Boris Becker glaubt an Zverev-Triumph "Da fühlt er sich am wohlsten"
Bei den Olympischen Spielen in Paris will Alexander Zverev seine Goldmedaille verteidigen. Eine Tennis-Legende räumt ihm Chancen ein.
Es war der bis heute wohl größte Moment seiner Karriere: Im Sommer 2021 sicherte sich Alexander "Sascha" Zverev im Tennis-Einzelfinale der Olympischen Spiele in Tokio gegen Karen Chatschanow die Goldmedaille. Seitdem zählt der gebürtige Hamburger immer mal wieder zum erweiterten Favoritenkreis, wenn es um die großen Titel des Sports geht. Einen Grand-Slam-Sieg konnte Zverev aber bislang nicht einfahren.
Nun stehen aber zunächst die Olympischen Spiele an – dieses Mal in Paris. In der französischen Hauptstadt will Zverev seinen Triumph von vor drei Jahren wiederholen. Ein schwieriges Unterfangen, bei dem ihm Tennis-Ikone Boris Becker aber einiges zutraut. "Die Chancen sind da. Sand ist vielleicht Saschas bester Belag, da fühlt er sich am wohlsten. Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Glück", sagte der 56-Jährige am Montag auf Nachfrage von t-online in einer Presserunde von Eurosport. Der TV-Sender und das Streaming-Zusatzangebot Discovery+ berichten in vollem Umfang von den Spielen.
Laut Becker sei 2024 ohnehin kaum ein Tennis-Profi so gut gewesen wie Zverev. "In diesem Jahr waren vielleicht zwei Spieler besser als Sascha: Carlos Alcaraz und Jannik Sinner." Wie beliebt der 27-Jährige ist, habe man zudem zuletzt beim ATP-Turnier in Hamburg gesehen. "Die Begeisterung um Sascha Zverev ist riesengroß", adelte Becker den Olympiasieger.
Zverevs öffentliche Wahrnehmung ging "in die richtige Richtung"
Zverevs Finale in Tokio 2021 hatte Boris Becker sich damals selbstverständlich auch angeschaut. Er habe sich im Anschluss "riesig gefreut, dass er Gold gewonnen hat", sagte der sechsfache Grand-Slam-Champion über den Sieg seines Landsmanns.
Nach dem Endspiel sei hinsichtlich der öffentlichen Wahrnehmung Zverevs zudem etwas passiert, so Becker: "Und zwar in die richtige Richtung. Die konstanten Leistungen nach seiner schweren Verletzung (bei den French Open 2022, Anm. d. Red.) sprechen für seinen Kampfgeist und auch für seine Liebe zum Sport."
Becker räumt Nadal keine echten Chancen ein
Während Olympia für Alexander Zverev also zum nächsten Meilenstein seiner Karriere werden könnte, steht im selben Moment eine echte Größe des Tennissports vor dem Abschied von der ganz großen Bühne.
Starspieler Rafael Nadal wird möglicherweise zum letzten Mal in Paris auf dem Platz stehen. Becker räumt dem 38-Jährigen bei seinem wohl finalen Auftritt auf der Anlage, auf der er 14 Mal die French Open gewinnen konnte, keine echten Chancen ein.
"Rafael Nadal würde ich nicht unbedingt zu den Favoriten zählen, obwohl es mich sehr freut, dass er dabei ist", so Becker über den 22-maligen Grand-Slam-Sieger. Die wirklichen Anwärter auf den Titel in Paris seien für ihn Carlos Alcaraz, Jannik Sinner und Novak Djoković.
- Fragen bei einer Presserunde an Boris Becker