Niederlage gegen Djokovic Nach Wimbledon-Finale: Bewegende Worte von Roger Federer
Der Schweizer verliert ein packendes Endspiel gegen Novak Djokovic nur knapp – und spricht danach über seine bärenstarke Leistung mit 37 Jahren.
"Roger! Roger!" hallte es immer wieder über den Centre Court. Die Sympathien des Publikums beim Wimbledon-Finale zwischen Roger Federer und Novak Djokovic waren klar verteilt. Seinen neunten Titel auf dem heiligen Londoner Rasen sollte der Schweizer holen – am Ende stand nach epischen 4:57 Stunden fest: Der "Djoker" war an diesem späten Nachmittag in der englischen Hauptstadt hauchdünn der Bessere: 7:6 (7:5), 1:6, 7:6 (7:4), 4:6, 13:12 (7:3) setzte sich der Serbe durch, im längsten Finale der Turniergeschichte.
Und die Fans in London ehrten den Schweizer nach dem Match trotzdem mit endlosem Applaus. "FedEx" selbst war tief bewegt – und reagierte im Interview danach mit bewegenden Worten: "Das war verrückt. Es war großartig. Ich hoffe, ich gebe anderen Leuten die Chance zu glauben, dass es mit 37 Jahren noch nicht vorbei ist. Ich habe alles gegeben, ich fühle mich gut", sagte Federer zu seiner Leistung – und wurde dafür erneut vom ganzen Centre Court gefeiert.
Es war eine Energieleistung zwei der besten Spieler der Tennis-Historie. Besonders der 37-Jährige Federer aber beeindruckte mit seiner Vorstellung, stemmte sich bis zuletzt gegen die Niederlage, schien im Duell mit dem fast sechs Jahre jüngeren Djokovic keine Konditionsnachteile zu haben. Federer spielt seit Jahren schon auch im hohen Tennisalter auf Weltklasse-Niveau, ist nicht umsonst noch immer Weltranglistendritter.
- Final-Krimi gegen Federer: Novak Djokovic gewinnt zum fünften Mal Wimbledon
- Fotoshow: Die besten Bilder vom Wimbledon-Finale
Federer hatte bereits in der Vergangenheit betont, sein Karriereende auch mit 37 Jahren noch nicht geplant zu haben. "Ich wünschte, ich wüsste selbst, wann ich aufhöre", sagte der Rekord-Weltranglistenerste (insgesamt 310 Wochen an der Spitze) erst im März im Interview bei ESPN. "Ich denke nicht ans Karriereende, weil ich das Gefühl habe: Je öfter ich darüber spreche und daran denke, desto näher kommt es." Und: "Es gab Gerüchte, ich wolle nach den Olympischen Spielen 2020 in Tokio aufhören, aber das stimmt nicht. Ich bin einfach froh, dass ich gesund bin."
Gut möglich also, dass der 20-fache Grand-Slam-Sieger noch eine Weile die Tenniscourts der Welt unsicher macht. Es wäre dem Sport zu wünschen.