "Ich wünsche mir, dass ich komplett gesund durch die Saison komme und um die Siege mitkämpfen kann. Ein Platz auf dem Podest am Ende wäre super." Er wird am Donnerstag im Einzel ins Geschehen eingreifen.

Für Kirchner ist sein Teamleader neben Fourcade "einer der zwei Weltbesten". "Gelb und der Gesamtweltcupsieg von Simon ist ein anzustrebendes Ziel. Aber mir wäre es wichtiger, dass er sich endlich mit einer Einzelmedaille bei der WM belohnt", sagte der dreimalige Olympiasieger. Die "üblichen Verdächtigen" auf der Jagd nach Fourcade sind für ihn neben Schempp die Norweger um Emil Hegle Svendsen und die Bö-Brüder sowie die Russen um Anton Schipulin. Sein schlagkräftiges Team soll in der immer "größer werdenden Leistungsdichte" das Prädikat Weltklasse bestätigen. "Wir wollen in jedem Rennen um die Podestplätze mitkämpfen", sagte Kirchner.

Er und sein Kollege Gerald Hönig legen den Fokus vor allem auf die WM im Februar in Hochfilzen. "Unser Aufbau zielt darauf, dass wir bei der WM und zu unseren Heimweltcups im Januar topfit sind", sagte Hönig. Deshalb sei Östersund eher eine Standortbestimmung.

In seinem Team werden sich die Augen vor allem auf Laura Dahlmeier richten. Auch sie hätte schon im Vorjahr wie Schempp im Kampf um den Gesamtweltcup mitreden können, wäre sie nicht so oft krank gewesen. Neben ihr ist vor allem Franziska Hildebrand für das Podium gut. "Wir sind in der Breite gut aufgestellt. Zwei bis drei Mädels können um die Podestplätze mitlaufen. Das ist gut, denn dann liegt der Druck nicht nur auf den Schultern von Laura", sagte Hönig.

Er hat neben Dahlmeier im Kampf um die Große Kristallkugel wie im Vorjahr Titelverteidigerin Gabriela Koukalova, Marie Dorin Habert, Kaisa Mäkäräinen und Dorthea Wierer auf der Rechnung. Zudem wird die dreimalige Olympiasiegerin und mit Norwegens Ikone Ole Einar Björndalen verheiratete Weißrussin Darja Domratschewa ihr Comeback geben. Sie hatte erst im Oktober Töchterchen Xenia zur Welt gebracht.

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