Qualifikant ringt Vorjahresfinalist nieder Fünf-Stunden-Krimi: Tennis-Sensation um drei Uhr nachts
In der ersten Runde kam er gerade noch davon, nun hat es ihn erwischt. Vorjahresfinalist Daniil Medwedew verabschiedet sich frühzeitig von den Australian Open. Nach einem wahren Krimi, der erst in den frühen Morgenstunden endete.
Daniil Medwedew, Vorjahresfinalist und Weltranglistenfünfter, ist bei den Australian Open sensationell ausgeschieden. In der zweiten Runde unterlag der Russe dem US-amerikanischen Qualifikanten Learner Tien nach fast fünf packenden Stunden mit 3:6, 6:7 (4:7), 7:6 (10:8), 6:1, 6:7 (7:10). Der 19-jährige Tien, aktuell auf Platz 121 der Weltrangliste, verwandelte den Matchball kurz vor drei Uhr morgens Ortszeit in Melbourne.
Medvedev: Früheste Grand-Slam-Niederlage seit sieben Jahren
Schon in Runde eins hatte Medwedew gegen den thailändischen Qualifikanten Kasidit Samrej kurz vor dem Aus gestanden, drehte die Partie mit Mühe und Not noch in fünf Sätzen, nachdem er zwischenzeitlich die Netzkamera und seinen Schläger zerstört hatte.
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Auch gegen den stark aufspielenden Tien zeigte sich der Mitfavorit anfällig. Trotz eines dominanten vierten Satzes fand der Russe nicht zu seinem gewohnten Spiel und musste schließlich die früheste Niederlage bei einem Grand Slam seit den French Open 2018 hinnehmen.
Im vergangenen Jahr hatte Medwedew in Melbourne noch spektakuläre Comebacks errungen. Im Halbfinale besiegte er Alexander Zverev nach einem 0:2-Satzrückstand, unterlag jedoch im Finale gegen den Italiener Jannik Sinner in fünf Sätzen.
Größter Erfolg für Tien
Für den jungen Learner Tien bedeutete der Sieg über Medwedew den bisher größten Erfolg in seiner noch jungen Karriere. "Danke, dass ihr hier draußen geblieben seid. Ihr habt mir geholfen, das zu überstehen", sagte er zu den Zuschauern: "Ich hatte definitiv nicht gehofft, dass es zu einem Tiebreak im fünften Satz kommt. Aber ich bin wirklich froh, dass ich gewonnen habe."
In der nächsten Runde trifft der 19-Jährige auf den Franzosen Corentin Moutet. Der US-Boy wird zwar müde, aber mit viel Selbstvertrauen in das Duell gehen, nachdem er mit seinem begeisternden Auftritt gegen Medwedew für eine der größten Überraschungen des Turniers sorgte.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur SID