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Olympionike van de Velde spricht über Gefängnisvergangenheit und Buhrufe


Buhrufe und mögliches Karriereende
Verurteilter Beachvolleyballer spricht erstmals nach Olympia

Von t-online, wan

Aktualisiert am 14.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Beachvolleyballer Steven van de Velde: Der Niederländer saß wegen Vergewaltigung im Gefängnis.Vergrößern des Bildes
Beachvolleyballer Steven van de Velde: Der Niederländer saß wegen Vergewaltigung im Gefängnis. (Quelle: Robert F. Bukaty)

Das Publikum buhte ihn wegen seiner Gefängnisstrafe aus. Jetzt sprach Beachvolleyballer Steven van de Velde über seine Olympia-Erfahrungen.

Dass seine Vergangenheit ihn einholen würde, war dem niederländischen Beachvolleyballer Steven van de Velde schon vor seinem Auftritt bei den Olympischen Spielen in Paris klar. Er hatte kein Geheimnis darum gemacht, dass er 2016 wegen Vergewaltigung einer 12-Jährigen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, die er zum Teil in Großbritannien, später in seiner Heimat absaß. Wegen seiner Tat hatte es Kritik an seiner Teilnahme bei den Spielen gegeben.

Jetzt hat er sich erstmals seit Ende der Spiele zu Wort gemeldet. In einem Interview mit dem niederländischen Fernsehsender NOS sagte er, dass er die Kritik grundsätzlich verstehe. "Ich verstehe, dass es ein Problem ist: Sollte jemand mit einer solchen Vergangenheit auf einem solchen Podium stehen dürfen. Das ist eine berechtigte Frage."

"Es ist zehn Jahre her"

Er sei sich im Klaren darüber, dass die Tat ihn sein Leben lang verfolgen würde. Gleichzeitig scheint er der Vorwürfe müde zu werden. "Ich finde es schade", sagt er über die Aufregung. "Es ist zehn Jahre her, ich habe mehr als hundert Turniere gespielt."

Er habe von sich aus angeboten, bei den Spielen in Paris außerhalb des Olympischen Dorfes zu schlafen. "Ich wollte Frieden für mich und die Athleten schaffen". Er sei jetzt reifer, habe eine Familie. "Die Eindrücke, die andere in sozialen Medien haben, bedeuten mir nichts mehr". Aber wenn er nochmal 20 Jahre alt wäre, hätte die Situation anders ausgesehen.

"Das hatte Auswirkungen"

Dennoch habe die Diskussion um ihn beim Beachvolleyballturnier einen Effekt gehabt. Er und sein Partner Matthew Immers flogen in der Runde der letzten 16 raus. "Wenn ich daran denke, wie sehr ich mit Nebensächlichkeiten beschäftigt war ... Das hatte Auswirkungen", sagte er dem Sender. Er habe die Buhrufe gehört, aber auch Anfeuerungen. Dann habe er einen Schalter in seinem Kopf umgelegt. "Letztlich macht es dich nur als Person stärker, darauf versuche ich mich zu konzentrieren."

Noch habe er seine Erlebnisse bei den Olympischen Spielen nicht vollends verarbeitet. Aber eine Erkenntnis habe er bereits gewonnen: "Es ist es nicht wert." Auch für seine Familie und seinen Sportpartner Matthew. Gefragt, ob es Konsequenzen habe, wenn die Diskussionen um seine Person nicht aufhören, sagte van de Velde: "Ja, definitiv".

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