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Turn-Rekordmeisterin Elisabeth Seitz erhebt schwere Vorwürfe


Turn-Beben geht weiter
Rekordmeisterin erhebt nun auch schwere Vorwürfe

Von sid, t-online
Aktualisiert am 03.02.2025 - 17:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Elisabeth Seitz: Auch sie erhebt nun schwere Vorwürfe.Vergrößern des Bildes
Elisabeth Seitz: Auch sie erhebt nun schwere Vorwürfe. (Quelle: IMAGO/Laci Perenyi/imago-images-bilder)
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Seit Ende des vergangenen Jahres wird der deutsche Turnsport von einem Skandal erschüttert. Nun hat auch Rekordmeisterin Elisabeth Seitz schwere Vorwürfe erhoben.

Im Zuge der Debatte um Missstände im deutschen Turnsport hat mit Elisabeth Seitz nun auch die nationale Rekordmeisterin schwere Vorwürfe erhoben. Im Gespräch mit dem SWR schildert die 31-Jährige, wie sie während ihrer Zeit am Bundesstützpunkt in Mannheim unter dem Machtmissbrauch der heutigen Nachwuchs-Bundestrainerin Claudia Schunk gelitten habe. Unter anderem habe sie mit Verletzungen trainieren und sich abwertende Kommentare zu ihrem Gewicht gefallen lassen müssen.

Seitz trainierte von 2006 bis Ende 2014 in Schunks Trainingsgruppe, die in Mannheim bis 2017 als Stützpunktleiterin tätig war. Die Turnerin erzählt etwa von einem Erlebnis, als sie mit blutigen Händen turnen musste, später im Krankenhaus die Diagnose "Blutvergiftung" erhielt und Schunk dies mit den Worten kommentierte: "Ach ja, du musst ja auch immer irgendetwas haben!"

Turnerinnen mussten wohl Siegprämie abgeben

Sportliche Misserfolge seien mit ihrem vermeintlich zu hohen Gewicht begründet worden. Bis heute habe Seitz deshalb Schwierigkeiten, sich zu wiegen. Auch hätte sie, wie bereits von anderen ehemaligen Nachwuchsturnerinnen berichtet, Teile ihrer Siegprämien an Schunk abgeben müssen. "Meistens sollte es in einem Briefumschlag erfolgen oder auf ihr privates Konto, mit der Aussage, dass sie so viel zu tun hat, dass sie sich zu Hause jetzt auch eine eigene Putzfrau leisten muss", erzählte Seitz. Schunk teilte in dieser Sache auf SWR-Anfrage mit, dass es "eine Ausbildungsrückführung" an das Zentrum gegeben habe, um "die Ausbildung der Turnerinnen zu optimieren. Diese Zahlungen kamen ausschließlich den Turnerinnen zugute, nicht den dort tätigen Trainern."

Laut Seitz habe der Deutsche Turner-Bund (DTB) von ihren Erfahrungen in Mannheim gewusst, sie habe dem Verband vollumfänglich davon berichtet. Danach wechselte sie nach Stuttgart. Bereits in der vergangenen Woche hatten einstige Nachwuchsturnerinnen von Missständen am Stützpunkt in Mannheim unter Schunk berichtet. Diese hatte gegenüber dem SWR gesagt, dass es "nie meine Absicht war, die Turnerinnen zu belasten und dass, sollten meine Verhaltensweisen gleichwohl so wahrgenommen worden sein, mir dies leid tut."

Seitz schrieb zudem auf Instagram am Montagmittag: "Danke für so viele Nachrichten und Rückmeldungen. Es war kein einfacher Schritt. Weil ich das Turnen so sehr liebe, es eine wundervolle Sportart ist und es mir auch so viel Gutes in meinem Leben gibt und gegeben hat." Sie fügte an: "Aber Missstände müssen behoben werden."

Beben ging vor Weihnachten los

Der DTB hatte zuletzt auf Anfrage der Nachrichtenagentur SID mitgeteilt, dass in den vergangenen Wochen weitere Meldungen unterschiedlicher Art eingegangen seien, "die auch andere Stützpunkte, unter anderem den Bundesstützpunkt Turnen Frauen in Mannheim, betreffen." Der Verband werde "sämtliche dieser Meldungen – unabhängig davon, auf welchen Zeitraum sie sich beziehen und ob sie einzelne Personen oder strukturelle Themen betreffen – in die verschiedenen bereits eingeleiteten Prozesse miteinfließen lassen."

Kurz nach Weihnachten hatten mehrere, zumeist ehemalige Spitzenturnerinnen wie Tabea Alt Missstände am Stützpunkt in Stuttgart angeprangert, die Rede war von "körperlichem und mentalem Missbrauch." Der DTB stellte daraufhin zwei Übungsleiter frei und beauftragte eine Frankfurter Kanzlei mit der Untersuchung. Anschließend soll eine Aufarbeitung durch einen unabhängigen Expertenrat erfolgen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
  • instagram.com: Profil von @seitzeli
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