"Ist mir eine große Frage" Zverev fordert Videobeweis im Tennis
In Hamburg steht Alexander Zverev im Viertelfinale. Im Achtelfinale gab es eine aus seiner Sicht strittige Entscheidung – dafür fordert der deutsche Tennisstar Konsequenzen.
Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev hat sich nach seinem Schiedsrichterärger beim ATP-Turnier in Hamburg (mehr zu der Wut des deutschen Stars lesen Sie hier) für die flächendeckende Einführung des Videobeweises ausgesprochen. "Für mich ist es ein Muss", sagte Zverev am Sky-Mikrofon: "So eine Fehlentscheidung kann das Match kosten. Das hat mich am Ende des Tages den ersten Satz gekostet."
Das war passiert: Zverevs Achtelfinalgegner Hugo Gaston hatte einen Ball des Lokalmatadors in unmittelbarer Bodennähe retourniert und kurz darauf den Punkt zum Satzgewinn gemacht. Auf den TV-Bildern war aber zu erkennen, dass der Ball vor Gastons Return zweimal auf der roten Asche aufgekommen war – Zverev beklagte sich lautstark bei der Stuhlschiedsrichterin Alison Hughes und weigerte sich zunächst, weiterzuspielen.
"Warum wir sie nicht benutzen, ist mir eine große Frage"
"Für sie ist es sehr, sehr schwierig zu sehen. Ich glaube, man kann ihn trotzdem sehen, aber wie schon gesagt, wir sind alle nur Menschen. Jeder Mensch kann Fehler machen", sagte Zverev anschließend und führte aus: "Aber wir haben die Technologie, wir haben die Technologie schon seit Jahren. Warum wir sie nicht benutzen, ist mir eine große Frage, um ehrlich zu sein."
Die deutsche Nummer eins verwies auf den United Cup zu Beginn des Jahres in Australien, wo das technische Hilfsmittel getestet worden war. "Alle Spieler fanden es super. Alle Spieler waren komplett dafür", meinte Zverev und ergänzte: "Warum wir es immer noch nicht auf der Tour haben, weiß ich nicht."
Zverev und sein Bruder starten Podcast
Der Ärger am Donnerstagabend blieb für Zverev sportlich ohne Folgen. Der Titelverteidiger setzte sich nach rund zweieinhalb Stunden 4:6, 6:2, 7:5 gegen Gaston durch und trifft am Freitag im Viertelfinale nun auf den Chinesen Zhang Zhizhen. Über den Videobeweis im Tennis könnte er sich noch in seinem kommenden Podcast "A bis Z" äußern.
Zverev startet an der Seite von Bruder Mischa sein eigenes Talkformat. Es wird vom Streaming-Anbieter Tennis Channel produziert und als Audioversion auf weiteren Plattformen zu hören sein. Zudem begrüßen Zverev und sein Bruder darin prominente Gäste. Boris Becker ist in der ersten Folge zu hören.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID