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Olympische Spiele in Paris: Erste persönliche Eindrücke


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Postkarte aus Paris
Dieses Comeback verlief nicht wie geplant


26.07.2024Lesedauer: 4 Min.
Xenia Smits: Der Olympia-Auftakt für die deutschen Handballerinnen verlief enttäuschend.Vergrößern des Bildes
Xenia Smits: Der Olympia-Auftakt für die deutschen Handballerinnen verlief enttäuschend. (Quelle: Gladys Chai von der Laage/imago-images-bilder)
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Am heutigen Freitag beginnen die Olympischen Spiele. t-online ist mit zwei Reportern vor Ort und liefert Ihnen jeden Tag Eindrücke aus Paris.

Liebe Leserinnen und Leser,

die Olympischen Spiele in Paris gehen also endlich offiziell los. Die Eröffnungsfeier um 19.30 Uhr läutet das sportliche Großereignis in der Hauptstadt Frankreichs ein. Doch vor der Zeremonie auf dem weltberühmten Fluss Seine mit etwa 100 Booten haben Wettbewerbe wie Fußball, Handball oder auch Hockey bereits begonnen. Und auch wir sind schon seit zwei Tagen vor Ort.

Wir, das sind Melanie Muschong und Alexander Kohne. Wir sind für t-online in Paris als Reporter im Einsatz und liefern Ihnen täglich Eindrücke. Sie werden von uns in den nächsten zweieinhalb Wochen jeden Morgen eine kleine "Postkarte aus Paris" erhalten – so wie diese. Darin gibt es einen sportlichen Überblick, aber auch Anekdoten aus unserem Alltag.

Zum Start möchten wir von der besonderen Atmosphäre in der Stadt erzählen – denn bereits seit einigen Tagen verströmt Paris ein ganz besonderes Olympia-Flair. Ob am Flughafen, in den zahlreichen Straßencafés oder in der U-Bahn: die Spiele sind omnipräsent. Das olympische Logo mit den fünf Ringen leuchtet auf historischen Gebäuden, Fahrzeugen und natürlich der Kleidung zahlreicher Besucher. Und das Fieber hat auch uns gepackt.

Melanie wurde bereits am Flughafen von den freundlichen Volunteers begrüßt und ist am Olympia-Infostand dem portugiesischen Tennisspieler Francisco Cabral über den Weg gelaufen. Im Anschluss gab es eine "private" anderthalbstündige Busfahrt durch Paris zum Hotel, da kein anderer Medienvertreter zu dieser Zeit die Linie nehmen musste.

Wesentlich beengter verliefen dagegen Alexanders erste Schritte auf Pariser Boden. In der proppevollen Bahnhofshalle des Gare de Lyon begegnete er einem geradezu babylonischen Sprachgewirr, als Athleten und Offizielle aus allen Ecken der Welt zum Infoschalter strömten, um ihre Weiterreise per Taxi und Bus zu organisieren. Zum Glück konnte er die langen Schlangen umgehen – denn das gebuchte Hotel ist von dort gemütlich zu Fuß erreichbar.

Zu Fuß sind wir auch am Donnerstag viel unterwegs gewesen. Nachdem wir zusammen das Main Press Center, also den Arbeitsbereich für Journalisten vor Ort, besucht haben, hat sich Melanie zum Auftakt der deutschen Handballerinnen in die Arena Süd 6 begeben. Zwei Metro-Linien und einen kurzen Lauf später konnte sie das Kopf-an-Kopf-Duell gegen Südkorea verfolgen. Allerdings verlief das Olympia-Comeback der DHB-Frauen nach 16 Jahren unter tosendem Beifall der Zuschauerinnen und Zuschauer nicht so wie geplant und endete in einer ganz knappen 22:23-Niederlage. Im Anschluss weinte Nationalspielerin Antje Döll in der Mixed Zone (mehr zu dem Tränenauftritt lesen Sie hier). Auch Emily Bölk hatte Tränen in den Augen. Teamkollegin Xenia Smits ließ sogar offen, ob sie zur Eröffnungsfeier gehen werde, weil sie so enttäuscht war.

Emotionen der anderen Art erlebte Alexander. Er besuchte das Olympische Dorf, in dem in den kommenden zweieinhalb Wochen etwa 9.000 Sportlerinnen und Sportler wohnen werden. Entsprechend wenig "dörflich" geht es dort zu. Wasserspringer Moritz Wesemann verriet sogar, dass er sich nach einigen Tagen in Paris schon Blasen gelaufen habe – denn die Wege zwischen den Sportstätten und auch im 52 Hektar großen Wohnareal der Athletinnen und Athleten sind nicht zu unterschätzen.

Allerdings gibt es im Olympischen Dorf auch beinahe alles, was das Sportlerherz begehrt: von einem zweistöckigen Fitnesspalast über öffentliche Massagesessel bis hin zum Friseursalon. Und sogar eine kleine "Spielhalle" – mit Kicker- und Air-Hockey-Tischen. Unter den Sonnensegeln der benachbarten Beachbar (in der es natürlich nur alkoholfreie Getränke gibt) sitzen Athletengruppen, sie spielen Boule und genießen ein besonderes olympisches Lebensgefühl. Kein Wunder, dass Turn-Idol Fabian Hambüchen, den Alexander dort traf, schwärmte: "Ich würde jederzeit wieder im Olympischen Dorf einziehen." Mehr dazu lesen Sie in einer Reportage im Laufe des Tages bei t-online.

Das ist heute relevant

Die Eröffnungsfeier wird an sich schon spektakulär, da sie erstmals in der Geschichte der Spiele nicht in einem Stadion, sondern auf einem Fluss stattfinden wird. Genauer gesagt auf der Seine. Lange war nicht klar, ob die Umsetzung möglich ist (warum, lesen Sie hier), doch nun steht dem besonderen Ereignis nichts mehr im Weg. Mehr als 100 Boote werden die Athletinnen und Athleten die Seine entlang befördern, an Zuschauerrängen vorbei.

Endstation ist das Trocadéro. Dort werden auch wir Journalisten auf die deutschen Sportler warten. Zwei Athleten wird dabei eine besondere Ehre zuteil: Judoka Anna-Maria Wagner und Basketballspieler Dennis Schröder. Sie sind die deutschen Fahnenträger.

Was sonst noch spannend ist

Nachdem die vergangenen Olympischen Spiele in Tokio aufgrund der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattgefunden haben, wird in Paris wieder Publikum mit dabei sein. Gerade für die Athletinnen und Athleten entsteht so eine unvergessliche Atmosphäre während der Wettkämpfe.

Und genau diese wollen wir Ihnen täglich näher bringen – mit unserer "Postkarte aus Paris". Am Samstag geht es dann auch sportlich weiter.

Auf einen tollen Auftakt der Spiele und mit den besten Grüßen,
Melanie und Alexander

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen von den Olympischen Spielen aus Paris
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