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Novak Djokovic: Die "bosnischen Pyramiden" sind für ihn der "Himmel auf Erden"


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"Pyramide der Sonne" in Bosnien
Dieser Berg ist für Novak Djokovic der "Himmel auf Erden"


Aktualisiert am 06.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Novak Djokovic 2020 in Sarajevo, auf dem Weg zu den "bosnischen Pyramiden" in Visoko.Vergrößern des Bildes
Novak Djokovic 2020 in Sarajevo, auf dem Weg zu den "bosnischen Pyramiden" in Visoko. (Quelle: Pixsell/imago-images-bilder)
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Mit Novak Djokovics aktuellen Einreiseproblemen nach Australien ist sein Hang für Esoterik wieder in die Schlagzeilen geraten. Ein angeblich heilender Berg in Bosnien hat es dem Tennis-Stars ganz besonders angetan.

Der Anblick, den man im Tal von Visoko, gut 30 Kilometer vor Sarajevo gelegenen, erhascht, macht definitiv etwas her. Zwei jeweils um die 800 Meter hohe, dreieckig geformte Berge wachen über die Stadt: der Visočica und der Plješevica. Es ist jedoch nicht diese Postkarten-Idylle, die den Tennis-Superstar Novak Djokovic regelmäßig in den 40.000-Seelen-Ort in Zentralbosnien kommen lässt. Der Grund dafür liegt in der skurrilen Erzählung, die der bosnisch-amerikanische Geschäftsmann Semir Osmanagić seit bereits über 15 Jahren verbreitet.

Die "Pyramide der Sonne" soll Heilkräfte ausstrahlen

Osmanagić, der es als Bauunternehmer in den USA zum Millionär geschafft hat, ist der festen Überzeugung, dass der Visočica und der Plješevica von Menschenhand geschaffene Pyramiden sind. Der 61-Jährige behauptet, die "Pyramide der Sonne" respektive die "Pyramide des Mondes" sei vor mehreren zehntausend Jahren vom Volk der Illyrer erbaut worden. Doch damit nicht genug. Zudem würden diese angeblichen Pyramiden eine heilsame und das menschliche Immunsystem stärkende Heilkraft ausstrahlen. Es ist genau dieser Aspekt, mit dem er den Esoteriker Novak Djokovic geködert hat.

Der Grand-Slam-Rekordsieger ist bereits seit Jahren anfällig für pseudowissenschaftliche Lehren und Methodiken. So arbeitete er etwa mit dem als "Kuschel-Guru" verlachten Mentaltrainer Pepe Imaz zusammen und verbreitete die Auffassung, dass Gebete angeblich "giftiges" Wasser in Heilwasser umkehren können. Und da man anscheinend nie genug heilsamer Energie sammeln kann, schaut Djokovic seit Jahren regelmäßig auch in Visoko vorbei – dem Ort, der für ihn der "Himmel auf Erden" ist.

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So zeigten Bilder Djokovic vor den French Open 2021 gemeinsam mit Osmanagić meditierend auf dem Visočica, der angeblichen "Pyramide der Sonne", andere mit einem Schutzhelm gewappnet bei der Durchquerung der im Berg befindlichen Tunnel, die wohl aus dem frühen Bergbau stammen, Osmanagić aber als Beweis für seine Pyramidentheorie anbringt.

Experten widersprechen echauffiert Osmanagićs Darstellungen

Überhaupt blamiert sich Osmanagić immer wieder bei dem Versuch, seine vermeintliche Jahrhundertentdeckung zu legitimieren. Die von ihm finanzierten Grabungen, an denen ein Dutzend der renommiertesten Archäologen der Welt 2006 teilgenommen haben sollen, hat es wohl nie gegeben – zumindest widersprachen alle aufgeführten und in Osmanagić pseudowissenschaftlichen Publikationen erwähnten Experten echauffiert je in Visoko geschweige denn Teil eines solchen Projekts gewesen zu sein.

Auch der Hinweis profilierter Geologen, die dreieckige Form des Bergs und die größtenteils glatte Oberfläche sei eine nicht seltene Eigenschaft des Brekziegesteins, halten Osmanagić nicht davon ab, weiter absurde Thesen zu verbreiten. So ist sich der Hobbyarchäologe sicher, dass die "Pyramide der Sonne" die "Mutter aller Pyramiden" sei und in ihren Dimensionen die große Pyramide von Gizeh – ihres Zeichens die größte der Welt – um ein Vielfaches übertreffe.

Während Wissenschaftler verschiedener Disziplinen den Kopf schütteln und die Unesco in einem Offenen Brief vor Osmanagić warnen, hält Djokovic weiter zu ihm – auch wenn seine letzte "energetische Aufladung" in Visoko den Grenzer in Australien offensichtlich nicht von einer Einreise überzeugt hat.

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