Sabine Lisicki: Powerfrau auf und neben dem Platz
2002: Die Junioren-Spielerin Sabine Lisicki bei der Jubliäumsfeier zum 100-jährigen Bestehen des Deutschen Tennisbunds.
2002 spielt Lisicki noch bei den Jüngsten, hier in Köln auf Sand beim GEW Jüngsten Cup.
2005 spielt Lisicki auf der WTA-Junior-Tour, hier bei den German Open.
Einer der Förderer Lisickis: Das Tennis-Talent zusammen mit DTB-Trainer Klaus Eberhard im Jahr 2005.
2006 bei den German Open: Die Rückhand spielt sie seit frühester Kindheit beidhändig.
2007 im Training in Berlin.
2008 gelingt ihr der Durchbruch: Sie schafft die Qualifikation zu den Australian Open, schlägt in Runde eins Darina Safina und unterliegt erst in Runde drei einer 17-jährigen Dänin. Diese heißt Carolina Wozniacki.
April 2009: Der Monat ihres ersten Triumphes. Beim Family Circle Cup in Charleston schlägt Sabine Lisicki die ehemalige Nummer eins Venus Williams.
Doch damit nicht genug: Im Finale bezwingt sie Wozniacki und sichert sich ihren ersten Sieg auf der WTA-Tour.
Enttäuschung hingegen bei den French Open: Lisicki scheidet bereits in der ersten Runde gegen Lucie Safarova aus.
In Wimbledon wendet sich dann wieder das Blatt: Lisicki schlägt u.a. Anna Tschakwetadse, die an Fünf gesetzte Swetlana Kusnezowa und im Achtelfinale sogar Caroline Wozniacki.
Erst im Viertelfinale ist gegen die Weltranglisten-Erste Dinara Safina Schluss.
Das erste Drama in der Karriere Lisickis folgt in New York: In Runde zwei vergibt sie erst zwei Matchbälle, bevor sie umknickt und im Rollstuhl vom Platz gebracht werden muss.
Es folgt eine lange Verletzungspause, die sie fast das ganze Jahr 2010 außer Gefecht setzt. Wurde sie zwischenzeitlich bereits auf Rang 22 der WTA-Rangliste geführt, fällt sie nun weit zurück.
Die hübsche Blonde weiß sich jedoch zu vermarken. Sie nutzt ihre neue Popularität, um in der tennisfreien Zeit weiter im Gespräch zu bleiben.
2011 meldet sie sich aber auch sportlich wieder zurück: Nur ihren Auftritt für Deutschland muss sie entgegen ihrer Hoffnungen verschieben.
Aber obwohl eine Sprunggelenksverletzung sie außer Gefecht setzt, bleibt sie im Kreis der Mannschaft um Andrea Petkovic (li.) und Julia Görges (mi.).
Am Ende feiern die Damen ausgelassen: Ihnen gelingt durch ein 5:0 über die USA der Aufstieg in die Weltgruppe.
Eine Woche nach dem Miterleben des Fed-Cup-Sieges darf Lisicki wieder aktiv eingreifen und gewinnt zusammen mit Samantha Stosur im Doppel den Porsche Cup in Stuttgart.
Ihre Hoffnungen ruhen nun auf den French Open, wo sich Lisicki auf im Einzel in der Weltspitze zurückmelden will.
Doch ihre Hoffnungen enden in Runde zwei: Gegen Vera Swonarewa führt die mittlerweile 22-jährige Deutsche bereits 5:2, dann aber verlassen sie die Kräfte. Am Ende muss sie nach einem Schwächeanfall mit der Trage vom Platz gebracht werden.
Doch schon einen Monat später ist wieder alles in Butter: Lisicki gewinnt überraschend das Turnier in Birmingham auf Gras - eine gelungene Generalprobe für Wimbledon.
Freude pur: Mit dem Turniersieg im Rücken spielt die 21-Jährige an der Church Road ganz groß auf und zieht ins Halbfinale ein. Ganz Wimbledon ist entzückt von der "kleinen Rampensau".
Tiefe Enttäuschung: Im Halbfinale findet sie in Maria Scharapowa ihre Meisterin. Nach nur zwei Sätzen ist der große Traum vom Wimbledon-Finale geplatzt. Doch ein wenig Grund zur Freude bleibt: Nach dem Turnier wird Sabine Lisicki wieder unter den Top 30 der Welt geführt.
Das Jahr 2012 beginnt mit dem Highlight der Australian Open. Doch wie in Wimbledon im Jahr zuvor ist auch dort gegen Maria Scharapowa Endstation.
Nachdem Lisicki bei den French Open in der ersten Runde scheitert, folgt ihr großer Auftritt im Achtelfinale von Wimbledon: Dort besiegt sie in einem furiosen Match die an der Spitzenposition gesetzte Weltranglistenführende Maria Scharapowa. Eine Runde später ist allerdings Endstation. Im deutsch-deutschen Duell verliert Lisicki gegen ihre Freundin Angelique Kerber. Bei den Olympischen Spielen 2012 wird Lisicki dann gemeinsam mit Christopher Kas im Mixed-Doppel unglücklicher Vierter.
Nach einer 3:0-Führung im dritten Satz muss Lisicki bei den Australian Open 2013 zum ersten Mal bereits in der ersten Runde die Segel streichen. Am 21. Januar gab sie auf ihrer Homepage bekannt, mit Ricardo Sanchez einen neuen Trainer gefunden zu haben.
Erstmals seit April 2011 steht die 23-Jährige wieder in einem WTA-Finale. Dort verliert sie zwar knapp gegen Maria Kirilenko, rückt in der Weltrangliste aber um zwölf Plätze auf Rang 40 vor.
Beim traditionsreichen Grand-Slam-Turnier in Wimbledon gelingt ihr 2013 dann fast der ganz große Coup. Nach Siegen gegen Serena Williams und Agnieszka Radwanska verliert sie im Finale mit 1:6, 4:6 gegen die Französin Marion Bartoli.
Nach dem guten Abschneiden in Wimbledon fällt Lisicki zunächst in ein Loch. Viele Verletzungen plagen die Blondine. In den 13 Turnieren nach ihrem Endspiel in London übersteht sie nur dreimal die zweite Runde.
Mit der ehemaligen Weltranglistenersten Martina Hingis an ihrer Seite, sorgt sie kurzzeitig für positive Schlagzeilen. Mit ihr gelingt ihr beim Masters in Miami 2014 der Sieg im Doppel. Im Einzel ist allerdings abermals in der zweiten Runde Schluss: Gegen ihre Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic erlebt sie die höchste Niederlage ihrer Laufbahn (1:6, 0:6).
Kritiker werfen "Bum-Bum-Bine" vor, sich mehr auf ihre Aktivitäten neben dem Platz, als auf dem Platz zu konzentrieren. Mit ihrem Partner, dem Moderator Oliver Pocher, lässt sich Lisicki gerne auf dem Roten Teppich ablichten.
Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner hat Lisicki vorerst aus dem Team gestrichen. Sie legt ihrem Schützling nahe, sich eine Auszeit zu nehmen, um nach ihren zahlreichen Verletzungen wieder richtig fit zu werden.
Zwei Tage vor Wimbledon: Lisicki gibt die Trennung von ihrer Trainerin Martin Hingis auf ihrer Facebook-Seite bekannt. "Nachdem wir den Doppeltitel in Miami gewonnen hatten, wollte sie wieder Doppel spielen", schreibt die Deutsche. Allerdings trennen sich die beiden Tennis-Asse im Guten: "Ich wünsche ihr viel Glück, und vielleicht spielen wir hier und da ein Doppel zusammen."
