t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportOlympia

Olympia: Abschlussfeier in Paris mit Snoop Dogg und Stunt von Tom Cruise


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Olympia-Abschlusszeremonie
Die erste Überraschung kommt nach 15 Minuten


Aktualisiert am 12.08.2024Lesedauer: 4 Min.
2165897928Vergrößern des Bildes
Feuerwerk zum Abschluss: Die Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Paris wurde noch mal zum Spektakel. (Quelle: Fabrizio Bensch/Pool/getty-images-bilder)

Paris hat die Olympischen Spiele mit einer bunten Show beendet. Dabei gab es gleich mehrere Überraschungen. Für eine war Rapper Snoop Dogg verantwortlich.

Um 23.58 Uhr erlosch am Sonntag die olympische Flamme auf der glitzernden Bühne im Stade de France. Bevor es so weit war, zeigte Paris jedoch noch einmal, was man in der Stadt der Lichter unter einer Show versteht (die ganze Show zum Nachlesen im Liveticker finden Sie hier). Mit Konfettiregen, funkelnden Kostümen und viel Musik gaben die Franzosen nach zweieinhalb Wochen die olympische Fahne nach Los Angeles weiter, wo 2028 die Sommerspiele ausgetragen werden.

Die erste kleine Überraschung ließ bei der Abschlusszeremonie gerade einmal 15 Minuten auf sich warten. Da sollte nämlich eigentlich ein Kinderchor die Marseillaise singen, wie ZDF-Moderator Nils Kaben erklärte. Von den Kindern fehlte jedoch jede Spur. So spielte das Orchester die französische Nationalhymne kurzerhand ohne Gesang. Panne oder Planänderung? Unklar.

In den Genuss der Kinderstimmen kamen die Zuschauenden dann später am Abend aber doch noch. Und nicht nur das: Auch zahlreiche andere Livemusiker heizten den 71.500 Stadiongästen ordentlich ein. Darunter auch die französische Pop-Band Phoenix, die mit DJ Kavinsky, Rapper VannDa, Sänger Ezra Koenig und dem Musikduo Air gleich mehrere Songs performte.

Snoop Dogg bringt Überraschungsgast mit

Die olympischen Athletinnen und Athleten scharten sich während des Mini-Konzerts um die abstrakt geformte Bühne, die eine Weltkarte darstellen sollte. Besonderes Highlight: Während seines letzten Songs nahm Phoenix-Frontmann Thomas Mars ein Bad in der Teilnehmer-Menge. Obwohl sein Mikrofon an einem Kabel hing, ließ es sich der Popstar nicht nehmen, von der Bühne zu klettern – mitten rein in die amerikanische Delegation.

Während er sich durch die Menge bewegte, passten die Sportler auf, dass niemand von dem Kabel verletzt wurde. Am Ende des Lieds balancierte Mars mit den Füßen auf ihren Schultern, das Mikrofonkabel zwischen die Zähne geklemmt. "Das können nicht nur Akrobaten, das können auch Phoenix", kommentierte ZDF-Moderator Kaben die artistische Einlage, die mit einer großen Pose des Sängers endete.

Musikalische Beiträge kamen am Sonntagabend auch aus der neuen Gastgeberstadt jenseits des Atlantiks. Auf drei verschiedenen Bühnen am berühmten Venice Beach trat erst die Band Red Hot Chili Peppers auf, gefolgt von Billie Eilish und Rapper Snoop Dogg. Letzterer hatte überraschend Hip-Hop-Legende Dr. Dre dabei.

Tom Cruise auf Kuschelkurs

In einem weißen Anzug mit glitzernden Olympiaringen und der Aufschrift USA performte Snoop Dogg die Klassiker "Drop It Like It’s Hot" und "Next Episode". Dabei verzichtete er jedoch auf einschlägige Schimpfworte, die in seinen Texten sonst dazugehören. Statt "It's the motherfuckin' D-O-double-G", rappte er am Sonntagabend zum Beispiel "It's the one and only D-O-double-G". Eine leicht bekleidete Tänzerin ließ sich der Rapper allerdings nicht nehmen. Unklar blieb, ob die Auftritte aus L.A. live oder voraufgezeichnet waren.

Ganz sicher live war der Auftritt von US-Schauspieler Tom Cruise, um dessen Kommen sich bereits im Vorfeld einige Gerüchte gerankt hatten. Wie es sich für einen Actionstar gehört, kam Cruise am Sonntagabend natürlich nicht durch die Tür ins Stade de France. Stattdessen seilte er sich vom Dach in die Arena ab. Dabei hing er in einer Art Klettergeschirr und bediente die Seile selbst mit den Händen.

Cruise sei wohl "der Einzige, der Handschuhe trägt bei 27 Grad", stichelte ZDF-Kommentator Kaben. Der Schauspieler schritt derweil durch die Athleten in Richtung Bühne, machte Selfies, schüttelte Hände und ließ sich umarmen. Auf der Bühne angekommen, nahm er die Olympia-Fahne von Los Angeles' Bürgermeisterin Karen Bass entgegen, um dann mit einem Motorrad aus dem Stadion zu brausen.

Thomas Jolly kreiert Dramatik pur

Ein Film zeigte anschließend, wie er durch das nächtliche Paris raste, die Champs-Elysées entlang, am Eifelturm vorbei bis in ein Flugzeug nach L.A. Dort angekommen ging die wilde Fahrt weiter, bis Cruise die Olympia-Fahne weiterreichte und sie von Spitzensportler zu Spitzensportler – darunter Leichtathlet Michael Johnson – weiter bis nach Venice Beach wanderte.

Tiefsinniger kam da das Herzstück der Abschlussfeier-Inszenierung in Paris daher. Dafür hatte sich Thomas Jolly, der bereits die Eröffnungszeremonie auf der Seine inszeniert hatte, etwas ganz Besonderes einfallen lassen. In der finsteren Arena schwebte plötzlich ein goldglänzender Außerirdischer herab. Auf der Weltkarten-Bühne fand der Überirdische sechs Meter hohe Räder und errichtete sie mithilfe zahlreicher anderer Außerirdischer als olympische Ringe.

Die Inszenierung stellte eine futuristische Szene dar, enthielt jedoch gleichzeitig eine Anspielung auf die olympische Geschichte. Genauer gesagt den französischen Historiker Pierre de Coubertin, der sich im 19. Jahrhundert erfolgreich für die Wiederaufnahme der Olympischen Spiele eingesetzt hatte. Auch Griechenland, das Geburtsland der sportlichen Wettkämpfe, repräsentierte Jolly auf dramatische Weise.

Während sich die Außerirdischen – in Form von Tänzern und Akrobaten – um die Ringe bewegten, sang der französische Opernsänger Benjamin Bernheim die "Hymne von Apollo". Begleitet wurde er dabei vom Schweizer Starpianisten Alain Roche, der einen langen Umhang trug und auf einem vertikal in der Luft hängenden Klavier spielte.

Thomas Bach spricht von "neuer Ära"

Neben Symbolik zwischen den Zeilen gab es am Sonntagabend dann aber auch noch einige glasklare Botschaften. Die kamen vom scheidenden IOC-Präsidenten Thomas Bach. "Die Olympischen Spiele Paris 2024 waren Spiele einer neuen Ära", sagte Bach in seiner letzten Abschlussrede. Er wird im kommenden Jahr aus dem Amt scheiden. "Die ersten Olympischen Spiele, die ganz im Zeichen unserer Reformen der olympischen Agenda standen: jünger, urbaner, integrativer, nachhaltiger. Die ersten Olympischen Spiele mit voller Geschlechterparität", fügte er hinzu.

Untermalt wurde Bachs Aussage zum Ende der Zeremonie mit einem Bild: Leise wurde da die französische Fahne im Stade de France an das Paralympische Team der Gastgebernation weitergereicht – zum ersten Mal in der Olympia-Geschichte.

Die Paralympischen Spiele werden vom 28. August bis zum 8. September ausgetragen.

Verwendete Quellen
  • ZDF: Übertragung der Olympia-Abschlussfeier am 11. August 2024
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website