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Sportpolitik - Fußball-WM: Katars Botschafter kritisiert SPD-Chef Klingbeil


Sportpolitik
Fußball-WM: Katars Botschafter kritisiert SPD-Chef Klingbeil

Von dpa
10.02.2022Lesedauer: 1 Min.
Katars Botschafter in Deutschland: Abdullah bin Mohammed bin Saud Al-Thani.Vergrößern des Bildes
Katars Botschafter in Deutschland: Abdullah bin Mohammed bin Saud Al-Thani. (Quelle: MEDIA CONSULTA International Hol/MEDIA CONSULTA International Holding AG/obs./dpa)

Berlin (dpa) - Katars Deutschland-Botschafter Scheich Abdullah bin Mohammed bin Saud Al Thani hat die Ankündigung des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil kritisiert, nach den Olympischen Winterspielen in Peking auch der Fußball-WM in Katar fernzubleiben.

Klingbeils Aussagen würden "politischen und persönlichen Agenden dienen", die "Instrumentalisierung der Fußball-WM aufgrund persönlicher oder politischer Motive" sei nicht hinnehmbar. Saud Al Thanis Kritik richte sich gegen die Doppelmoral und die einseitige Sichtweise, die einige Verantwortungsträger durch die Politisierung der WM betreiben würden.

Klingbeil hatte in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", gesagt, dass er die Vergabe der beiden großen Sportereignisse nach Katar und China im Grundsatz für falsch halte: "Aber jetzt, wo sie dort stattfinden, muss man dafür sorgen, dass man die entsprechenden Botschaften sendet." Mit Blick auf die WM-Endrunde vom 21. November bis 18. Dezember müsse man auf die Situation der Frauen in Katar sowie die Arbeitsbedingungen rund um die WM hinweisen.

"Wenn die Ereignisse nun einmal dort stattfinden, müssen wir auf diese Missstände hinweisen, um damit auch den Druck auf die Regierungen zu erhöhen", sagte Klingbeil, der auch vom Deutschen Fußball-Bund Haltung erwartet. "Der DFB ist politischer Akteur" und könne nicht "einfach nur nach Katar fahren, um dort Fußball zu spielen."

Saud Al Thani forderte den SPD-Chef auf, sich auf "zuverlässige Informationsquellen zu berufen, bevor Aussagen getroffen werden, die nicht die Realität widerspiegeln." Berichte internationaler Organisationen würden die Fortschritte dokumentieren, die Katar in den vergangenen Jahren erreicht habe. Dafür hätten einige andere Länder Jahrzehnte gebraucht.

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