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Gewinnt Sabine Lisicki Wimbledon 2013 trotz Rasenallergie?


Tennis
Trotz Rasenallergie zum Titel?

Von t-online, sid
Aktualisiert am 03.07.2013Lesedauer: 3 Min.
Sabine Lisicki steht im Halbfinale von Wimbledon.Vergrößern des Bildes
Sabine Lisicki steht im Halbfinale von Wimbledon. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)

Im Viertelfinale von Wimbledon war noch kein Ball gespielt, da hatte Sabine Lisicki bereits das Unmögliche möglich gemacht: Nach ihrem Sensationssieg gegen Serena Williams verdrängte das Happy-Girl aus Germany sogar Nationalheld Andy Murray von den Titelseiten. Auf den Tag genau 25 Jahre nachdem Steffi Graf im All England Club ihren ersten Triumph gefeiert hatte, lieferte Liebling Lisicki der britischen Presse erneut eine Geschichte und Bilder zum Träumen.

Mit 6:3, 6:3 bezwang sie Kaia Kanepi und zog zum zweiten Mal ins Halbfinale des bedeutendsten Tennisturniers der Welt ein - und das, obwohl Lisicki seit ihrer Kindheit unter einer Rasenallergie leidet. Noch zwei Siege und sie kann das Turnier auf dem heiligen Rasen nun sogar gewinnen.

Buchmacher setzen auf Lisicki

"Ich bin sehr glücklich. Das war ein unfassbares Match gestern und ich musste dafür sorgen, runterzukommen", sagte Lisicki, nachdem sie im einsetzenden Nieselregen alle Autogrammwünsche geduldig und dauergrinsend erfüllt hatte: "Mit der Erfahrung von drei Viertelfinals hier habe ich das gut hinbekommen."

Am Donnerstag wartet nun Vorjahresfinalistin Agniezska Radwanska (Polen/Nr. 4), doch selbst die Buchmacher im wettverrückten England setzen nun auf die Weltranglisten-24. aus Berlin - gerade weil im zweiten Halbfinale zwei Außenseiterinnen stehen: Marion Bartoli (Frankreich/Nr. 15), Finalistin von 2007, trifft auf Kirsten Flipkens (Belgien/Nr. 20).

"Diesmal bin ich bereit"

Lisicki selbst wollte nicht zu weit nach vorne schauen, sie sprach lieber vom "besten Gefühl der Welt" in Wimbledon als Publikumsliebling auf dem Platz zu stehen. Selbstzweifel kennt die 23-Jährige, die 2011 im Halbfinale an Maria Scharapowa gescheitert war, allerdings nicht. "Ich wusste schon vor dem Turnier, dass hier alles möglich ist. Diesmal bin ich bereit. Ich fühle mich besser, fitter und frischer als vor zwei Jahren", sagte sie.

Wie zum Beweis hatte Lisicki zuvor Kanepi, die in Runde zwei Angelique Kerber aus dem Turnier geworfen hatte, eliminiert. In nur 65 Minuten ließ sie der Estin kaum eine Chance. Bundestrainerin Barbara Rittner lehnte sich auf der Tribüne entspannt zurück, sie kennt ihren Schützling und traut ihm auch den Titel zu. "Jetzt darf Sabine aber erstmal genießen. Es ist wichtig, dass sie einen Tag frei hat, um Kräfte zu sammeln. Sie kann jetzt schon sehr stolz auf sich sein."

Lisicki spürt keinen Druck

Ihre größte Leistung an diesem kühlen Dienstag im Londoner Südwesten war es, die Euphorie nach der Sensation gegen Williams in positive Energie umzuwandeln. Im verrückten Wimbledon 2013 hatte schon so manche Überraschung gegeben, doch Steve Darcis, Sergej Stachowsky und Michelle Larcher de Brito waren unmittelbar nach ihren Siegen gegen Rafael Nadal, Roger Federer und Maria Scharapowa ausgeschieden.

"Ich wusste von früheren Matches, wie ich den Wechsel hinbekommen muss", sagte Lisicki. Sie habe überhaupt keinen Druck gespürt: "Ich war nur auf das Match und jeden einzelnen Punkt konzentriert." Der erste gelang ihr in unnachahmlicher Art mit einer krachenden Vorhand, der letzte, nach nur 65 Minuten, mit einem gepeitschen Vorhandvolley.

Spitzname: "Boom Boom Bine"

Auffällig war Lisickis Spielfreude, mit der sie erneut die Zuschauer auf Court 1 ansteckte und wohlwollenden Applaus erntete. Mit Stopps und Winkelbällen variierte sie ihr Power-Tennis, das ihr auf der Insel den Spitznamen "Boom Boom Bine" eingebracht hat. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg auf dem Heiligen Rasen ist neben dem Aufschlag, der oftmals mit beinahe 200 km/h ins gegnerische Feld zischt, jedoch die Defensive. Lisicki verteidigt glänzend, mit außerordentlicher Raumaufteilung auf dem gesamten Platz und schnellen Beinen an der Grundlinie.

Ihre Grundschläge, ihre Laufarbeit und ihre Einstellung sind wie geschaffen für das Spiel auf dem schnellsten aller Tennisbeläge. Lisicki liebt Wimbledon, das betont sie immer wieder. Weil sie die Briten damit an den dreimaligen Champion Boris Becker erinnert, der als BBC-Experte noch immer omnipräsent und außerordentlich beliebt in Wimbledon ist, tauften sie Lisicki liebevoll um: "Doris Becker" heißt sie schon seit ihrem Halbfinaleinzug im Jahr 2011.

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