Leichtathletik-WM Drama über 200 Meter: Felix verletzt raus
Allyson Felix ist der große Pechvogel der Leichtathletik-WM: Eigentlich wollte die US-Amerikanerin in Moskau zur erfolgreichsten Athletin der WM-Geschichte aufsteigen. Mit einem Sieg über 200 Meter wäre Felix auf insgesamt neun Goldmedaillen bei fünf verschiedenen Weltmeisterschaften gekommen. Damit hätte sie sogar Legenden wie Carl Lewis und Michael Johnson (beide USA) übertroffen.
Doch dann kam alles anders. Während die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce in 22,17 Sekunden den Titel über 200 Meter gewann, blieb die Olympiasiegerin und Favoritin aus den USA noch vor der Hälfte des Rennens verletzt in der Kurve liegen.
Felix fasste sich an den Oberschenkel und wurde von ihrem Bruder aus dem Stadion getragen werden. Die erste Diagnose nach Angaben der US-Teamsprecherin: ein Muskelfaserriss. Damit wird die 27-Jährige auch am Sonntag beim 4 x 100-Meter-Rennen ausfallen. "Das ist sehr unglücklich, dass das passiert ist", sagte ihre Rivalin Fraser-Pryce. "Ich werde dafür beten, dass sie schnell wieder gesund wird."
"Da steckt viel harte Arbeit hinter"
Für die neue Weltmeisterin war es dagegen der erste große Titel über 200 Meter. Die 26-Jährige siegte vor den zeitgleichen Murielle Ahoure von der Elfenbeinküste und Blessing Okagbare aus Nigeria. "Vor wenigen Jahren haben ich die 200 Meter noch gehasst", sagte Fraser-Pryce. "Doch in diesem Jahr habe ich besonders viel dafür trainiert. Da steckt viel harte Arbeit hinter. Jetzt bin ich müde."
Vor einem Jahr hatte Fraser-Pryce das 200-Meter-Finale bei den Olympischen Spielen in London noch gegen Felix verloren. Jetzt hat sie am Schlusstag der WM die Chance, mit der jamaikanischen Sprintstaffel auch noch ihre dritte Goldmedaille in Moskau zu gewinnen.